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Wilhelm Busch

Wilhelm Busch

Titel: Wilhelm Busch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grosse
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bet’ ich an;
    Dich, die keiner kriegen kann,
    Dich, du süße, ei jaja,
    Heil’ge Emerentia.

    Sonst ist alles einerlei.
    Mit Verlaub, ich bin so frei.“

    Hiermit senkt der Eremit
    Sich nach hinten. – Knopp entflieht. –
    Knopp, der denkt sich: Dieser Krökel
    Ist ja doch ein rechter Ekel;
    Und die Liebe per Distanz,
    Kurz gesagt, mißfällt mir ganz.

    Schnell verlassend diesen Ort,
    Eilet er nach Hause fort.

H EIMKEHR UND S CHLUSS

    Knopp, der eilt nach Hause fort,
    Und, sieh da, schon ist er dort.

    Grade lüftet seine nette,
    Gute Dorothee das Bette.

    „Mädchen“, spricht er, „sag mir, ob … “
    Und sie lächelt: „Ja, Herr Knopp!“

    Bald so wird es laut verkündet:
    Knopp hat ehlich sich verbündet,
    T OBIAS K NOPP
D OROTHEA L ICKEFETT
    Erst nur flüchtig und zivil,
    Dann mit Andacht und Gefühl. –

    Na, nun hat er seine Ruh.
    Ratsch! – Man zieht den Vorhang zu.

Herr und Frau Knopp

E RMAHNUNGEN UND W INKE
    Owie lieblich, o wie schicklich,
    Sozusagen herzerquicklich,
    Ist es doch für eine Gegend,
    Wenn zwei Leute, die vermögend,
    Außerdem mit sieh zufrieden,
    Aber von Geschlecht verschieden,
    Wenn nun diese, sag ich, ihre
    Dazu nötigen Papiere,
    So wie auch die Haushaltssachen
    Endlich mal in Ordnung machen
    Und in Ehren und beizeiten
    Hin zum Standesamte schreiten,
    Wie es denen, welche liehen,
    Vom Gesetze vorgeschrieben,
    Dann ruft jeder freudiglich:
    „Gott sei Dank, sie haben sich!“
    Daß es hierzu, aber endlich
    Kommen muß, ist selbstverständlich, –
    Oder liebt man Pfänderspiele?
    So was läßt den Weisen kühle.
    Oder schätzt man Tanz und Reigen?
    Von Symbolen laßt uns schweigen.
    Oder will man unter Rosen
    Innig miteinander kosen? –
    Dies hat freilich seinen Reiz;
    Aber elterlicherseits
    Stößt man leicht auf so gewisse
    Unbequeme Hindernisse,
    Und man hat, um sie zu heben,
    Als verlobt sich kundzugeben. –
    Das ist allerdings was Schönes;
    Dennoch mangelt dies und jenes.
    Traulich im Familienkreise
    Sitzt man da und flüstert leise,
    Drückt die Daumen, küßt und plaudert,
    Zehne schlägt’s, indes man zaudert,
    Mutter strickt und Vater gähnt,
    Und, eh’ man was Böses wähnt,
    Heißt es: „Gute Nacht, bis morgen!“
    Tief im Paletot verborgen,
    Durch die schwarzen, nassen Gassen,
    Die fast jeder Mensch verlassen,
    Strebt man unmutvoll nach Hause
    In die alte, kalte Klause,
    Wühlt ins Bett sich tief und tiefer,
    Schnatteratt! So macht der Kiefer,
    Und so etwa gegen eine
    Kriegt man endlich warme Beine.
    Kurz, Verstand sowie Empfindung
    Dringt auf ehliche Verbindung. –

    Dann wird’s aber auch gemütlich.
    Täglich, ständlich und minütlich
    Darf man nun vereint zu zween
    Arm in Arm Spazierengehen;
    Ja, was irgend schön und lieblich,
    Segensreich und landesüblich
    Und ein gutes Herz ergetzt,
    Prüft, erfährt und hat man jetzt.

E HELICHE E RGÖTZLICHKEITEN
    Ein schönes Beispiel, daß obiges wahr,
    Bieten Herr und Frau Knopp uns dar.

    Hier ruht er mit seiner getreuen Dorette
    Vereint auf geräumiger Lagerstätte.

    Früh schon erhebt man die Augenlider,
    Lächelt sich an und erkennt sich wieder,

    Um alsobald mit einem süßen
    Langwierigen Kusse sich zu begrüßen.

    Knopp aber, wie er gewöhnlich pflegt,
    Ist gleich sehr neckisch aufgelegt.
    Ganz unvermutet macht er: Kieks!
    Hierauf erhebt sich ein lautes Gequieks.

    Dorette dagegen weiß auch voll List,
    Wo Knopp seine lustige Stelle ist.
    Nämlich er hat sie unten am Hals.
    Kiewieks! Jetzt meckert er ebenfalls.

    Nun freilich möchte sich Knopp erheben
    Und schnell vom Lager hinweg begeben,
    Wird aber an seines Kleides Falten
    Spiralenförmig zurückgehalten.

    Husch, er nicht faul, eh’ man sich’s denkt,
    Hat sich nach hinten herumgeschwenkt
    Und unter die Decke eingebohrt,
    Wo man recht fröhlich herumrumort. –

    Nach diesen gar schönen Lustbarkeiten
    Wird’s Zeit, zur Toilette zu schreiten.
    Gern wendet Frau Doris anitzo den Blick
    Auf Knopp sein Beinbekleidungsstück,
    Welches ihr immer besonders gefiel
    Durch Ausdruck und wechselndes Mienenspiel.

    Bald schaut’s so drein mit Grimm und Verdruß,

    Bald voller Gram und Bekümmernus.

    Bald zeigt dies edle Angesicht
    Nur Stolz und kennt keinen Menschen nicht.

    Aber bald schwindet der Übermut;
    Es zeigt sich von Herzen sanft und gut,

    Und endlich nach einer kurzen Zeit
    Strahlt es in voller Vergnüglichkeit. –
    Dorettens Freude hierüber ist groß.
    Knopp aber ist auch nicht freudenlos;
    Denn ihm lächelt friedlich und

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