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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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Wand des Schachtes. Ich kletterte an dem zerklüfteten Felsen hinauf, krabbelte mit den Füßen voraus in das Loch und spähte dann in den Minenschacht hinunter.
    Sechs oder mehr Trolle liefen in Richtung Ausgang. Einer von ihnen hielt ein geschnitztes Rinderhorn in der Hand.
    Dann hielt ich den Atem an. Die Trolle wurden von einer weißen Erscheinung verfolgt. Sie hatte die Form einer schnaubenden, gehörnten Bestie und schimmerte durchsichtig, genau wie Henk, nur viel heller. Sie war riesig, so groß, dass sie fast den gesamten Tunnel ausfüllte. Jetzt riss die Bestie mit ihrem gewaltigen Arm mühelos einen Felsbrocken aus der Wand und schleuderte ihn den Trollen hinterher. Sie purzelten durcheinander wie die Bowling-Kegel. Die Kreatur stieß ein schrilles Lachen aus, warf den Kopf in den Nacken und riss einen noch größeren Brocken aus der Wand, um ihn nach hinten, in die Dunkelheit zu schleudern. Wo war ich denn hier gelandet? Erst menschenfressende Stalaktiten und jetzt dieses dämonische Geisterwesen.

    »Nimm das, du Seelentöter!«, sagte jetzt eine heisere Stimme. Aus den Tiefen des Stollens erschien ein großer Troll. Er trug dieselbe Kleidung wie der Torwärter und feuerte eine mächtige Waffe ab. Ein Lichtstrahl, blendend hell wie ein Blitz, schoss aus zwei gleißenden, schädelförmigen Gewehrläufen hervor. Der Energiestrahl schlug in den Fels über der Erscheinung ein und löste einen Steinschlag aus. Der nächste Schuss ging mitten durch die Brust der Kreatur. Aus ihrem weit geöffneten Maul drang ein ohrenbetäubender Schrei, der das gesamte Bergwerk erzittern ließ. Dann fing der geisterhafte Körper Feuer. Der Schrei wurde zu einem schrillen, dämonischen Kreischen, so vielstimmig wie eine ganze Höhle voller Felsfledermäuse. Es war unerträglich, und ich musste mir die Ohren zuhalten. Mein Herz stampfte wie der Klippenflitzer bei Volldampf. Und dann begann das Ding, sich vor meinen Augen aufzulösen. Die gespenstische äußere Hülle fiel von ihm ab und enthüllte ein Phantomskelett aus blassen, glühenden Knochen, bis auch sie langsam zu Nichts zerfielen. Die Kreatur hatte aufgehört zu existieren.
    Ich blieb noch eine ganze Weile liegen, ohne einen Mucks von mir zu geben, und lauschte dem Stöhnen und den Flüchen der verletzten Bergwerkstrolle, die von dem Felsbrocken getroffen worden waren. Dann, plötzlich, drang ein anderes Geräusch in mein Bewusstsein, eine Art leises Wimmern. Es kam aus den Tiefen der Öffnung, in der ich mich versteckt hielt. Zu meinem großen Erstaunen klang es gar nicht wie eine raue Trollstimme, sondern sehr viel höher, fast wie ein Kind.
    Ich krabbelte aus dem Luftschacht heraus und dann mit dem Kopf voraus wieder hinein.
    Das Wimmern wurde lauter. »Hallo! Ist da jemand?«, rief ich.
    »J… ja, hier. Ich bin eingeschlossen!«
    Ich erkannte die Stimme sofort. »Jez! Jez, ich komme. Halte durch!«

Kapitel Zehn
    Der Schädel und der Schatz
    Ich kroch immer tiefer in den schmalen Gang hinein, die Fackel in der Hand. Das Geröll, das überall herumlag, ließ den Weg sehr beschwerlich werden.
    »Will, hier drin! Ich stecke fest!«
    Die Stimme kam hinter einer hohen Wand aus Felsbrocken hervor.
    »Ich bin da. Wie lange steckst du schon da drin?«
    »Keine Ahnung, seit dem Felsenbeben. Plötzlich ist hinter mir alles eingestürzt, und dann konnte ich mich nicht mal mehr umdrehen.«
    Ich hielt den Atem an. Das Beben gestern, das ich gar nicht mitbekommen hatte, weil ich nach dem Schlag des Bäckerzwergs noch bewusstlos gewesen war. Henk hatte mir davon erzählt. Jez musste sehr zäh sein, so lange, wie sie jetzt schon in der Falle saß.
    »Bist du verletzt?«
    »Nein, bloß ein paar Kratzer und blaue Flecken.«
    »Okay, ganz ruhig, ich hol dich da raus.«
    Es war nicht leicht, die vielen Steine wegzuräumen. Jedes Mal, wenn ich es mit einem größeren Brocken zu tun bekam, fing mein Kopf wieder an zu pochen.
    »Bin gleich da, Jez«, rief ich ihr zu, als ich bereits ihren Rücken sehen konnte.
    Kurze Zeit später hatte ich sie aus ihrem steinernen Gefängnis befreit.
    »Ich kann es gar nicht glauben«, sagte sie atemlos. »Was machst du denn hier?«
    »Ich bin in den Schacht gekrochen, weil ich diesem Geisterding entkommen wollte, das ganze Stücke aus dem Fels reißen kann.«
    »Minendämonen – sie werden durch die Felsenbeben aufgeschreckt, und dann kommen sie aus dem Felsenkern nach oben. Gut, dass du dich versteckt hast. Wenn so ein Dämon dich in die Finger

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