Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Will Trent 01 - Verstummt

Will Trent 01 - Verstummt

Titel: Will Trent 01 - Verstummt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
Vom Netzwerk:
Frau vögelte, und nicht daran denken, dass dies wahrscheinlich auch der Ort war, an dem er Gina schlug.
    Hatte er Angie geschlagen? Sie wusste es nicht. Am nächsten Tag hatte sie blaue Flecken an den Armen, und ihr Intimbereich brannte wie Feuer. Sie war im Auto umgekippt, und er hatte mit ihr getan, was er wollte. Das blöde Arschloch. Begriff er denn nicht, dass sie so ziemlich alles machte? Es war doch nicht so, dass er darauf warten musste, bis sie umkippte.
    In der hinteren Wand des Wohnzimmers befand sich eine Tür. Sie war mit einer Sicherheitsfalle versperrt. Sie versuchte, sich zu orientieren, und vermutete, dass sich hinter der Tür die Garage befand. Warum verwendete er ein solches Schloss an der Garagentür, wenn jeder durch die Hundeklappe ins Haus gelangen konnte? Und warum waren die Fenster schwarz angestrichen?
    Angie ging zu der Tür und legte das Ohr an das kühle Metall. Das Scharnier des Schlosses quietschte, als sie es öffnete. Sie drehte den Knauf und zog die Tür auf. Der Raum dahinter war pechschwarz, und sie tastete an der Wand nach dem Lichtschalter. Die Neonröhren flackerten mehrmals, und in dem
    Stroboskopeffekt erkannte sie eine Werkbank, einen Rasenmäher und einen Pooltisch.
    Das Licht brannte nun stetig. Ein nacktes junges Mädchen lag gefesselt auf dem Pooltisch. Das Gesicht war blutig, im Mund steckte ein Knebel. Die Kleine riss die Augen weit auf, als sie Angie erblickte; um die Iris herum war das Weiße als kompletter Kreis zu sehen. Bis auf das schnelle Heben und Senken ihres Brustkorbs rührte sie sich nicht.
    Angie stockte der Atem. Am Hinterkopf spürte sie einen scharfen, brennenden Schmerz, und als sie zu Boden sackte, sah sie eine blendende Explosion. Sie hörte das Mädchen schluchzen, einen Mann lachen, und dann nichts mehr.

Kapitel 35
    10.13 Uhr
    Will lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schaute hinaus auf die triste Aussicht, die sein Bürofenster ihm bot. Er griff zum Hörer und versuchte es noch einmal bei Angies Handy, wartete, bis sich die Voicemail einschaltete und dann die Verbindung unterbrochen wurde. Seit einer Stunde versuchte er, sie zu erreichen, zuerst auf dem Festnetz, dann auf dem Handy. Sie hatte ihm gesagt, sie würde direkt nach Hause fahren, und es war nicht ihre Art, nicht dranzugehen, wenn er anrief. Auch wenn sie wütend war auf ihn, hätte sie abgehoben, um ihn wenigstens zu beschimpfen oder ihm zu sagen, er solle nicht mehr anrufen.
    Zumindest bei einer Sache hatte sie recht gehabt: John Shelley hatte von dem Augenblick an, da Will ihn ins Auto setzte, keinen Ton gesagt.
    Leo Donnelly klopfte an Wills Tür und öffnete sie, bevor eine Antwort kam. »Die Anwältin ist da.«
    »Danke.«
    »Behauptet, sie ist eine Freundin seiner Schwester.« Will stand auf und zog sein Jackett an. »Sie glauben ihr nicht?«
    Leo gab Will eine Visitenkarte und sagte: »Sie ist Immobilienanwältin.« Er senkte die Stimme. »Echt klasse Lesbe.«
    Will wusste nicht, welche Reaktion von ihm erwartet wurde. Er starrte die Karte eine angemessene Zeit lang an und steckte sie dann in seine Westentasche.
    Leo ging neben Will den Gang entlang. »Eins muss ich Ihnen sagen, sie ist ein herber Verlust für unsere Seite. Wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Will wollte diese Art von Unterhaltung nicht, deshalb fragte er: »Haben Sie je gehört, dass Michael John Shelley erwähnte?«
    »Den Täter?« Leo spitzte die Lippen, überlegte. »Nee.«
    »Es gibt da eine Frau, die bei der Sitte arbeitet - Angie Polaski.«
    Leo verzog den Mund zu einem wissenden Grinsen. »Ja, die kenne ich.«
    Will öffnete die Tür zur Treppe. Leo schien nicht begeistert zu sein, dass sie nicht den Aufzug nahmen für die zwei Etagen hinunter zum Verhörraum, aber der Mann konnte von Glück sagen, dass Will ihm nicht sein Grinsen aus dem Gesicht schlug.
    »Detective Polaski hat mir erzählt, dass Michael vor ein paar Monaten sie und einige der Mädchen warnte, sie sollten auf der Hut sein vor einem Knacki namens John Shelley«, erklärte er Leo.
    Leos Grinsen verschwand, als sie den Treppenabsatz erreichten: »Mike wusste über den Kerl Bescheid?« »Sieht so aus.«
    Leo ging die zweite Treppe hinab, seine Finger fuhren leicht über das Geländer. Er blieb wieder auf dem Absatz stehen, und Will drehte sich um.
    »Hören Sie«, sagte Leo. Er schaute übers Geländer und senkte die Stimme. »Diese Polaski... Mike hatte vor einer Weile mal was mit ihr. Er ist verheiratet, Sie wissen ja, und er liebt

Weitere Kostenlose Bücher