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WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

Titel: WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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verrückt geworden? Wir haben Morgana gefunden. Wir haben sie kennengelernt. Sie hat dir ein Frühstück gezaubert, schon vergessen?«
    Claudia schüttelte den Kopf.
    » Hör damit auf!«
    » Das war nicht Morgana.«
    Stille.
    » Was bringt dich denn auf diese Idee?«
    » Ihre Füße.«
    Erneut Stille.
    » Claudia, ich frage dich jetzt nur noch ein einziges Mal …«
    » Alys!«, rief Claudia verzweifelt. » Ihre Füße waren zu groß . Erinnerst du dich an die Fußabdrücke, die wir in ihrem geheimen Lagerraum gesehen haben? Und wie klein sie waren? Aber die Frau, die wir kennengelernt haben, war so groß wie Debbie. Wie sollte diese Frau so kleine Füße haben?«
    Die Stille, die nun folgte, war sehr, sehr lang. Plötzlich veränderte sich Alys’ Gesichtsausdruck und sie ließ sich zu Boden sinken. » Nein. Oh nein. Das ist unmöglich.«
    » Glaubst du mir nicht?«
    Alys kniff die Augen zusammen. » Doch«, antwortete sie schließlich sehr leise. » Doch, ich fürchte, ich glaube dir.« Sie öffnete die Augen wieder, und Claudia sah, dass sie vor Verzweiflung ganz dunkel waren. » Aber, oh, Claudia, was können wir nur tun? Es ist zu spät …«
    Sie sprang abrupt auf und wandte sich ab. Dann wanderte ihre Hand ganz langsam, als kämpfe sie gegen einen Widerstand an, in ihre Hosentasche. Claudia sah, dass sie etwas hervorholte, das in Wachspapier gewickelt war, etwas Kleines und Silbrig-Weißes. Dann öffnete sie ebenso langsam ihre Hand und betrachtete mit gesenktem Kopf den Gegenstand darin. So verharrte Alys mehrere Sekunden lang, bevor sie sich wieder umdrehte.
    » Alys …«
    » Schon okay«, sagte Alys knapp. » Oh, Claude, mach nicht so ein Gesicht. Es ist einfach ein Schock, das ist alles. Komm.«
    » Wohin gehen wir?«
    » Wir holen Charles und Janie von der Schule ab. Morgen ist die Nacht der Sonnenwende. Wir müssen jetzt schnell etwas unternehmen.«
    Charles und Janie waren erstaunt und verwirrt, als Alys im Kunstraum der siebten Klasse auftauchte, mit einem Brief in der Hand, der besagte, dass die beiden einen Notfalltermin beim Kieferorthopäden hätten. Sie waren erstaunt und hoch erfreut darüber, zu dieser frühen Stunde aus der Schule geholt zu werden. Und sie waren erstaunt und erschrocken, als sie am Schultor auf Claudia trafen.
    » Lasst eure Fahrräder hier«, erklärte Alys. » Wir müssen reden.«
    » Also«, sagte Alys, als sie um die Ecke in ihre Straße einbogen. » Irgendwelche Ideen, wer die Frau tatsächlich war?«
    » Ja«, antwortete Janie. » Thia Pendriel. Sie könnte von Cadal Forge und Aric von uns wissen.« Janie war hinsichtlich dieser Sache überraschend ruhig. Die anderen dagegen wirkten wie betäubt.
    » Und du hast ihr alles erzählt.«
    » Ja, und das hättest du auch getan. Sie hat uns das Leben gerettet.«
    » Genau das verstehe ich nicht«, murmelte Charles. » Warum sollte sie das tun? Und warum hat sie uns hierher zurückkehren lassen?«
    » Weil sie schlau ist«, erklärte Janie. » Sie hat sämtliche Informationen bekommen, die sie haben wollte, alles, was Aric nicht aus euch dreien herausholen konnte, und sie brauchte nicht einmal Gewalt anzuwenden. Sie hat herausgefunden, dass uns Kindern niemand glaubt, dass wir keine Möglichkeit haben, gegen sie zu kämpfen. Warum sollte sie uns nicht zurückkehren lassen? Schließlich«, fuhr Janie eisig fort, » werden wir immer noch hier sein, wenn sie in der Nacht der Sonnenwende durch die Passage hierherkommt. Sie ist schlau«, wiederholte Janie, und es klang beinahe bewundernd.
    » Wir müssen jetzt gut überlegen, wie wir weiter vorgehen sollen«, meinte Alys. Und als niemand etwas sagte, fügte sie hinzu: » Ich habe eine Idee!«
    » Leg los!«
    Und Alys legte los.
    Charles schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. » Oh, nein. Das muss ein Witz sein. Bitte, sag, dass das ein Witz ist.«
    » Es ist die einzige Chance, die wir noch haben.«, gab Alys zu bedenken.
    » Aber du hast sie kennengelernt. Sie hat ’ne Meise, sie spinnt, sie ist total schräg drauf.«
    » Sie ist eine Quislais. Sie hat Macht.«
    Charles lachte wie wahnsinnig.
    » Hör auf damit! Charles, hör zu. Wir werden sie hierher locken und mit einem Dornenzweig fangen. Erinnere dich, die Füchsin hat gesagt, man könne eine Quislais aufhalten, wenn man ihr einen Dornenzweig ins Haar dreht. Dann werden wir sie dazu bringen, uns zu helfen. Vielleicht weiß sie eine Möglichkeit, dem Rat eine Nachricht zukommen zu lassen. Oder vielleicht kann sie

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