William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)
ist und sie auf seinem Rücken liegt. Diese Bilder rahmt ihr euch ein und stellt sie auf den Verkaufstresen. Was meint ihr, wie sich das herumspricht! Jeder Dummschwätzer kommt zu euch, und nur deswegen, weil Nildani bei euch war.«
Während Rumalda die Kamera holte, flüsterte Charly: »Es wird der Tag kommen, da wirst du meine Hilfe benötigen. Zögere nicht und lass mich zu dir kommen! Wir sind euch beiden sehr zum Dank verpflichtet.«
William verstand nicht, was Charly damit meinte. Bevor er ihn jedoch fragen konnte, war Rumalda mit dem Fotoapparat zurück. Daher nickte er ihm nur höflich zu. Sie knipsten nicht nur die zwei Fotos. Am Ende konnten sie die Bilder nicht mehr zählen, so viele waren es. Zum Schluss machten sie nur noch Blödsinn vor der Kamera.
William bemerkte, dass etwas mit Nildani nicht stimmte. Sie war die ganze Zeit so ruhig, als ob sie etwas bedrückte.
Kapitel 4
Nächtlicher Ausflug
Vorsichtig stupste William Nildani an, die in Gedanken versunken auf Charlys pelzigem Rücken lag. » Was ist los, Kleines? Bedrückt dich etwas? «
» Ja, wir müssen wieder zurück in das erste Dorf, durch das wir heute Morgen gelaufen sind. «
» Du meinst das Dorf Ristedt? «, unterbrach William sie.
» Ja, genau! Dort befindet sich ein Felsen mit dem Namen ‘Krummer Schneider’ und ein hundertjähriger Mammutbaum. Es ist meine Aufgabe mit dir zusammen an diesen beiden Orten, deinen Druidenstab herzustellen. Das ist jedoch sehr gefährlich und wir benötigen auf jeden Fall Hilfe! «
» Wie lange wird das dauern? Eventuell können uns Charly und Rumalda dabei helfen. «
» Frag sie doch bitte. Ich weiß sonst nicht, wie ich meiner Pflicht als Drache nachkommen soll «, jammerte Nildani und ihr kullerten ein paar Tränen die schuppige Schnauze herunter.
Erschrocken nahm William einen Teil ihrer Ängste wahr. Sie befürchtete eine ungeheure Strafe, wenn sie ihren Pflichten nicht nachkam. Er räusperte sich und blickte fragend zu Rumalda und Charly. »Wir haben ein kleines Problem. Nildani b erichtete mir gerade, dass sie mit mir zurück nach Ristedt muss, um dort meinen Druidenstab herzustellen. Könntet ihr uns bitte dabei helfen?«
Charly und Rumalda schauten sich an und grinsten. Charly stand auf und verließ die Gestalt des Werwolfs. Danach holte er seinen und Rumaldas Umhang. »Dann besuchen wir mal deine Mutter. Sie wird sich bestimmt freuen, uns zu sehen.«
»Meinst du, dass du es schaffen wirst? Du hast schon sehr lange keine großen Gruppen mehr teleportiert. Nicht, dass wir aus Versehen alle im Magistrat oder sonst wo auf der Welt landen«, erkundigte sich Rumalda und schaute besorgt zu ihrem Verlobten.
Charly fühlte sich beleidigt, denn er brummte etwas Unverständliches in seinen Schnurrbart. Er zog sich seinen Umhang an und half danach seiner Verlobten in ihren. Nachdenklich blickte er auf Nildani herunter, die immer noch auf dem Sofa lag. »Du kannst dich noch nicht in einen Tarnumhang verwandeln, oder?«
Sie schüttelte den Kopf. Aber die Blicke, die sie Charly zuwarf, waren unmissverständlich. Komm sag mir endlich, wie man es macht!
Grinsend strich Charly mit dem Zeigefinger über eine Buchreihe im Regal und zog den vorletzten Band heraus. Schweigend schlug er es auf und blätterte darin, fand aber nicht das, wonach er suchte, und fischte sich das Letzte aus der Regalreihe.
Nildanis Ungeduld übertrug sich langsam auf William. Nervös klopfte er mit den Fingern auf die Tischplatte und trieb damit Charly, der gerade die richtige Seite gefunden hatte, in den Wahnsinn.
»Hier steht es. Also, der Drache, der diesen Zauber anwendet, wird sich in einen Umhang verwandeln. Aber nur, wenn er bei der Anwendung des Zaubers auf den Schultern seines Begleiters liegt. Jungdrachen können in diesem Zustand ihren Begleiter noch nicht unsichtbar machen, dieses funktioniert erst mit dem Erreichen der Geschlechtsreife des Drachen.« Charly legte ihr das aufgeschlagene Buch auf den Tisch, damit sie weiterlesen konnte.
» Das ist so cool! Viel besser als in der Tasche. «
Skeptisch erwiderte William: » Ich weiß nicht so recht. Wenn du ausgewachsen bist, wiegst du sicher ein paar Tonnen. Da brichst du mir ja alle Knochen, sobald du auf mich draufkletterst. «
» Das ist Quatsch! Ich erkläre dir das demnächst in Ruhe. Bitte nimm mich auf den Arm, wie auf dem Bild beschrieben. «
William hob sie hoch und setzte Nildani auf seine Schultern, woraufhin sie sich sofort in einen
Weitere Kostenlose Bücher