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Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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über unsere Gesellschaft. Für mich war es ein komisches Gefühl, wieder in meinem alten Zuhause zu sein. Auf der neuen Ranch wurde ich langsam heimisch, aber die Besuche in Phoenix Creek weckten immer wieder Erinnerungen an meinen Pa und meine Kindheit. Es würde bestimmt traurig werden, wenn wir morgen früh hier weggingen, besonders dann, wenn Grandma nicht mitkam.
    Jez und ich hatten uns den Nachmittag über ordentlich ins Zeug gelegt und das Haus wieder in Ordnung gebracht: Töpfe und Pfannen abgewaschen, umgekippte Tische und Stühle wieder aufgestellt, von der Wand gefallene Bilder aufgehängt, Lampen repariert und die kleinen, selbstgebastelten Erinnerungsstücke wieder auf das Kaminsims gestellt. Anschließend hatten wir den Fußboden gewischt.
    Jetzt starrte ich durch das kaputte Fenster auf den Vollmond und hörte dem Zirpen der Grillen und den anderen Nachtgeräuschen zu. Es erinnerte mich daran, wie Jez und ich einmal eine Nacht im Freien verbracht hatten, nahe der Felskante. Das war noch gar nicht so lange her.
    »Was meinst du? Kommt sie mit?«, fragte ich Jez.
    »Hoffentlich. Es wäre schrecklich, wenn ihr etwas zustoßen würde. Sie ist für mich fast so was wie meine eigene Grandma geworden.«
    »Ich bin dir wirklich dankbar für den Eintopf und das alles.«
    »Schon okay. Ich bin froh, dass ich euch ein bisschen helfen kann.«
    In diesem Augenblick steckte Moonshine den Kopf zu dem zerbrochenen Fenster herein. »
Psssst
! Will!«
    »Was ist denn, Shy?«
    »Wir haben Besuch.«
    Wie ein Giftpfeil durchbohrte ein einziges Wort meine Gedanken, so dass mir das Herz stehenblieb.
Der Wolferer
!
    Im Schein des Vollmondes kam ein schwarzes Pferd auf uns zu. Im Sattel saß eine schmale Gestalt. Sie trug einen langen Mantel und einen breitkrempigen Hut. Als sie näher kam, konnte ich den Gestank des frischen Wolfspelzes riechen, der am Sattel hing.

    Ich mache den Holzschrank auf, in dem Yenene ihr Gewehr aufbewahrte. Aber was war das? Der Schrank war leer! »Bei allen guten Geistern!«, flüsterte ich entsetzt. »Das Gewehr ist weg! Schnell, Jez, hilf mir suchen. Wir müssen es finden.«
    Wir hasteten kreuz und quer durch das Zimmer, sahen in Kommoden und Kisten nach, aber das Gewehr blieb verschwunden. In der Zwischenzeit kam der Wolferer immer näher.
    »Mein Bogen und die Pfeile«, keuchte ich und huschte nach draußen zu Moonshine. Ich hatte die Sachen unter ihren Sattel gesteckt.
    Jez folgte mir. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass sie ihr kleines Messer mit dem Knochengriff gezückt hatte.
    »Sollen wir Yenene aufwecken?«, sagte sie.
    »Nein, wir müssen sie beschützen. Wir müssen so tun, als wären wir nur zu zweit und würden in ein paar Tagen wieder weiterziehen.«
    Der Wolferer kam direkt auf uns zugeritten und blieb dann vor uns stehen.
    »Na, so was. Wen haben wir denn da?« Das war keine Männerstimme, das war die Stimme einer Frau. Wir hatten es offensichtlich mit einer Wolferine zu tun. Ihre Stimme klang irgendwie seltsam gedämpft. Als der Mond dann ihr Gesicht beschien, sah ich auch, warum. Unter der breiten Hutkrempe starrten zwei dunkle Augen hervor, aber der Rest des Gesichts war von schmutzigen Bandagen bedeckt, genau wie die Hände, die die Zügel hielten. Ob sie verletzt war? Oder war ihr einfach nur kalt? Vielleicht kleideten sich Wolferinen auch immer so seltsam. Ich hatte keine Ahnung.
    Allein das maskierte Gesicht der Wolferine war schon auffällig, aber ihr Gestank war es noch viel mehr. Ich wusste wirklich nicht, was schlimmer roch: die verwesenden Tiere an ihrem Sattel, ihr Schweiß oder die Wolfspisse. Wenn sie an einem verfaulten Kadaver vorbeiritt, dann ließen die Fliegen wahrscheinlich sofort alles andere liegen und stürzten sich auf sie.
    »Wenn ich mir deine Ohren so anschaue, dann schätze ich mal, ich habe ein kleines Halbblut und seine Zwergenfreundin vor mir«, sagte sie und grinste hämisch. »Seid ihr allein?«
    »Ja«, piepste ich.
    Sie wandte sich an Jez. »Also ehrlich, wenn ich einen Freund hätte, der mich auf so einen brüchigen Felsarm wie den hier bringen würde, ich glaube, den würde ich ziemlich schnell in die Wüste jagen.«
    »Andererseits, Ma’am: Bei Ihrem Körpergeruch stehen die Chancen, dass Sie in nächster Zeit überhaupt einen Freund finden, nicht besonders gut«, erwiderte Jez.
    Ich stieß sie mit dem Ellenbogen an. Wenn wir die Wolferine wütend machten, würde alles bloß noch schlimmer werden, aber … ein kleines Kichern konnte ich

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