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Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Willige Opfer - Sex amp Crime 1

Titel: Willige Opfer - Sex amp Crime 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Hold
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ein Stein. Oder zumindest ein Gebilde, das weder fühlen noch mit seinen Sinnen etwas wahrnehmen konnte. Was verdammt schwer war.
    Das Schlimmste war die Ungewissheit. Ihre Handgelenke schmerzten und da war auch noch diese theatralische Musik, die sie kaum ertragen konnte, weil sie eine längst geschlossene Wunde öffnete. Diese Oper hatte sie unzählige Male gehört und sie wusste um ihren Inhalt. Der Sänger sang davon, dass sein Herz nur seiner Geliebten gehörte und er verzweifelt war, weil er nicht mit ihr vereint sein konnte. Immer nur Leben, Lieben und Leiden! Sie hasste es. Am liebsten hätte sie sich die Ohren zugehalten. Das war pure Folter.
    Seine Stöße hingegen nahm sie kaum wahr.
    Zur Ablenkung versuchte sie, sich ihren letzten Gerichtsprozess in Erinnerung zu rufen. Sagte Wort für Wort vor sich her. Das war zwar öde, aber sie war beschäftigt. Schon nach den ersten Sätzen scheiterte sie und schloss die Augen, weil sie von der Realität, dem Treiben hinter sich, eingeholt wurde. Mit aller Macht versuchte sie, ihre Gefühle auszuschalten. Darin war sie im normalen Leben Meisterin. Doch die Situation ließ es einfach nicht zu. Aber sie wollte so wenig wie möglich jammern und am besten überhaupt keine Regung zeigen. Keine Reaktion. Sie wollte es über sich ergehen lassen und diesen Wahnsinnigen nicht weiter anstacheln. Vielleicht ihre einzige Chance zu überleben.
    Und sie wollte nicht sterben. Zum ersten Mal überhaupt merkte sie, wie sie am Leben hing. Ausgerechnet in dieser erbärmlichen Situation – erniedrigt, vergewaltigt, hilflos und besudelt – spürte sie den Wert des Lebens und dass das Leben ihr unendlich viel bedeutete. Warum musste es soweit kommen, bis ihr das bewusst geworden war? Warum war sie jahrelang so ignorant gegenüber dem Leben gewesen? Und warum ich, fragte sie sich, wie ist er ausgerechnet auf mich gekommen?
    Ihre Gedanken schienen sich wellenförmig ins Leere zu verflüchtigen. Natürlich zerfleischte sie sich selbst damit, aber sie lenkten sie auch vom Wahnsinn, den sie hinter sich spürte, ab. Denn der Wahnsinnige turnte immer noch hinter ihr rum. Seine Stöße waren ihr scheißegal. Sollte er sich doch befriedigen. Wenn es ums nackte Überleben ging, spielten sexuelle Handlungen eine untergeordnete Rolle. Sie musste kämpfen. Hatten die anderen Mädchen genauso gedacht und gefühlt? Warum waren sie mit ihm mitgegangen? Sie taten ihr auf einmal so leid. Warum hatte sie die ganzen Wochen jegliches Mitgefühl vermissen lassen? War sie zu professionell geworden im Job? War ihr die Menschlichkeit vollkommen abhanden gekommen? Und warum marterte sie sich zusätzlich mit diesen Fragen?
    Weil sich hinter ihr der Typ austobte. Er schien zunehmend Spaß zu haben. Aber solange es ihm gut ging, hatte sie vielleicht doch noch eine Chance, ihm zu entrinnen. Oder sollte es ihr Schicksal sein, in ihrem eigenen Schlafzimmer in den Klauen des Serienkillers zu enden?
    Während er sich vergnügte, hatte sie das Zimmer betrachtet und ihre Blicke waren an der Schere haften geblieben. Er hatte sie nach dem letzten Schnitt einfach fallen gelassen und sie lag nun etwa einen Meter links neben dem Bett. Mit gefesselten Händen war es natürlich unmöglich, sie zu erwischen. Immer wenn sie glaubte, ihn in voller Ekstase zu wissen, zerrte sie an den Schnüren. Aber der Kerl hatte ganze Arbeit geleistet. Es war unmöglich, sie zu lösen. Benommen gab sie auf. Sie presste die Lippen zusammen, sonst hätte sie augenblicklich losgeheult.
    Plötzlich spürte sie im Unterleib, dass er langsamer machte und ihn rauszog. Ließ er etwa von ihr ab? Gehörte das zu seinem Todesspiel?
    Sie hatte nicht gemerkt, dass er gekommen war. Normalerweise spürte sie das, selbst wenn sie keinen Höhepunkt hatte. Oder war ihr Körper so betäubt, das sie überhaupt nichts mehr spürte?
    Starr vor Entsetzen beobachtete sie, wie er vom Bett stieg, einen Draht aus seiner Hosentasche holte und ihn ihr um den Hals legte.
    „Warum … tun … Sie … das?“, wimmerte sie.
    Ihr Körper spannte sich und verkrampfte. Zitternd schrie sie aus Leibeskräften und ein brutaler, eisiger Schauer überflog ihren Rücken.
    Als Antwort erhielt sie ein höhnisches Lachen.
    Während sich die Schlinge um ihren Hals enger zog, rang sie nach Luft. Todesangst erfüllte sie. Sie fühlte sich steif und ungelenk und meinte, in ein schwarzes Loch zu fallen. Vielleicht hatte sie nur noch einen Moment zu leben. Einen Augenblick. Wem würde sie ihn

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