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Wilhelm Busch

Wilhelm Busch

Titel: Wilhelm Busch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grosse
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Herzensschatz,
    Nimm auf der Berschäre Platz!

    Nur an dich bei Tag und Nacht,
    Süßer Freund, hab’ ich gedacht.
    Unaussprechlich inniglich,
    Freund und Engel, lieb ich dich!“
    Knopp, aus Mangel an Gefühl,
    Fühlt sich wieder äußerst schwül;

    Doch in dieser Angstsekunde
    Nahen sich drei fremde Hunde.

    „Hilfe, Hilfe!“ ruft Adele.
    „Hilf, Geliebter meiner Seele!“

    Knopp hat keinen Sinn dafür.
    Er entfernt sich durch die Tür. –
    Schnell verläßt er diesen Ort
    Und begibt sich weiter fort.

E IN S CHWARZER K OLLEGE
    Knopp verfügt sich weiter fort
    Bis an einen andern Ort.
    Da wohnt einer, den er kannte,
    Der sich Förster Knarrtje nannte. –

    Unterwegs bemerkt er bald
    Eine schwärzliche Gestalt,

    Und nun biegt dieselbe schräg
    Ab auf einen Seitenweg.

    Sieh, da kommt ja Knarrtje her!
    „Alter Knopp, das freut mich sehr!“

    Traulich wandeln diese zwei
    Nach der nahen Försterei.

    „So, da sind wir, tritt hinein;
    Meine Frau, die wird sich freun!“

    „He, zum Teufel, was ist das?
    Allez, Waldmann, allez faß!

    Oh, du du verruchtes Weib,
    Jetzt kommt Knarrtje dir zu Leib!“

    Knopps Vermittlung will nicht glücken.
    Wums! Da liegt er auf dem Rücken.

    Schnell verläßt er diesen Ort
    Und begibt sich weiter fort.

R EKTOR D EBISCH
    Knopp begibt sich weiter fort
    Bis an einen andern Ort.
    Da wohnt einer, den er kannte,
    Der sich Rektor Debisch nannte.

    Er erteilte seinem Sohn
    Eben eine Lektion,

    Die er aber unterbricht,
    Als er Knopp zu sehen kriegt.
    Zu dem Sohne spricht er dann:
    „Kuno, sag ich, sieh mich an!
    Höre zu und merke auf!
    Richte itzo deinen Lauf
    Dahin, wo ich dir befehle,
    Nämlich in die Kellerhöhle.

    Dorten lieget auf dem Stroh
    Eine Flasche voll Bordeaux.
    Diese Flasche, sag ich dir,
    Zieh herfür und bringe mir.“

    Kuno eilet froh und prompt,
    Daß er in den Keller kommt,

    Wo er still und wohlgemut
    Etwas von dem Traubenblut
    In sich selbst hinüberleitet,
    Was ihm viel Genuß bereitet.

    Die dadurch entstandne Leere
    Füllt er an der Regenröhre.

    Rotwein ist für alte Knaben
    Eine von den besten Gaben:

    Gern erhebet man das Glas.
    Aber Knopp, der findet was.

    „Ei“, spricht Debisch, „dieses ist
    Sozusagen Taubenmist.

    Ei, wie käme dieses dann?
    Kuno, sag ich, sieh mich an!“

    Drauf nach diesem strengen Blick
    Kommt er auf den Wein zurück.

    Aber Knopp verschmäht das Glas,
    Denn schon wieder sieht er was.

    „Dies“, spricht Debisch, „scheint mir ein
    Neugeborner Spatz zu sein.

    Ei, wie käme dieses dann?
    Kuno, sag ich, sieh mich an!
    Deiner Taten schwarzes Bild
    Ist vor meinem Blick enthüllt;

    Und nur dieses sage ich:
    Pfui, mein Sohn, entferne dich!“
    Das ist Debisch sein Prinzip:
    Oberflächlich ist der Hieb.
    Nur des Geistes Kraft allein
    Schneidet in die Seele ein.

    Knopp vermeidet diesen Ort
    Und begibt sich weiter fort.

L ÄNDLICHES F EST
    Knopp begibt sich weiter fort
    Bis an einen andern Ort.
    Da wohnt einer, den er kannte,
    Der sich Meister Druff benannte.
    Druff hat aber diese Regel:
    Prügel machen frisch und kregel
    Und erweisen sich probat
    Ganz besonders vor der Tat.
    Auch zum heut’gen Schützenfeste
    Scheint ihm dies für Franz das beste.

    Drum hört Knopp von weitem schon
    Den bekannten Klageton.

    Darnach wandelt man hinaus
    Schön geschmückt zum Schützenhaus. –

    Gleich verschafft sich hier der Franz
    Eines Schweines Kringelschwanz,
    Denn er hat es längst beachtet,
    Daß der Wirt ein Schwein geschlachtet;

    Und an Knoppens Fracke hing
    Gleich darauf ein krummes Ding. –

    Horch, da tönet Horngebläse,
    Und man schreitet zur Française.

    Keiner hat so hübsch und leicht
    Sich wie unser Knopp verbeugt;

    Keiner weiß sich so zu wiegen
    Und den Tönen anzuschmiegen;

    Doch die höchste Eleganz
    Zeiget er im Solotanz.

    Hoch erfreut ist jedermann,
    Daß Herr Knopp so tanzen kann.
    Leider ist es schon vorbei.
    Und er schreitet stolz und frei

    Wiederum zu seinem Tische,

    Daß er etwas sich erfrische.

    Rums! – Der Franz entfernt die Bank,
    So daß Knopp nach hinten sank! –
    Zwar er hat sich aufgerafft,
    Aber doch nur mangelhaft.

    Und er fühlt mit Angst und Beben:
    Knopp, hier hat es Luft gegeben! –

    Schnell verläßt er diesen Ort
    Und begibt sich weiter fort.

D IE STILLE W IESE
    Knopp begibt sich weiter fort
    Bis an einen stillen Ort.

    Hier auf dieser Blumenwiese,
    Denn geeignet scheinet diese,

    Kann er sich gemütlich setzen,
    Um die Scharte auszuwetzen

    Und nach all den

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