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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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mit Artefakten das geringste Problem!“
    Lamberg schlug einen versöhnlicheren Ton an, als er spürte, dass er George beeindruckt hatte: „Du bist noch jung, und der Job als Direktor des Parkmuseums ist die Chance deines Lebens. Greif zu Mann, oder willst du aus reiner Gefühlsduselei alles wegwerfen und am Ende im Knast landen?“
    Obwohl er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, zeugten Georgs zusammengekniffene Kiefermuskeln von seiner inneren Anspannung.
    „Okay ... aber gib ihm eine Chance! Wenn er nicht auf einen Handel eingeht, dann  erst tue ich ... was notwendig ist!“ Mit einem Ruck nahm George seine Füße vom Schreibtisch und drückte die Zigarre aus.
    Lamberg sah ihn einen kurzen Moment an, bevor er, ohne ein weiteres Wort, den Raum verließ.
    Es war nicht so einfach einen Studienkollegen, mit dem man viele gute Jahre verbracht hat, zu beseitigen, gestand George sich ein. Er hasste den Gedanken daran. Aber er wusste auch, dass Tanner alles kaputt machen würde. Lamberg hatte recht. Das konnten sie nicht zulassen. Er seufzte und schloss die Tür des noblen Büros hinter sich.
     
     
     
    Als wir nach Hause kamen, waren wir nur noch zu zweit. Tanner hatte Basko wieder zu Natascha verfrachtet. Schade, dachte ich, mir wäre es lieber gewesen, er hätte die Nacht hier verbracht. So hätten wir nochmals über vieles  reden können. Mittlerweile wurde diese Angelegenheit immer verworrener.
    Der Tag war anstrengend gewesen und es war schon spät, so dass ich es mir sofort in meinem Körbchen bequem machte. Mein Chef machte nicht den Eindruck, als wollte er es mir gleich tun. Kaum hatte er seine Jacke abgelegt, schaltete er den Computer an und zog eine Flasche Rotwein auf. Die Zeichen waren eindeutig. Er wollte noch arbeiten.
    Vielleicht war jetzt eine gute Gelegenheit! Schnell schwang ich meinen Adonishundekörper aus meiner Schlafstatt und schnappte den Zettel mit meinen Zähnen, wohl bedacht darauf, dass ich nicht ein Fitzelchen davon abriss. Schwanzwedelnd lief ich zu meinem geliebten Herrchen, der schon entrückt auf den Bildschirm starrte.
    Ich wollte ihn auf mich aufmerksam machen und grunzte vernehmlich. Keine Reaktion. Dann versuchte ich es mit einem zarten Bellen. Wieder nichts. Erst als ich ihn hören lies, was ich stimmlich so richtig drauf hatte, zeigte er eine Regung. Aber anders als ich erwartet hatte.
    „Willi halt die Schnauze und zisch ab! Du fliegst gleich raus!“, brüllte er ohne mich dabei überhaupt nur anzusehen. Reiner Reflex, tröstete ich meine sensible Seele, denn mit seinen Gedanken war er immer noch ganz woanders.
    Da ich jedoch wenig Neigung verspürte die nächsten Stunden vor der Haustür zu verbringen, beschloss ich alles auf eine Karte zu setzen. Ich nahm kurz Anlauf, sprang ihm auf den Schoß, um daraufhin, einen Wimpernschlag später, in hohem Bogen durchs Zimmer zu fliegen.
    Tanner war vor Schreck aufgesprungen und hatte mich dabei ungewollt durch den Raum katapultiert. Ich rappelte mich auf und bemerkte, dass seine Augen mich wütend anfunkelten.
    Da war der Moment auf den ich hingearbeitet habe! Mit dem treusten Hundeblick den ich drauf hatte, schaute ich ihn an. Wahrscheinlich hätte man damit einen ganzen Eisberg zum Schmelzen gebracht, und auch Tanner konnte sich dem nicht ganz entziehen. Satt der üblichen Schimpftirade, die nun fällig gewesen wäre, kam nur ein klägliches „Willi? Was ist denn mit dir los?“ über seine Lippen.
    In Zeitlupentempo legte ich das zerknüllte Papier vor seine Füße. Erstaunt runzelte er die Stirn, zögerte einen Augenblick, als wäre er unsicher, um sich dann doch nach dem Zettel zu bücken.
    Langsam faltete er das Blatt auseinander, glättete es und schaute mich fragend aus den Augenwinkeln an.
    Dann fing er an zu lesen. Sein Blick bewegte sich aufmerksam über die Zeilen, mir schien, dass Tanner bemüht war keine Einzelheit zu übersehen. Als seine Augen am Ende des Blattes zur Ruhe gekommen waren, ließ er die Hand mit dem Papier nach unten sinken und starrte mich an als hätte er einen Geist gesehen. „Was ist das denn??? So was gibt’s doch gar nicht!!! Ich glaub ich muss mit dem Trinken aufhören!“
    Er schaute zu dem Weinglas, das neben der Tastatur stand. Es war noch unberührt!
    „Willi??? Hast du und Basko in Ellerts Büro etwa.....?“, Tanners Augen wurden riesengroß. „Ihr seid sensationell!! Doch das wird mir niemand glauben!“
    Ich legte mein Kopf schief (das kommt immer gut bei Zweibeinern), und

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