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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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kriegt, dann saugt er dir die Seele aus dem Leib und überlässt dich anschließend den Geröllratten.«
    Ich musste schlucken. »Ein Wachposten hat ihn erledigt, mit so einem Gewehr …«
    »Eine Wynchester Dämonenflinte«, fiel Jez mir ins Wort. »Eine Elfenerfindung. Schießt so einen magischen Feuerstaub ab, aber nur wenige wissen, wie es genau funktioniert. Das ist die einzige Waffe, die mit Dämonen und Gespenstern fertigwird.«
    »Was? Wie soll das denn gehen? Dämonen und Gespenster sind doch schon tot!«
    »Das stimmt, aber ihr Geist eben nicht. Und genau das erledigt die Dämonenflinte.« Jez sah mich an. »Sag mal, kannst du vielleicht zaubern?«
    Ich musste an das kurze Gespräch mit dem Schaffner im Klippenflitzer denken. »Ich muss es erst noch lernen.«
    Ich hielt die Fackel etwas höher. Dabei erkannte ich, dass der schmale Tunnel bis tief in den Fels hineinreichte.
    »Ist das hier etwa ein Luftschacht?«
    »Ja, genau.«
    »Also, ich glaube, Rinderherden zu hüten ist mir lieber als Bergwerksschächte sauber zu halten. So viel ich gehört habe, werden Geröllratten so groß wie Katzen, und ihre Zähne sind spitz wie Dolche.«
    Jez streichelte den Knochengriff des Messers an ihrem Gürtel. »Ich habe gelernt, auf mich aufzupassen. Aber als ich dort hinter den Steinen eingeklemmt war, habe ich fest damit gerechnet, dass jeden Moment so eine Geröllratte auftaucht, eine richtig große, und dass sie sich an mir rächt.«
    »Hat denn niemand nach dir gesucht?«
    »Ich schätze, die würden mich nicht mal vermissen, wenn ich zu Brei zerquetscht worden wäre.«
    Eine Gänsehaut lief mir über den Rücken. »Und trotzdem arbeitest du gerne hier unten?«
    »Na ja, ich habe ja keine große Wahl. Ich werde pünktlich bezahlt – gestern natürlich nicht, weil ich hier unten festgesteckt habe –, und außerdem wüsste ich nicht, was ich sonst machen sollte.« Sie rieb sich die Hände. »Komm mit, ich kann versuchen, dich hier rauszubringen. Die Wächtertrolle sehen es nicht so gern, wenn Fremde in das Bergwerk kommen.«
    »Warte! Es geht um diesen Noose, den Banditen, den ich suche. Ich habe einen Hinweis bekommen, dass er irgendetwas mit der Zinnmine zu tun haben könnte. Aber es gibt da ein paar Sachen, die ich einfach nicht verstehe. Wenn Noose öfter hier unten wäre, dann hättest du doch bestimmt schon mal von ihm gehört, oder?«
    »Schätze schon. Ich krieche ja schon ziemlich lange hier rum.«
    »Und dann wäre da noch was: Warum sollte ein gesetzloser Bankräuber und Viehdieb plötzlich beschließen, in einem Bergwerk zu arbeiten? Das ergibt doch keinen Sinn.« Ich hielt kurz inne. »Es sei denn, er arbeitet überhaupt nicht in der Zinnmine.«
    Jez runzelte die Stirn. »Versteh ich nicht.«
    »Die Tieferminen?« Ich atmete schwer, und mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Jake hatte gesagt, dass die Tieferminen seit über fünfzig Jahren stillgelegt waren. Vielleicht war das die Lösung. Vielleicht hing das alles damit zusammen, das Noose sich für etwas ganz anderes als Zinn interessierte.
    »Er sucht gar nicht nach Zinn«, sagte ich mit wild pochendem Herzen. »Sondern nach … nach Gold!«
    »Was?«
    »Die Klondex-Mine«, fuhr ich atemlos fort. »Die illegale Mine, die vor fünfzig Jahren geschlossen worden ist. Ich verstehe nicht, wieso ich nicht schon viel früher darauf gekommen bin.«
    Jez starrte mich an. »Wovon redest du denn da?«
    In meinem Kopf entstanden bereits die ersten Ideen für einen Plan. »Diese Luftschächte, reichen die bis hinunter in die Tieferminen?«
    »Ich hab noch nie was von irgendwelchen Tieferminen gehört. Aber draußen auf dem Grat, auf dem ich wohne, da habe ich mal ein paar ältere Schächte entdeckt, gar nicht so weit entfernt.«
    »Kannst du mir die zeigen?« Ich zog das Lederband, das ich um den Hals hängen hatte, über den Kopf. Das Sattelholzlicht spiegelte sich in dem wunderschönen Anhänger – einem Skorpion in einem ovalen, glatten Bernstein. Den hatte ich von Yenene bekommen, als ich klein war. »Das ist alles, was ich noch habe, aber wenn du mir hilfst, gehört er dir.«
    Jez riss die Augen weit auf und blinzelte dann so hektisch wie eine Sumpfkröte. Wie hypnotisiert starrte sie auf die kunstvolle Gravur. »Das ist wunderschön, aber ich kann es nicht annehmen. Du hast mir das Leben gerettet. Eigentlich müsste ich dir etwas schenken.«
      
    »Du hast mir ja auch schon einmal das Leben gerettet, im Klippenflitzer, als du mich auf das Dach geholt

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