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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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Deadrock ist es immer Nacht«, sagte ich müde und streifte meine Stiefel ab. »Aber ob sie gut ist, da hab ich so meine Zweifel.«

Kapitel Neun
    Der Minendämon
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte – zumindest dachte ich, dass es Morgen war –, fühlte sich mein Kopf ein bisschen besser an. Die Schwellung war zurückgegangen, aber die Stelle, wo der Gewehrkolben mich getroffen hatte, war immer noch sehr empfindlich. Moonshine war bereits aufgestanden und stand am Trog, um zu trinken. Ich ging zurück ins Haus.
    Als Erstes fiel mir die Stille auf. Gestern Abend war ich mitten in der lärmenden Pokerrunde und trotz der fremden Umgebung einfach eingeschlafen, weil ich so erschöpft war. Aber wo waren die Geister alle hin? Spukten sie irgendwo herum? Henk war wahrscheinlich in die Katakomben zurückgekehrt. Ich war erleichtert. Dann konnte ich meinen Plan jetzt ohne weitere Störungen in die Tat umsetzen.
    Neben meinem Hut lag ein Stück Brot, und ich schlang gierig einen Brocken davon hinunter. Dabei dachte ich an Noose. In letzter Zeit konnte ich an fast nichts anderes mehr denken. War heute der Tag, an dem ich ihn finden würde, tief unten in der Mine? Mein Gefühl sagte mir, dass ich ihm schon sehr nahe war. Ich wollte noch ein Stück Brot für Moonshine in die Tasche stecken … und blieb wie angewurzelt stehen. Die Tasche. Sie war weg. Ich hörte das laute Pfeifen des Klippenflitzers und rannte nach draußen.
      
    Zwei Eisenbahnarbeiter luden Kisten und Fässer auf einen Güterwaggon.
    »Howdy! Hab schon gedacht, du würdest den ganzen Tag verschlafen«, rief Henk mir vom Heck des letzten Waggons aus zu. »Ich lasse mich bis zu den Katakomben mitnehmen. Komm doch mit, dann kannst du dir noch ein paar Grabinschriften anschauen.«
    Da entdeckte ich meine Tasche auf einer der Frachtkisten. Jetzt fiel mir auch wieder ein, dass ich sie gestern Abend da hingelegt hatte. Aber da hatte die Kiste noch in der Lagerhalle gestanden. Schnell lief ich hin und schnappte sie mir. »Vielen Dank, aber ich verzichte.«
    »Da muss ja was richtig Wichtiges drin sein, so eilig, wie du’s hast.« Henk grinste und fügte augenzwinkernd hinzu. »Und du bist dir ganz sicher, dass du keinen Partner brauchst?«
    »Das muss ich alleine erledigen – ist besser so.« Der Zug fuhr an, und ich drehte mich noch mal um. »Aber trotzdem danke, okay?«
    »Na klar, kleiner Hilfssheriff. Pass gut auf dich auf.« Henk winkte mir zu. »Ach, fast hätte ich’s vergessen. Die Jungs bedanken sich recht herzlich für gestern Abend. Jakes Gesicht, als er dein Drachen-Haus gesehen hat … also, der Anblick allein wäre einen dicken, fetten Klondex-Goldklumpen wert gewesen, soll ich dir ausrichten. Der gute, alte Jake hat sogar selber irgendwann darüber gelacht. Oh, und er hat dir ein Stück Brot dagelassen.«
    »Hab ich schon gefunden, vielen Dank auch.«
    Lächelnd ging ich zu Moonshine hinüber. »Heute ist ein ganz besonderer Tag, Shy. Wir fliegen hoch zum Pike’s Ridge und suchen Jez. Mal sehen, ob sie uns irgendwie in die Zinnmine bringen kann. Ich fürchte, gegen die Wächtertrolle haben wir keine allzu großen Chancen.« Ich gab ihr das Brot, und sie schlang es fast mit einem einzigen Bissen hinunter.
    Dann machten wir uns auf den Rückweg in Richtung Zinnmine. Ich holte den Steckbrief aus der Tasche, riss ihn in winzige Fetzen und verstreute sie zwischen den Stalagmiten. Henk hatte recht. Es war idiotisch, ihn länger mit mir herumzutragen.
    In der Ferne war jetzt wieder das Schild über dem Bergwerkseingang zu erkennen, auf dem jedem Eindringling der Tod durch Erschießen angedroht wurde. Meine Kehle schnürte sich zusammen, aber was war das? Ich konnte mein Glück kaum fassen. Der Wächtertroll, der auf einem Felsblock neben dem Haupteingang saß, hatte den Kopf gesenkt und schlief ganz offensichtlich tief und fest. Dabei standen die bedrohlichen Tore mit den Totenschädeln weit offen. So viel zum Thema Sicherheit , dachte ich.
    Ich ließ Moonshine zurück, duckte mich und schlängelte mich vorsichtig zwischen den Stalagmiten hindurch zum Bergwerk. Kurz vor dem weit geöffneten Schlund des Eingangs musste ich kurz verschnaufen. Irgendetwas kam mir komisch vor. Die graue, warzige Haut des Trolls war ungewöhnlich blass, und sein dicker Bauch mit den beiden überkreuzten Patronengurten bewegte sich überhaupt nicht. Sehr seltsam.
    Vorsichtig schlich ich näher, bis ich auf eine Pferdelänge an ihn herangekommen war. Eine Fledermaus kam

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