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Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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trotzdem nicht unterdrücken.
    »Du hast ein freches Mundwerk, kleines Zwergenmädchen. Niemand beleidigt mich, ohne dass ich ihm die Haut von den Knochen abziehe.« Ihr langer, rasiermesserscharfer Dolch blitzte im Schein des Mondes. Gleichzeitig zog sie mit der anderen Hand ein Gewehr hervor. Es hatte die mit Abstand dicksten Läufe, die ich in meinem ganzen Leben gesehen hatte. Ich spürte, wie sich meine Nackenhaare sträubten, während mir gleichzeitig eine eisige Gänsehaut den Rücken hinunterlief.
    »Dein Pferd hat ein Paar schöne, kräftige Flügel. Die verrückten Typen in den düsteren Teilen der Westwälder würden mir bestimmt einen guten Preis dafür bezahlen. Hab heute weniger Wölfe gehäutet, als mir lieb gewesen wär – dein Pferd könnte ja ein schöner Ausgleich sein.«
    Moonshine scharrte unruhig mit den Vorderhufen.
    »Wenn Sie mein Pferd auch nur anrühren, werden Sie das bereuen«, stieß ich hervor.
    »Ganz schön mutig für einen kleinen Elf mit Pfeil und Bogen und ein Zwergenmädchen mit dem kleinsten Messer, das ich je gesehen habe.«
    In diesem Augenblick ertönte eine mir sehr vertraute Stimme aus der Dunkelheit. »Wenn du dich umdrehst oder nur eine einzige ruckartige Bewegung machst, hast du gleich mehr Löcher im Leib als ein dicker Klumpen Gung-Choux-Käse. Und jetzt, Waffen weg … und zwar schön langsam.« Yenene trat ins Licht. Ihr Gewehr war genau auf den Rücken der Wolferine gerichtet.
    »Wer sagt das?«, rief die verhüllte Wolferine.
    Yenene kreischte los wie ein wahnsinnig gewordener Kojote und drückte ab. Kugeln jagten durch die Nacht, rissen der Wolferine den breitkrempigen Hut vom Kopf und schleuderten ihn hoch in die Luft. In den Augen der Wolferine blitzte so etwas wie Furcht auf. Gleichzeitig riss ich meinen Bogen hoch und schoss einen Pfeil ab. Er bohrte sich surrend in die Lederkrempe des herabfallenden Hutes.

    »Die nächste Kugel landet in deinem Schädel!«, brüllte Yenene. »Du hast ohne Erlaubnis meine Ranch betreten.«
    Die Wolferine sah zu, wie der Hut – jetzt mit eingebauter Lüftung dank der Gewehrkugeln sowie einem hübschen Pfeil als Verzierung – vor ihr auf der Erde landete. Ohne Hut sah sie noch gruseliger aus als mit. Einige wenige schwarze Haarsträhnen fielen ihr bis auf die Schultern. Und was war denn das? Zwischen den schmutzigen Bandagen lugte doch ein grünes, spitzes Ohr hervor, ganz so wie meines.
    Die Wolferine ließ Messer und Gewehr fallen.
    »Ich will keinen Ärger. Dachte bloß, die Pferde wären herrenlos, wegen der Evakuierung.« Sie warf Grandma einen verstohlenen Blick zu. »Haben Sie gesagt, dass das hier
Ihre
Ranch ist?«
    »Genau das habe ich gesagt«, knurrte Grandma.
    »Also, jetzt bin ich wirklich sprachlos. Als wäre es nicht schon verrückt genug, dass eine Elfe auf dem westlichen Arm Rancher spielt … aber dass Sie immer noch hier sind, Monate nach dem Befehl zur Evakuierung. Was ist denn los? Haben Sie den letzten Zug verpasst, oder was?«
    »Ich hab noch nie einen Zug verpasst, so, wie ich auch noch nie danebengeschossen habe. Jetzt sieh zu, dass du verschwindest, und lass dich nie wieder hier blicken. Beim nächsten Mal kommst du womöglich nicht mit dem Leben davon.«
    Ich hob den Hut der Wolferine auf und warf ihn ihr zu. Sie zog meinen Pfeil aus der Krempe. »Ziemlich beeindruckend. Ist das erste Mal, dass ich einen Cowboy mit Pfeil und Bogen sehe.« Dann setzte sie den durchlöcherten Hut auf und galoppierte davon.
    Als sie schon ein ganzes Stück entfernt war, drehte sich Yenene mit großen Augen zu mir um. »Wo hast du denn gelernt,
so
mit Pfeil und Bogen umzugehen?«
    »Onkel Wilder Wolf hat mir ein bisschen was beigebracht.«
    »Etwa auch ein bisschen Elfenzauber?«, schob sie nach und kniff die Augen zusammen.
    »Warum sollte er? Du hast doch gesagt, dass ich als halber Elf sowieso keinen Elfenzauber kann.«
    »Weil er es nicht besser weiß und weil er manchmal die Gefahren der dunklen Seite des Zaubers vergisst.«
    Ich wechselte schnell das Thema, während wir der Wolferine hinterhersahen. »Also gut, jetzt hast du keine andere Wahl mehr. Jetzt
musst
du mitkommen«, sagte ich. »Diese schießwütige Fallenstellerin wirst du bestimmt nicht mehr los. Die bleibt wie ein schlechter Geruch hier in der Gegend hängen und kommt morgen irgendwann wieder.«
    »Glaube ich kaum. Sie hat ja gemerkt, dass es hier nicht viel zu holen gibt. Wahrscheinlich hätte sie mich ganz in Ruhe gelassen, wenn sie nicht eure

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