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Willkommen auf Skios: Roman (German Edition)

Willkommen auf Skios: Roman (German Edition)

Titel: Willkommen auf Skios: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Frayn
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Nikki hielten kleine Plakate hoch. »Merryweather« stand erwartungsvoll auf einem Schild. Manche waren handgeschrieben, andere gedruckt. »Horizon Holidays« … »Johansson« … »Βαςςιλικι« … »Sand and Sun« … »Purefoy« … »Silver Beach Hotel« …
    Nikki hob ihr Schild hoch. »Dr. Norman Wilfred« stand in ordentlichen kleinen Großbuchstaben darauf. Sie entspannte den Mund und die Haut um ihre erfreulich aufgeschlossen blickenden Augen und wurde ein paar Jahre jünger.

6
    Warum bloß? fragte sich Oliver Fox. Warum mache ich so was?
    Sein zerzauster Mop von Haar war so blond wie blanchierte Mandeln, seine sanften Augen waren so braun und glänzend wie Datteln. Seine Gedanken jedoch waren so schwarz wie die schwarzen Rollkoffer, die auf dem Förderband auf ihn zukamen. Warum? dachte er, während sein Blick von einem Koffer zum nächsten sprang. Warum, warum, warum? Am Anfang war es ihm so natürlich erschienen. Unvermeidlich sogar. Aber jetzt, als die schwarzen Koffer an ihm vorbeizogen wie Trauernde in einem Leichenzug, sah er voraus, dass es ein so schlechtes Ende nehmen würde wie alle anderen Abenteuer, in die er sich so leichtfertig gestürzt hatte.
    Georgie hieß sie. Und er kannte sie kaum! Er hatte sie nur einmal gesehen! Und jetzt war er hier, um mit ihr eine Woche in einem Haus zu verbringen, das Leuten gehörte, die er noch weniger kannte. Warum tat er so was bloß?
    Bevor er sich ihr vorstellte, hatte er sie eine Weile über die Bar hinweg beobachtet, über die Schulter eines Mannes, mit dem er etwas trank. Im Anschluss daran hatte er viele Stunden mit schwieriger Detektivarbeit verbracht, um herauszufinden, wer sie war und wo sie wohnte, mit aufgeregten und zunehmend häufigeren SMS und Anrufen und vielen Änderungen des Plans – denn ihre Pläne waren abhängig von den Plänen von jemandem namens Patrick, und Patricks Pläne waren abhängig von den Plänen seiner drei Kollegen von der Börse, mit denen er einen Segelturn machen wollte. Und jetzt war Oliver hier, sah zu, wie die Koffer auf dem Band ihre Runden drehten, und dort war Georgie, sie wartete auf der anderen Seite des Ausgangs, falls ihr Flugzeug von wo immer sie gewesen war, um Patrick sicher auf der Yacht abzuliefern, pünktlich gelandet war. Sie müssten einen Teil der Zeit miteinander reden, und es gäbe nichts, worüber sie reden könnten. Sie müssten gemeinsam ein Bad und eine Toilette benutzen. Sie würde herausfinden, dass er nicht so charmant war, wie er in diesem kurzen Augenblick in der Bar gewirkt hatte.
    Warum also hatte er es getan? Weil er nicht anders konnte! So etwas gehörte dazu, wenn man Oliver Fox war. Und dass er Oliver Fox war, ruinierte sein Leben.
    Kaum hatte er gesehen, dass der Mann (Patrick natürlich, wie sich später herausstellte), mit dem sie in der Bar war, auf die Straße gegangen war, um zu rauchen und zu telefonieren, und sie für die Länge einer Zigarette allein war, wusste er, was er zu tun hatte – was zu tun er geboren war – was zu tun ihn die Gesetze Gottes und der Menschen verpflichteten – was er tun würde . Es erstreckte sich so furchterregend und unwiderstehlich vor ihm wie das Seil vor einem Seiltänzer. Plötzlich hatte sich die Welt wieder einmal verdunkelt, und es gab nur noch das angestrahlte dünne Seil über dem Abgrund, den unsicheren schmalen Grat, über den er gehen musste. Und schon glitt er mit dem ersten Fuß über die finsteren Tiefen des Scheiterns und der Demütigung, so wie er sein ganzes Leben lang gewusst hatte, dass er es tun würde, und blickte nicht hinunter, fixierte mit glänzenden Augen ein verschwommenes Ziel, das er kaum sah. Schon setzte er sich auf den leeren Stuhl neben ihr …
    Aus der Nähe war sie nahezu so unwiderstehlich, wie sie es von der anderen Seite der Bar aus gewesen war, allerdings älter, als er vermutet hatte. Aber das war nicht wirklich wichtig. Wichtig war, dass der Stuhl neben ihr frei war und er wahrscheinlich nur drei oder vier Minuten hatte, bevor ihr Freund zurückkehrte, um ihn wieder für sich zu beanspruchen.
    Was hatte er zu ihr gesagt? Er konnte sich nicht daran erinnern. Er erinnerte sich nur daran, wie sie reagiert hatte. Sie hatte weder gelacht noch ihn ignoriert oder zum Teufel geschickt. »Du bist Oliver Fox«, hatte sie gesagt.
    Das konnte er ehrlicherweise nicht leugnen. Das war das Problem. Er war Oliver Fox. In den Kreisen, in denen er verkehrte, hatten alle von ihm gehört, noch bevor sie ihn

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