Willkommen auf Skios: Roman (German Edition)
Sonnencreme ein oder nicht?«
Seine Hände setzten ihre Reise ihr Rückgrat hinunter fort.
»Nicht dort unten«, sagte sie. »Machen Sie sich keine falschen Hoffnungen.«
»Das war clever von Nikki, Sie einzuladen!« sagte Mrs. Toppler, während Dr. Wilfred eine Stelle etwas links und oberhalb ihres Steißbeins bearbeitete. »Zu allem anderen haben Sie auch noch magische Hände.«
Dr. Wilfred merkte, dass die Tür zur Loggia geöffnet worden war. Ein kleiner, schmucker Mann in einem Marineblazer und mit einer Klubkrawatte stand auf der Schwelle und betrachtete mit ausdruckslosen blauen Augen die Szene.
»Danke«, sagte Mrs. Toppler zu Dr. Wilfred. »Das hat sich wirklich gut angefühlt. Das machen wir wieder.«
Eine Gewitterwolke Fleisch, jetzt von weißem Hemd und Freizeithose in aufgehäufte sommerliche Kumuluswolken verwandelt, bat den muskulösen Blazer herein. »Du erinnerst dich doch an Oleg?« sagte Mr. Papadopoulou zu Mrs. Toppler. »Er war letztes Jahr auch hier. Oleg Skorbatow.«
»Hallo, Oleg!« sagte Mrs. Toppler, während sie ihre Hose hochzog. »Und das ist Dr. Wilfred, der heute abend den Vortrag halten wird.«
»Großer Star«, sagte Mr. Papadopoulou. »Weltberühmt.«
»Und weißt du was?« fragte Mrs. Toppler. »Dr. Wilfred ist obendrein auch noch Arzt. Wenn Sie irgendwelche Wehwehchen oder Schmerzen haben, Oleg, gehen Sie damit zu Dr. Wilfred.«
Oleg Skorbatows unverwandter blauer Blick fixierte einen Moment lang Dr. Wilfred. Dann nickte er knapp.
»Oh, hallo!« sagte Mrs. Toppler zu einer jungen Frau mit unnatürlich langen Beinen, die jetzt ihrerseits auf der Schwelle stand, gekrönt von einer hochgetürmten messingfarbenen Frisur, die fast bis zum Türsturz reichte. »Swetlana! Schön, Sie wiederzusehen, Swetlana!«
»Die heißt Tatjana«, sagte Mr. Papadopoulou.
»Tatjana«, sagte Mrs. Toppler, als sie sie küsste. »O Tatjana, Ihr Haar ist so stattlich.«
»Sparen Sie sich die Mühe«, sagte Oleg Skorbatow. »Sie spricht kein Englisch.«
»Okay«, sagte Mr. Papadopoulou und dirigierte Oleg Skorbatow ins Haus zurück. »Bis später, Dr. Wilfred. Ich muss Oleg zeigen, wie weit wir mit dem neuen Pool sind.«
»Männer!« sagte Mrs. Toppler zu Dr. Wilfred. »Er zeigt Oleg den Pool. Ich darf ihn nicht sehen! Niemand darf ihn sehen. Nicht einmal unsere wunderbare Nikki weiß, was hinter diesem Zaun vor sich geht. Warten Sie hier, Tatjana, Liebes, ich bringe Dr. Wilfred zur Tür.«
»Darf ich Sie etwas fragen?« sagte Dr. Wilfred zu ihr, als sie die Loggia verließen. »Ich habe in letzter Zeit viel über Namen nachgedacht. Wer waren Sie, bevor Sie Bahama LeStarr waren?«
»Vor Bahama LeStarr war ich Apricot del Rio. Kommen Sie wieder und geben Sie mir noch eine Behandlung. Und ich möchte Sie in einer Sache um Rat fragen.«
25
Georgie und Dr. Wilfred aßen im Schatten eines uralten Olivenbaums zu Mittag. Sie hatte die letzten Scheiben eingefrorenes Brot und ein Paket tiefgefrorener Erbsen aufgetaut. Er hatte ein Glas Erdnussbutter gefunden. Etwas anderes schien nicht im Haus zu sein.
»Das ist dieser tolle Vortrag, den Sie halten sollen, oder?« sagte sie und blickte auf die abgegriffene Heftmappe neben seinem Teller auf dem Tisch. »Warum lesen Sie ihn mir nicht vor?«
Er blickte zerstreut darauf. Er hatte an die zwei Leberflecken auf ihrem linken Schulterblatt gedacht, die jetzt wie vieles andere unter ihrem T-Shirt verschwunden waren. Er berührte die Mappe, nur um sich zu vergewissern, dass zumindest der Vortrag noch da war.
»Nein, nein!« sagte sie. »Das war ein Witz! Sparen Sie ihn auf für die Leute, die ihn verstehen. Und sie haben Ihre Reisekosten bezahlt, oder, Wilfred? Was – Economy oder Business?«
»Business.«
»Sie sind also eine bedeutende Persönlichkeit?«
Er schwieg. Jedesmal, wenn sie ihn Wilfred nannte, fühlte er sich weniger bedeutend und mehr, als wäre er wieder in der Schule, in der zeitlosen alphabetischen Ordnung zwischen Walters und Wilkins eingeklemmt.
»Ich versuche, ein Gespräch in Gang zu bringen«, sagte sie. »Sie zu unterhalten, damit Sie nicht dauernd über Ihrem Vortrag brüten.«
Er seufzte. »Bin ich bedeutend?« sagte er. »Ja. Selbstverständlich. Auf meinem Gebiet. Bei Leuten, die sich für das wissenschaftliche Management von Wissenschaft interessieren.«
Sie stützte die Ellbogen auf den Tisch und ihr Kinn auf die Hände und schaute ihn offenbar fasziniert an. Er glaubte nicht, dass sie wirklich fasziniert war, aber es
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