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Wildwood - Das Geheimnis unter dem Wald: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Wildwood - Das Geheimnis unter dem Wald: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Wildwood - Das Geheimnis unter dem Wald: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Meloy , Carson Ellis
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herzustellen.«
    Aller Augen hatten sich auf den neuen Sprecher gerichtet. Er sprach weiter. »Sie haben es herausgefunden, weil sie Carol durch den Wald geführt haben, sonst hätten wir den kleinen Trick vielleicht nie aufgedeckt. Cynthia und mich haben sie schnell wieder verloren, aber als wir uns alle an den Händen gehalten haben, konnten wir zusammen zu dieser Straße laufen. Einfach so.«
    Carol nickte. »Genau«, sagte er. »Einfach so. Kein Wunder, dass ich die ganze Zeit nicht dahintergekommen war, es war fast zu leicht. Wir brauchten also nur jemanden von Waldzauber hier bei uns, und wir wären frei. Ich vermute mal, die aus der Villa haben einfach nicht damit gerechnet, dass zwei Kinder, die damit geboren wurden, einfach so in die Peripherie spazieren würden.«
    Jetzt sah das Mädchen neben Elsie sie an wie einen Geist – Überraschung, Faszination und nicht wenig Angst lagen in ihrer Miene.
    »Sie sind also von da? «, fragte ein Junge, der im Schneidersitz vor Carol saß.
    »Nein, nein«, sagte der alte Mann. »Aber sie wurden damit geboren, mit dem, was die Waldleute als Waldzauber bezeichnen. Andere nennen es Waldblut. Was auch immer. Meine Vermutung ist, dass es über Blutsverwandtschaft weitergegeben wird. Irgendwo im Stammbaum der Familie Mehlberg gibt es einen Waldianer, der ganz unauffällig in der Außenwelt lebt.«
    Elsie und Rachel warfen sich einen kurzen Blick quer durch den Raum zu. Rachel saß am Esszimmertisch und fuhr langsam mit dem Finger die Maserung des Holzes nach. Ihr war diese neue Information unangenehm. Um sie herum redeten alle durcheinander, jeder schien eine andere Meinung zu haben, was nun zu tun war.
    »Ich will nach Hause!«, rief ein Mädchen in Elsies Alter weinerlich.
    »Welches Zuhause?«, versetzte ein anderes.
    »Vielleicht sollten wir diese Straße erkunden. Sehen, wohin sie führt.« Das kam von Carl Rehnquist. Er strickte.
    »Auf keinen Fall«, widersprach Cynthia Schmidt. »Nach allem, was Carol uns erzählt hat, ist es dort total abgedreht.«
    »Und gefährlich.«
    »Was ist mit Unthank? Was ist mit dem Geld, das er uns versprochen hat?«
    »Und unserer Freiheit!«
    »Ha!« Michael saugte an seiner Pfeife. »Das ist doch ein Witz. Er würde uns sofort wieder in die Fabrik stecken.«
    »Und Elsie und Rachel zwingen, ihn in den Wald zu bringen.«
    Bei dem Gedanken bekam Elsie eine Gänsehaut. Es stimmte: Mit ihrer Hilfe könnte Unthank zweifellos die Peripheriefalle überwinden. Die Vorstellung, Unthank und höchstwahrscheinlich noch einem Haufen anderer Industrieller als Führerin zu dienen, schien ein schlimmeres Schicksal als der Tod.
    »Hier ist unser Zuhause. Hier gehören wir hin.« Michael hatte das gesagt, und daraufhin verstummte der gesamte Raum. »Da draußen gibt es doch nichts für uns. In der Außenwelt sind wir Waisen. Hier sind wir eine Familie. Stimmt doch, oder Carol?«
    Der alte Mann runzelte nachdenklich die Stirn und rieb sich die grauen Stoppeln auf der Wange. Schließlich antwortete er. »Tja, so sehr ich diesen Ort hier lieben gelernt habe, aber ich hätte nichts dagegen, die Welt draußen mal wiederzusehen. Mein Sohn muss inzwischen schon auf die Vierzig zugehen. Nach dem Tod seiner Mutter haben wir nie viel miteinander gesprochen, aber es würde wohl nicht schaden, mal vorbeizuschauen.«
    Eines der Kinder nickte zustimmend. »Ich würde gern mal wieder Gummibärchen essen«, sagte ein anderes, und ein paar weitere kicherten fröhlich.
    »Oder Schokolade!«, warf ein Junge ein. Das rief eine weitere Begeisterungsrunde hervor.
    »Vanilleeis! Schlagsahne!«
    »Videospiele!«
    »Der Skatepark in der Burnside Street!«
    »Kaffee! So viel Kaffee!« Alle Köpfe schnellten herum und starrten Carl Rehnquist an. Jetzt, da er an der Erwachsenenwelt geschnuppert hatte, schien er offenbar Gefallen daran gefunden zu haben.
    »Aber genau das ist doch der Haken«, wandte Michael aufgebracht ein. »Wenn ihr da wieder rausgeht, seid ihr wieder Kinder. Kein Kaffee. Kein Fluchen, kein Rauchen. Kein langes Aufbleiben. Und ihr müsst jeden Tag in die Schule. So läuft es.«
    Die Wahrheit dieser nüchternen Feststellung dämpfte die Stimmung der Kinder beträchtlich. Halblaut zählten sie einander all die täglichen Anforderungen auf, die ihnen die Erwachsenenwelt aufzwang. Hier in der Peripherie machten sie ihre eigenen Regeln.
    »Außerdem, wo sollen wir denn hin?«, legte Michael gleich nach. Er machte eine kurze Kunstpause, um seine Worte sacken zu

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