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Wilhelm Busch

Wilhelm Busch

Titel: Wilhelm Busch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grosse
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Anspruch;

    Bald mal sitzet er so,

    bald auch wieder mal so.

    Horch, wer flötet denn da? Natürlich, Amor, der Lausbub;
    Aber der Esel erhebt äußerst bedenklich das Ohr.

    Schlimmer als Flötengetön ist das lautlos wirkende Pustrohr;
    Pustet man hinten, so fliegt vorne was Spitzes heraus.

    Ungern empfindet den Schmerz das redlich dienende Lasttier:
    Aber der Reiter hat auch manche Geschichten nicht gern.

    Leicht erwischt man den Vogel
    durch List und schlaue Beschleichung;

    Wenn er es aber bemerkt, fliegt er meistens davon.
    Mancher erreichet den Zweck
    durch täuschend geübte Verstellung;

    Scheinbar schlummert der Leib, aber die Seele ist wach.

    Schnupp! Er hat ihn erwischt. Laut kreischt der lästige Vogel,
    Während der handliche Stab tönend die Backe berührt.

    Übel wird es vermerkt, entrupft man dem Vogel die Feder,
    Erstens scheint sie ihm schön, zweitens gebraucht er sie auch.

    Heimwärts reitet Silen und spielt auf der lieblichen Flöte,
    Freilich verschiedenerlei, aber doch meistens düdellüt!

Eine milde Geschichte

    Selig schwanket Bauer Bunke
    Heim von seinem Abendtrunke.

    Zwar es tritt auf seinen Wegen
    Ihm ein Hindernis entgegen,

    Und nicht ohne viel Beschwerden
    Kann es überwunden werden.

    Aber, siehst du, es gelingt
    Schneller, als ihm nötig dünkt.

    Pfeife läßt er Pfeife sein,
    Drückt sich in sein Haus hinein

    Und begibt sich ohne Säumen
    Hin zu seinen Zimmerräumen,
    Wo Frau Bunke für die Nacht
    Einen Teig zurechtgemacht.

    Unverzüglich, weil er matt
    Sucht er seine Lagerstatt.

    Diese kommt ihm sehr gelegen,
    Um darin der Ruh zu pflegen.

    Oh, wie wonnig schmiegt das Mus
    Sich um Kopf, Leib, Hand und Fuß.

    Doch, wie sich der Mund bedeckt,

    Wird er ängstlich aufgeschreckt.

    Schnell, mit unterdrückter Klage,
    Sucht er eine andre Lage.

    Auf dem Bauche ruht er milde
    Wie die Kröte mit dem Schilde.

    Lange bleibt er nicht so liegen.
    Ihn verlangt es, Luft zu kriegen.

    Ach, Frau Bunke steht erschrocken;
    Ihre Lebensgeister stocken.

    Traurig führet sie den Besen.
    Kummer füllt ihr tiefstes Wesen;
    Weinen kann ihr Angesicht,
    Aber backen kann sie nicht.

Der Undankbare

    Einen Menschen namens Meier
    Schubst man aus des Hauses Tor,
    Und man spricht, betrunken sei er;
    Selber kam’s ihm nicht so vor.

    Grade auf des Weges Mitte,
    Frisch mit spitzem Kies belegt,
    Hat er sich im Schlurferschritte
    Knickebeinig fortbewegt.

    Plötzlich will es Meiern scheinen,
    Als wenn sich die Straße hebt,
    So daß er mit seinen Beinen
    Demgemäß nach oben strebt.

    Aber Täuschung ist es leider.
    Meier fällt auf seinen Bauch,
    Wirkt zerstörend auf die Kleider
    Und auf die Zigarre auch.

    Schnell sucht er sich aufzurappeln.
    Weh, jetzt wird die Straße krumm,

    Und es drehn sich alle Pappeln,
    Und auch Meiern dreht es um.

    Knacks, er fällt auf seine Taschen,
    Worin er mit Vorbedacht
    Noch zwei wohlgefüllte Flaschen
    Klug verwahrt und mitgebracht.

    Hilfsbedürftig voller Schmerzen
    Sitzt er da in Glas und Kies,
    Doch ein Herr mit gutem Herzen
    Kam vorbei und merkte dies.

    Voller Mitleid und Erbarmen
    Sieht er, wie es Meiern geht,
    Hebt ihn auf in seinen Armen,
    Bis er wieder grade steht.

    Puff! Da trifft ein höchst geschwinder
    Schlag von Meiern seiner Hand
    Auf des Fremden Prachtzylinder,
    Daß der Mann im Dunkeln stand.

    Ohne Hören, ohne Sehen
    Steht der Gute sinnend da;
    Und er fragt, wie das geschehen
    Und warum ihm das geschah.

Fritze

    Fritze war ein Ladenjüngling,
    Dazu braver Eltern Sohn,
    Und er stand bei Kaufmann Kunze
    Schon ein Jahr in Konditschon.

    „Fritze“, sagte einstens Kunze,
    „Ich muß eben mal wohin;
    Mache keine dummen Streiche,
    Wenn ich nicht zugegen bin.“

    Hiemit geht er aus der Türe.
    Fritze hält das für ein Glück.
    Er ergreift die Kümmelflasche,
    Und dann beugt er sich zurück.

    Sieh, da naht die alte Grete,
    Eine Jungfer ernst und still;
    Sie verlangt nach grüner Seife,
    Weil sie morgen waschen will.

    Auch erhob sie eine Klage,
    Daß sie’s so im Leibe hat,
    Weshalb sie vor allen Dingen
    Erst um einen Kümmel bat.

    Fritze zeigt sich dienstbeflissen.
    Ihm ist recht konfus und wohl.
    Statt der großen Kümmelflasche
    Nimmt er die mit Vitriol.

    Jungfer Grete, voller Freuden,
    Greift begierig nach dem Glas;
    Fritz, der grünen Seife wegen,
    Beugt sich übers Seifenfaß.

    Weh, was muß man nun erblicken?
    Wo ist Fritzens Gleichgewicht?
    Was sind dies für Angstgebärden
    Hier auf Gretens Angesicht?

    Fritze strampelt mit den

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