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Will Trent 01 - Verstummt

Will Trent 01 - Verstummt

Titel: Will Trent 01 - Verstummt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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schwarze Maske mit Löchern für Mund und Augen. Sie schmeckte Blut, als er seinen Mund auf ihren drückte, ihr seine Zunge zwischen die Zähne schob. Als sie versuchte, den Kopf wegzudrehen, schlug er ihr ins Gesicht.
    »Küss mich«, sagte er immer wieder. »Küss mich.«
    Will schrak hoch, als sein Telefon klingelte. Er nahm den Hörer ab und meldete sich: »Will Trent.«
    Am anderen Ende Schweigen.
    »Hallo?«, fragte Will und drehte die Lautstärke des Computers herunter.
    »Hey, Mann«, sagte Michael Ormewood. »Hätte nicht gedacht, dass Sie so spät noch im Büro sind.«
    Will lehnte sich zurück und fragte sich, warum Michael angerufen hatte, wenn er glaubte, dass er gar nicht mehr da sei. »Warum haben Sie mein Handy nicht angerufen?«
    »Konnte die Nummer nicht finden«, erklärte Michael. Will fragte sich aber, wie das möglich sein konnte. Er hatte seine sämtlichen Nummern - auch seine private zu Hause - bei jeder Nachricht hinterlassen, die er Michael seit Montagabend auf Band gesprochen hatte. Anfangs hatte Will mit dem Mann nur über Jasmine reden wollen, doch jetzt wollte er wissen, warum Michael auf seine Anrufe nicht reagierte. »Alles okay?«, fragte Will.
    »Ja. Danke der Nachfrage.« Will hörte ein Feuerzeug klicken. Michael inhalierte den Rauch und sagte dann: »Hab mich hier zu Hause nützlich gemacht. Ein paar von den Sachen erledigt, wegen denen Gina mir schon ewig in den Ohren liegt.«
    »Gut.« Will blieb wortkarg, weil er wusste, dass Michael schon reden würde.
    Der Detective sagte: »Ich habe mit Barbara gesprochen, wie Sie es wollten. Meiner Schwiegermutter.« Sie sagt, sie hätte nie gesehen, dass Cynthia die Schule schwänzte. Vielleicht fühlte sich die Kleine an diesem Tag einfach nicht wohl?«
    »Klingt einleuchtend«, gab Will zu. Normalerweise redete er mit Leuten nicht so, außer er verhörte sie, und er musste sich Mühe geben, damit man ihm
    seinen Hass nicht anhörte. Denn genau das war es - Hass. Dieser Mann schlug seine Frau. In Wills Augen vergewaltigte er Prostituierte. Und nur Gott wusste, was er Angie angetan hatte.
    Will fragte: »Wie geht's der Familie?«
    Michael zögerte. »Was?«
    »Sie haben doch unlängst gesagt, dass Sie um ihre Sicherheit besorgt sind. Ich wollte nur wissen, ob alles in Ordnung ist.«
    »O ja«, antwortete Michael. »Ich habe sie zu meiner Schwiegermutter gebracht, wie ich schon sagte.« Er kicherte. »Sie verwöhnt Tim vielleicht, das kann ich Ihnen sagen. Da wird sich einiges ändern müssen, wenn er wieder nach Hause kommt.«
    Will dachte an Miriam Monroe, an den riesigen Unterschied zwischen der liebevollen Art, wie sie über ihre Enkel sprach, und der Art, wie Michael von Tim redete. Was Michael sagte, waren nur Lippenbekenntnisse, eben das, was er glaubte, dass ein guter Vater sagen sollte. Der Mann schlug seine Frau. Misshandelte er auch seinen geistig zurückgebliebenen Sohn?
    »Sind Sie noch dran, Mann?«, fragte er.
    »Ja.«
    »Ich sagte, vom DeKalb erfahre ich nichts.« Er machte eine Pause, wahrscheinlich, um Will Zeit für eine Reaktion zu geben. Als er nicht widersprach, erkundigte sich Michael: »Haben Sie irgendwas von denen gehört?«
    Offensichtlich wollte er ihn aushorchen, ob er über die Unterlassungsverfügung etwas wusste. Will gab ihm eine Nichtantwort: »Die Jungs dort stehen nicht gerade in dem Ruf, freiwillig ihre Karten aufzudecken.«
    »Ja, stimmt«, pflichtete Michael ihm bei. Er stieß Rauch aus. »Phil ist wegen der Sache fix und fertig. Ich wollte rausfinden, ob er vielleicht irgendwas weiß, aber der Kerl ist einfach am Boden zerstört, wissen Sie.«
    »Danke, dass Sie es wenigstens versucht haben.« Will beschloss, das Risiko einzugehen. »Detective Polaski sagte mir, sie sei mit Ihnen einige Ihrer Sitteakten durchgegangen.«
    Michael schwieg einen Bruchteil zu lang. »Richtig, hat sie getan. Klasse Mädchen. Sie sind mit ihr in Kontakt?«
    »Haben Sie in den Akten irgendwas gefunden?«
    Michael machte wieder eine Pause, um Rauch auszustoßen. »Nichts. Ich habe sie ein paarmal verhaftet, wie Polaski gesagt hatte.«
    »Aleesha?«
    »Ja. Zwei-, dreimal vielleicht. Ich habe mir die Daten aufgeschrieben. Soll ich sie holen? Ging uns bei einigen unserer Razzien ins Netz, wie ich Ihnen schon gesagt habe. Zwanzig, dreißig Mädchen auf einmal. Überrascht mich nicht, dass ich mich nicht mehr an sie erinnern konnte.«
    »Was ist mit Baby G?«
    »Über ihn war nichts. Er ist ziemlich neu in den Homes. Vielleicht

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