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WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

Titel: WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Toilette und ging ohne einen Blick daran vorbei, ebenso am Büro des Direktors. Niemand kam heraus und niemand hielt sie auf. Sie überquerte den Pausenhof, vorbei am Spielplatz mit den Schaukeln, die sich hinter dem Maschendrahtzaun schwach im Wind bewegten, eilte über den Parkplatz auf den Gehweg, und dann hatte sie das Schulgelände verlassen.
    Asche in meinem Strumpf, dachte sie, während vor ihren Augen alles verschwamm. Aber sie ging trotzdem weiter.
    In einiger Entfernung bellte ein Hund und ein Auto hupte. Ansonsten war alles still, wie damals, als ihre Mutter sie für einen Zahnarzttermin früher von der Schule abgeholt hatte. Aber diesmal war sie nicht mit ihrer Mutter zusammen unterwegs. Sie schwänzte die Schule.
    Die Junior Highschool lag in derselben Straße wie ihre Schule. Einige Jungen, die auf der anderen Seite des Zauns auf dem Pausenhof ihre Runden drehten, sahen sie an.
    Janie und Charles gingen in diese Schule, aber die Sache war so ernst, dass keiner von beiden sie hätte in Ordnung bringen können. Sie musste Alys finden.
    Die beiden Häuserblocks bis zur Highschool zogen sich wie Kaugummi dahin. Ein Mann, der seinen Rasen sprengte, starrte sie an. Ein Hund folgte ihr. Alle Welt schien zu wissen, dass sie mitten im Rechtschreibtest ihrer Lesegruppe die Schule verlassen hatte.
    Claudia wusste, wo der Sporttrakt der Highschool war. Letzten Sommer hatte sie in dem Schwimmbecken dort ihr Seepferdchen gemacht. Trotzdem fiel es ihr jetzt schwer, einfach so hineinzugehen. Vielleicht war der Umkleideraum gerade voller nackter Mädchen. Aber nach einem Blick auf Alys’ Halbjahreszeugnis hatte ihre Mutter gesagt, dass Alys den ganzen Tag in der Turnhalle verbringen müsse. Also musste Alys auch jetzt dort sein.
    In der Umkleide starrten die metallenen Schließfächer Claudia Reihe um Reihe bedrohlich entgegen, aber sonst war niemand zu sehen. In der Turnhalle roch es nach alten Sportschuhen.
    » He, wer bist du denn?«
    Ein Mädchen mit langen Zöpfen streckte den Kopf durch eine Tür herein. Sie schien ungefähr in Alys’ Alter zu sein, trug jedoch eine schöne silberne Pfeife um den Hals.
    Claudia wich zurück. » Ich … ich bin Claudia Hodges-Bradley«, flüsterte sie. » Ich suche Alys.«
    » Alys Hodges-Bradley? Aber sie ist gar nicht hier. Ich glaube, sie hat gerade Geometrie bei Blanchard.«
    Claudia wusste nicht, was Geometrie bei Blanchard bedeutete.
    » Komm, ich zeig dir das Klassenzimmer.«
    Als Claudia mit dem freundlichen Mädchen dort ankam, bemerkte sie verwundert, dass die Tür halb offen stand. Das Mädchen verabschiedete sich und Claudia spähte neugierig in den Raum hinein. An den Pulten saßen lauter große Schüler. Darunter auch Alys.
    » Alys«, rief Claudia in lautem Flüsterton.
    Der Junge unmittelbar an der Tür sah Claudia überrascht an.
    » Alys! Alys!!«, flüsterte Claudia noch etwas lauter.
    Daraufhin stieß der Junge das Mädchen neben sich an, welches wiederum das Mädchen daneben anstieß, das schließlich Alys etwas zuraunte.
    Alys schaute sich um und entdeckte Claudia.
    Prompt klappte ihr der Unterkiefer herunter und sie ließ ihren Bleistift fallen. Sie funkelte Claudia an und machte hektische Gesten, um sie wegzuscheuchen.
    Aber Claudia ließ sich nicht wegscheuchen. » Alys!«, flüsterte sie erneut.
    Inzwischen lachten alle Schüler in der Nähe der Tür. Alys saß stocksteif an ihrem Pult, den Blick starr geradeaus gerichtet und versuchte angestrengt, sie zu ignorieren. Doch genau in diesem Moment bemerkte auch der Lehrer die Unruhe und sah nach.
    » Ich glaube, Miss Hodges-Bradley«, sagte er nach einem Blick auf Claudia, » Sie gehen besser hinaus und stellen fest, was diese junge Dame will.«
    Alys lief dunkelrot an, schnappte sich ihren Rucksack und stand auf. Sobald sie aus dem Klassenzimmer war, riss sie Claudia außer Sichtweite ins Treppenhaus.
    » Warum bist du nicht in der Schule?«, zischte sie.
    Claudia schluckte schwer. » Es geht um die Magie.«
    » Was? Welche Magie?«
    » Du weißt schon. Um die Füchsin. Die Wildworld.«
    » Claudia, hast du etwa die Schule verlassen, um herzukommen und mit mir über die Wildworld zu reden? Jetzt? Warum ?«
    » Wir müssen dorthin zurück.«
    Alys’ Ärger verwandelte sich in Verwirrung. » Aber das ist doch alles vorbei, Claudia!«
    Claudia schüttelte den Kopf.
    » Wie meinst du das? Hör auf, den Kopf zu schütteln, und rede!«
    » Wir … wir müssen Morgana finden.«
    » Claudia … Claudia, bist du

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