Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Titel: Willige Opfer - Sex amp Crime 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Hold
Vom Netzwerk:
war auf eine reichhaltige Pornosammlung gestoßen. Das war natürlich noch lange kein Beweis, aber es zielte in die richtige Richtung. Der Beamte las einige DVD-Titel vor: „Hört euch das an:
Schlampenficken, Junge Bläserinnen, Gangbanggirlies, Fötzchenfieber
.“
    „Theiß könnte tatsächlich ein Kinderficker sein“, sagte Esther und ihr Glaube, eine handfeste Spur zu verfolgen, festigte sich. Sie waren an ihm dran.
    Doch dann fiel ihr plötzlich einer ein, der vielleicht noch viel näher an ihm dran war: Jörg Rock.
41
    Angelika Rossmanns Wange tat höllisch weh. Was sie aber noch mehr schmerzte, war ihre Dummheit. Sie war so unvorsichtig und unbedacht gewesen. Beim kleinsten Anzeichen einer Verfolgung, hätte ihr Kopf Alarm schlagen müssen. Und was hatte sie getan? Nichts. Vielmehr: Sie hatte sich selbst beruhigt und mehr ans Vögeln mit Rock gedacht als an irgendwelche Vorsichts- und Schutzmaßnahmen.
    Der Schmerz indes machte ihr klar, dass es kein Traum war, in dem sie sich befand, vielmehr ein realer Albtraum. Und seine Offenbarung, er sei der Serienkiller, trug sein Übriges dazu bei.
    Panik allerdings war fehl am Platz. Angelika Rossmann war zu sehr Vernunftmensch. Sie hätte niemals zugelassen, dass ihre Gefühle ihr Handeln bestimmen würden. Soweit ließ sie es nicht kommen, kämpfte wacker gegen den Pessimismus an. Angesichts ihrer Situation eine Herkulesaufgabe. Denn der Status quo war alles andere als ermutigend. Sie war gefesselt und in den Händen eines vollkommen Wahnsinnigen. Einer brutalen Bestie, die vor nichts zurückschreckte. Das machten die bisherigen Opfer deutlich. Und seine Gewalt hatte sie ja bereits zu spüren bekommen.
    Im Schlafzimmer, in das er sie schickte, herrschte Stille. Er knebelte ihre zusammengebunden Hände an den Schrank, so dass sie nicht fliehen konnte. Er verließ wieder das Zimmer und Angelika Rossmann hörte, wie die elektrischen Rollläden im gesamten Haus herunterfuhren. Ein vertrautes monotones Geräusch.
    Mist, dachte sie, aber Licht im Haus, das man von außen sehen konnte, hätte ihr auch nicht geholfen. Schließlich war es üblich, dass sie abends zu Hause war. Die Nachbarn kannte sie ohnehin nicht. Und sonst gab es niemanden in der Nähe, mit dem sie Kontakt hatte.
    Erbärmlich, dachte sie.
    Sie spähte zur Tür. Von ihm war weder etwas zu sehen noch zu hören. Sie dachte scharf nach. Im Schlafzimmer hatte sie nirgends ein Messer oder ein Werkzeug, das ihr hätte nützlich sein können. Auch in den Nachttischschubladen war nichts versteckt. Ihr wollte einfach nichts einfallen, was sie gebrauchen konnte.
    Sie fummelte und riss mit den Fingern am Knebel herum, um ihn zu lösen. Aber er lockerte sich nicht. Eher das Gegenteil. Zog sich enger zusammen, was ihr noch mehr Schmerzen an den Handgelenken bereitete.
    Schritte kamen, liefen aber am Schlafzimmer vorbei. Suchte er etwas? Und wenn ja, was? Warum zerbrach sie sich den Kopf darüber? Sie würde es früh genug erfahren. Stattdessen grübelte sie, ob es irgendeine Fluchtmöglichkeit gab. War ein Entkommen möglich? Doch schon nach kurzer Zeit erschien es ihr aussichtslos, sich weiter den Kopf zu zermartern.
    Sie malte sich aus, was er den bisherigen Opfern angetan hatte. Diese armen Mädchen. Und jetzt sollte sie die Nächste sein. Sie starrte stumm auf das Bett. Was würde er dort mit ihr anstellen?
    Als die Musik einsetzte, erschrak sie. Ihre Beine zitterten. Ihr Körper wackelte. Was war das? Eine Oper. Kam ihr bekannt vor. War er Opernliebhaber? Das konnte nicht sein. Aber was sollte das jetzt? Brauchte er das, um in Stimmung zu kommen? Und dann erinnerte sie sich:
    Tosca
.
    E lucevan le stelle. Es leuchten die Sterne
.
    Die Musik tönte.
    Mi cadea fra le braccia. Und schon lag sie in meinen Armen
.
    Vielleicht war er doch nicht so eiskalt, wie er schien. Vielleicht würde es ihr gelingen, sein Mitleid zu erregen? Würde er von ihr ablassen, wenn sie anfing, vor ihm zu winseln wie ein Hund? Vielleicht kannte er so etwas wie Gnade?
42
    Auf dem Lerchesberg war Rock ewig nicht gewesen. Normalerweise zog ihn nichts hierher. Hier lebten Leute, die mit anderen nichts zu tun haben wollten. Dementsprechend anonym und abgeschottet wirkten die Grundstücke und das gesamte Viertel. Natürlich fehlte den anderen auch das nötige Kleingeld, um sich hier ein Anwesen leisten zu können.
    Rock ließ den Wagen bis vor Angelika Rossmanns Bungalow rollen und schaute sich um. Aber er sah nichts. Alles schien ruhig. Also

Weitere Kostenlose Bücher