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William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

Titel: William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfons Th. Seeboth
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ein Drachenherz, ein roter Rubin. Diesen benötigen wir. Wenn ich jetzt schreie, greifen wir beide in den glühenden Felsen. Es wird schmerzhaft sein. Zieh um Himmels Willen deine Hand nicht wieder zurück. Nur gemeinsam können wir den roten Rubin herausholen. «
    William nickte. » Okay! «
    Das Unkraut um den Krummen Schneider war schon völlig verkohlt und der Felsen glühte orange. Die anderen standen nervös hinter ihnen und beobachteten sie.
    » Jetzt! «
    Beide griffen gleichzeitig in den glühenden Felsen. William verzog dabei schmerzhaft das Gesicht. Sein Instinkt befahl ihm, sofort seine Hand wieder herauszuziehen. Der Schmerz war so intensiv, dass es ihm fast die Sinne raubte. Es kostete ihn viel Konzentration, nicht umzukippen, oder seine Hand aus dem Felsen zu ziehen. Trotz der Schmerzen ertastete er Nildanis Klaue und umschlang sie mit seiner Hand. Gemeinsam holten sie das Drachenherz heraus.
    Überglücklich sprang Nildani William auf dem Arm. Er drückte sie fest an sich. » Wir haben es geschafft! «
    Sie schmiegte zärtlich ihren kleinen Kopf an seine Wange. » Wir zwei gehören wirklich zusammen! In den alten Zeiten haben Drachen und ihre Begleiter es bis zu siebenmal versuchen müssen, bis sie endlich ihr Drachenherz hatten. Wir beide haben es beim ersten Mal geschafft. Ich bin so stolz auf dich! «
    Sie bekamen nicht mit, dass Charly den anderen etwas über sie berichtete. Nicht einmal die erstaunten Laute, die sie von sich gaben.
    William setzte Nildani auf seine Schultern, damit sie sich wieder in einen Umhang verwandeln konnte, und folgte den anderen zum Mammutbaum. Er begutachtete seine Hand, aber sie sah aus wie immer, keinerlei Verbrennungen von dem heißen Felsen. » Der Schmerz war stark und stechend. Jedoch auch nicht schlimmer als die Knochenbrüche und die Schläge, die ich durch meinen Pflegevater erleiden musste. «
    » Ich hätte viel früher schlüpfen müssen, hatte jedoch Angst, dich in größere Gefahr zu bringen. Kannst du mir verzeihen? «
    » Es ist nicht deine Schuld. Mach dir deswegen keine Gedanken. Wir zwei sind jetzt zusammen und das ist alles, was am Ende zählt «, erwiderte William. Mittlerweile hatte er sich wieder erholt und untersuchte bestimmt schon zum zwanzigsten Mal seine Hand. Es war aber immer noch keine Brandverletzung zu erkennen.
    Es dauerte nicht lange und sie erreichten ein großes Haus mit Hof und Scheune. Seitlich stand vor dem Gebäude zur Straße hin der Mammutbaum. Sie mussten sich leise verhalten, um die Bewohner nicht zu wecken. Rumaldas Vater legte erneut Bannkreise um sie herum und ihre Mutter einen Schutzschild über sie.
    Nildani wechselte zurück in ihre eigentliche Gestalt und hüpfte von Williams Schultern herunter. Sie nahm das Drachenherz, das William für sie getragen hatte, und hielt es mit ihrer Klaue an den Baum. Der alte Mammutbaum erzitterte. Kleine feine Zweige wuchsen aus dem dicken Stamm. Diese umrankten den roten Rubin und formten sich zu einer Drachenklaue. Ein leichtes Beben ließ den Mammutbaum erneut erzittern. Die Zweige sprossen und verdrehten sich ineinander zu einem kräftigen Ast.
    » Das wird jetzt der Stab. Hältst du mal bitte deine Hand neben ihn, damit er nicht zu dick wird? «
    William tat, worum sie ihn bat.
    Nildani achtete genau auf die Stärke des Asts. Als sie sich sicher war, dass er ihn mit seiner Hand umschlingen konnte, stoppte sie das Wachstum. Leise sang Nildani ein Lied in der Drachensprache. Es klang traumhaft und unbeschreiblich. Alle hörten ihr fasziniert zu. Besonders William war verzückt, weil er zum ersten Mal ihre wahre Stimme vernahm.
    Währenddessen legte sie ihre Klauen auf den künftigen Stab und spie ihren heißen Atem auf ihn. Ihre Klauenabdrücke zeichneten sich schwarz ab und der Stab verfärbte sich weiß.
    William spürte, dass Nildani die Kräfte verließen. Er wusste selbst nicht, warum, aber er kniete sich neben sie. Vorsichtig legte er seine Hände auf ihre Klauen. Durch die Berührung bekam Nildani neue Stärke und sie erholte sich rasch. Gemeinsam formten sie nun die verschiedensten Figuren auf den Stab. Bäume, fliegende Drachen und Runen verzierten ihn am Ende.
    Mit einem kräftigen Hieb ihrer Schwanzkeule trennte Nildani den Stab ab. Beide verbeugten sich vor dem alten Mammutbaum. William legte eine Hand auf die Wunde des Baumes. Wie von Geisterhand schloss sie sich und es wucherte neue Rinde über sie. Man konnte nicht mehr erkennen, dass hier gerade noch ein Zweig

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