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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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hing da nicht auch ein leichter Duft nach Sechs-Beeren-Kuchen in der Luft?
    »Vielleicht solltest du Noose einfach vergessen und nach Hause gehen«, sagte Jez jetzt. »Wenn der Klippenflitzer kommt, legst du dich einfach flach zwischen die Gleise. Dann passiert dir nichts – glaube ich.«
    Ich wischte mir mit dem Ärmel den Mund ab. »Ohne Noose und Moonshine gehe ich nicht nach Hause.«
    Jetzt wühlte Jez erneut in dem Loch herum. Ich wurde neugierig: »Was hast du denn noch alles da drin?«
    Sie holte ein halbkreisförmiges, messingfarbenes Ding heraus. Es war ungefähr so lang wie ihr Unterarm, ziemlich kantig und mit vielen kleinen Strichen versehen, einer Art Skala. Es war eines von den Dingen, die selbst dann interessant und geheimnisvoll, beinahe schon magisch aussehen, auch wenn man keine Ahnung hat, was es eigentlich ist. Aber ich wusste ganz genau, was das war.
    Ich murmelte »Eldon« und schob die Hand in die Hosentasche, in der der Zeitungsartikel steckte. Mein Atem ging schneller, als ich mit schmutzigen Händen das zerknitterte Papier auseinanderfaltete und es ungläubig anstarrte.
    »Wo hast du das her?«, fragte ich Jez und fürchtete mich schon vor ihrer Antwort.

    Jez deutete auf den Luftschacht. »Hat neben dem Skelett gelegen. Wunderschön, nicht wahr?«
    Ich starrte auf den Schacht und spürte, wie mir übel wurde.
    »Alles in Ordnung? Du bist ja plötzlich bleich wie ein Minendämon«, sagte Jez und warf ebenfalls einen Blick auf den Zeitungsausschnitt. »Moment mal, das Ding, das der Elf da in der Hand hat, das sieht ja genauso aus wie …« Sie hielt das messingfarbene Objekt neben das Bild. »Ist ja unglaublich … du hast ihn also gekannt, stimmt’s?«
    Ich nickte langsam. »Sein Name war Eldon Overland. Ein guter Freund von meinem Pa, ein Wissenschaftler. Er hat Studien am Pike’s Ridge durchgeführt. Letztes Jahr, ungefähr zu der Zeit, als mein Pa gestorben ist, ist er spurlos verschwunden. Mein Pa war gerade auf dem Weg zu Eldon, als Noose ihn in einen Hinterhalt gelockt hat.«
    »Das tut mir leid.«
    Jetzt konnte ich Grandma also sagen, dass Eldon nicht von einem Tornado über die Klippe geweht worden war. Allem Anschein nach hatte er gearbeitet und hier in der Umgebung Messungen vorgenommen und dabei wohl den Schacht entdeckt. Vielleicht hatte er irgendetwas herausgefunden und war deshalb hineingeklettert. War er von einem Beben überrascht worden? War er, unter einem Felsblock eingeklemmt, den hungrigen Geröllratten ausgeliefert gewesen? Die Antwort auf diese Fragen würde ich wahrscheinlich nie erfahren, aber es sah wirklich ganz danach aus, als hätte Eldons Leidenschaft für die Erforschung von Felsenbeben ihn schließlich das Leben gekostet.
    »Können wir jetzt gehen?«, sagte ich mit ernster Stimme.
    Jez nickte. Sie kletterte die steile Felswand empor, als hätte sie Klebstoff an den Händen. Ich musste mich sehr anstrengen, um halbwegs mithalten zu können. Als wir auf einem weiteren schmalen Felsvorsprung angelangt waren, schob sie ein paar Präriegrasbüschel beiseite. Dahinter verbarg sich ein noch schmalerer Luftschacht.
    »Ich schätze, der könnte in die Tieferminen führen.«
    Ich rieb mir die aufgeschürften Knie. »Wie weit ist das denn ungefähr?«
    »Ich war da noch nie drin. Ist ja keiner von meinen Schächten. Und ich hab’s auch nicht vor, es sei denn, Ax bezahlt mich dafür. Wobei mir gerade einfällt – ich muss mich mal bei ihm melden. Wär es okay, wenn ich später nachkomme?«
    Ich nickte. »Ist wahrscheinlich das Beste, wenn ich alleine gehe. Ach, aber kann ich mir vorher kurz dein Messer ausborgen?« Ich schnitt die Ärmel meines Mantels ab und band sie mir um die Knie. Dann schnitt ich ein paar Streifen vom unteren Rand meines Hemdes ab und umwickelte damit meine zerkratzten Hände.
    Ich gab ihr das Messer zurück. »Danke.«
    »Mach’s gut, Will.«
    Sie hatte sich schon umgedreht und kroch auf der Felskante zurück, da rief ich ihr hinterher. »Warte.« Und bevor sie mich daran hindern konnte, hatte ich ihr das Lederband mit dem Anhänger um den Hals gelegt.
    »Nein. Ich hab doch gesa…«
    »Ich will es dir aber schenken, Jez. Für deine Schatzkiste.«
    »Schatzkiste? Wo denkst du hin? Wenn ich es schon behalte, dann trage ich es auch, und zwar die ganze Zeit.«
    »Es gehört dir.«
    Sie lächelte. »Dann will ich mich mal nicht mit dir streiten. Danke. Auf Wiedersehen, Will. Und viel Glück.«

    Je tiefer ich in den Schacht vordrang, desto

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