Wildnis
stammelte er.
Sie sog am Strohhalm. „Junge, Junge, der ist stark.“
Jenny sah ihm von der anderen Kaminseite begierig in die Augen. Sie wollte sich an seiner Lust berauschen, dachte Jan und wusste nicht, ob er sich auf sie stürzen oder davonrennen wollte. Auch sie nahm ihren Cocktail in Empfang.
„Du hättest die Dinger nicht so groß machen sollen“, schimpfte Greg. „So eine lange Pause halte ich nicht durch.“
„Im Gegenteil“, widersprach ihm Michael. „Was meinst du, wozu die beiden sich danach verleiten lassen.“
Sie schauten zu, wie der orangefarbene Spiegel in den Gläsern sank. „Nicht zu gierig, Mädels!“, rief Greg. „Ihr müsst noch stehen können.“
Laura und Jenny hatten sich einander zugewandt und schlürften im gleichen Moment die letzten Tropfen. Sie stießen an und zwinkerten sich zu. Laura warf ihr Glas zum Sofa, wo es Greg auffing. Jennys Glas zersplitterte vor Michaels Füßen.
„Frauen kann er mittlerweile auffangen, aber Gläser?“ Laura lachte. „Los Jungs, zieht die Schuhe aus. So sind wir vor Übergriffen geschützt.“ Sie beförderte die Schuhe mit Tritten außer Reichweite. Ihre Brüste hüpften und Jan musste nervös lachen.
Laura schritt würdevoll zum Kamin, machte einen Knicks und kündigte an: „Der zweite Akt.“
Michael griff in die Saiten und die Mädchen tanzten erneut, ungenauer, ungehemmter. Bald zog sich Laura neben den Kamin zurück. Jenny hielt inne, schaute zu ihr, zu den Jungs. Die Gitarre spielte die immergleiche Tonfolge, als wäre die Zeit stehen geblieben.
Schließlich atmete Jenny tief ein, sie schien zu wachsen, ihr Blick wurde kühler. Mit einem Ruck drehte sie sich zum Feuer. Die Musik löste sich aus ihrer Erstarrung. Jenny floss mit, oder folgte die Gitarre den Bewegungen ihres Beckens, ihrer Schulterblätter, ihres zerbrechlichen Nackens?
Ihre Hände glitten ihren Rücken hinauf, schoben die silbernen Häkchen des BHs zusammen, streiften ihn ab und ließen ihn auf die Scherben fallen. Sie tanzte. Jan setzt einen Fuß auf den Boden und drückte seinen großen Zeh gegen eine scharfe Kante. Der Schmerz half. Für einen Moment konnte er wieder atmen und denken. Sie waren in Alaska ...
Jenny wendete sich zu ihnen. Ihre Hände verbargen ihre Brüste. Wie Schalen um Früchte, wie Blätter um Blüten. Die Musik hatte ausgesetzt, nur das Knacken des Feuers war vernehmbar. Millimeter um Millimeter sanken die Schalen herab und legten die Frucht offen. Die Finger glitten über ihre dunklen, hoch aufgerichteten Nippel und verschwanden aus Jans Blick.
Glas knirschte. Laura trat neben Jenny. „Ich glaube, ihr seid scharf genug.“
„Macht weiter!“, forderte Greg.
„Bitte hört nicht auf“, stöhnte Michael.
Laura schaute zu Jenny. Die nickte kaum wahrnehmbar. Schon fasste Laura sie an den Hüften und bewegte sich im Einklang mit ihr. Ihre Jeans berührten sich, die Oberkörper hielten sie zurückgebogen.
Der Abstand verringerte sich. Laura beugte sich vor und streifte Jenny. Hinter ihnen sprangen Funken auf. Jan hatte das Gefühl zu explodieren. Laura sank tiefer und ließ ihre Nippel um Jennys spielen. Jan merkte, wie Jenny sich versteifte. Laura hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und zog sie mit sich, weg vom Feuer, in eine dunkle Ecke. In Steppdecken gehüllt kamen sie wieder. Jennys Gesicht glühte und sie hielt sich an Laura fest. Der Cocktail war tatsächlich zu stark gewesen.
„Greg?“ Laura biss sich auf die Unterlippe.
„Oder Michael?“ Sie legte den Kopf schief.
„Oder ...“, sie kicherte „Jan?“ Ein theatralisches Kopfschütteln. „Das kann ich euch nicht antun. Ich gehe jetzt hoch in mein Zimmer. Jeder, der Lust hat, kann dazustoßen. In drei Minuten schließe ich ab.“
Sie stieg die Treppe hinauf. Greg beugte sich über die Rücklehne des Sofas und angelte nach den Schuhen. Er erwischte einen, der ihm nicht passte, und warf ihn zurück. Den zweiten zog er an und hüpfte auf einem Bein über die Scherben.
„Jenny, ähm ...“, sagte Michael. „Was ... hast du denn vor?“
Jenny hatte sich auf einen Sessel fallen lassen. „Ich gehe schlafen, mir ist schwindlig.“
Michael packte ein Kissen und wedelte damit über den Boden, während er behutsam Greg zur Treppe folgte.
Jan war mit Jenny allein.
„Bringst du mich hoch?“, fragte sie. „Ach so, die Schuhe.“
Sie stand auf und brachte ihm Michaels Sneaker. Jan passte bequem hinein. Er reichte Jenny den Arm und half ihr in das leere Zimmer der
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