Willige Opfer - Sex amp Crime 1
überquerten, lenkten sie von ihren Befürchtungen einige Sekunden ab.
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Er öffnete sachte die Augen. Verdammt nochmal, wo war er? Und warum spürte er im Kreuz solche Schmerzen? Langsam berappelte und bewegte er sich. Er lag auf dem Boden, unmittelbar neben ihm stand ein Bett und darauf rührte sich etwas.
Er war in einem Schlafzimmer. Und da fiel es ihm wieder ein. Angelika Rossmanns Schlafzimmer. Er war dankbar, dass sein Gehirn noch zu funktionieren schien.
Doch plötzlich hatte er auch wieder diesen Typen vor Augen, der ihn bei seiner Session gestört hatte. Wo zum Teufel war er hergekommen? Und wer war das überhaupt? Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Das war dieser Turnschuhträger gewesen. Ja, der gleiche Kerl, den er vor dem Fitnessstudio und vor Frau Rossmanns Haus gesehen hatte. Er schien ihn zu verfolgen. Aber was wollte er von ihm?
Als er seinen Oberkörper hob, jagte ein Blitzschlag durch seinen Rücken. Die kleinste Bewegung verursachte höllische Schmerzblitze, dass er am liebsten aufgeschrien hätte. Er pustete durch, musste unbedingt herausfinden, was auf dem Bett vor sich ging.
Wie paralysiert und stocksteif erhob er sich und beobachtete seine Umgebung. Der Turnschuhträger beugte seinen Kopf über den Kopf der Frau und beatmete sie. Hatte sie seine Behandlung überlebt? Das war doch unmöglich. Zum Glück schien der Typ so abgelenkt von seinen Rettungsmaßnahmen, dass er nicht merkte, was hinter ihm vorging.
Sobald er halbwegs auf den Füßen war, taumelte er zum Bett, warf sich auf ihn, riss den Kerl vom Bett auf den Boden und packte seine Kehle. Er drückte mit beiden Händen zu. So fest er konnte. Und er würde nicht mehr loslassen, komme was wolle. Er verbiss sich in den Gedanken, dass er nur noch ein Ziel im Leben hatte: Er wollte diesen Turnschuhtypen töten, der ihm den kostbarsten Moment seines Lebens zerstört und seine Vollendung zunichte gemacht hatte.
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Die Straße vor Angelika Rossmanns Bungalow stand unter einem Blaulicht-Gewitter. Mehrere Einsatzfahrzeuge waren angekommen. Das SEK ging in Position.
Jetzt gab es nur eine Devise: Stürmen und retten, was noch zu retten war.
Esther stand neben Carlo, der den Einsatz leitete, und wählte Rocks Nummer. Kurz zuvor hatten sie seinen Wagen gefunden. Und beim Durchkämmen der Umgebung waren zwei Beamte in einer Seitenstraße auf den Wagen des vermeintlichen Täters gestoßen, dessen Kennzeichen sie wiedererkannt hatten.
Die Mailbox sprang an. Esther bestätigte Carlo mit einer Geste, dass er loslegen konnte. Eine Minute später sprengte das SEK die Tür des Bungalows und stürmte hinein.
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Rock war so baff, dass er nur nach den Händen greifen konnte, die sich um seinen Hals gelegt hatten und seine Kehle zudrückten. Er bekam keine Luft und japste verzweifelt. Der Killer lag auf ihm und drückte zu, als sei es das Letzte, was er in seinem Leben tun wolle.
Rocks Augen weiteten sich. Er schaute entgeistert. Wie lange konnte er ohne frischen Sauerstoff überleben? Er schlug wild um sich, aber was er auch traf, es zeigte null Wirkung. Der Killer ließ nicht nach. Im Gegenteil: Rock meinte, dass er nur umso fester zudrückte. Er schien besessen davon, ihn töten zu wollen.
Es dauerte nicht lange und Rocks Blickfeld verschwamm. Sein Kopf lief feuerrot an und er sah sich schon im Jenseits. Er röchelte. Sein Hals schmerzte, weil der Täter ihm den Kehlkopf eindrückte. Aber das wirkliche Problem war die fehlende Luft. Schon bald hatte er keine Kraft mehr, sich zu wehren und sackte innerlich zusammen. Mächtige Halluzinationen begleiteten ihn ins Nirvana. Er sah sich auf einem Pferd durch die Wüste reiten. Wie ein stählerner Krieger saß er hoch zu Ross und hinter ihm saß Lady Esther, seine Prinzessin. Alles flimmerte, weil der Sand und die Luft höllenheiß waren. Sie ritten gemeinsam auf ein majestätisches Schloss zu, das mitten im Nirgendwo stand. Das goldene Tor öffnete sich. Am Horizont war ein Altar aufgebaut. Die Hochzeitsgäste warteten bereits. Ein Spalier bildete sich. Die Gäste jubelten dem schönen Paar zu. Doch kurz bevor sie den Altar erreichten, öffnete sich wie von Geisterhand ein riesiger Schlund vor ihnen. Das Pferd bockte hoch, Rock konnte weder sich noch Esther halten und sie fielen hinein. Kilometerweit. Bis sie in der Hölle landeten, wo es so heiß war, dass sie langsam verglühten.
Das war das Ende.
Oder der Anfang.
In diesem Moment setzte die Musik aus. Die
Tosca
-Beschallung hatte
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