Willküra (German Edition)
Loch und schaufle sie hinein.’«
Jamel quietschte vor Lachen und General Faulidös hielt sich den Bauch, während er laut lachte.
»Der ist auch gut!«, bekam er zwischen seinen Lachern raus und wischte sich die Tränen aus den Augen. »Ich wusste gar nicht, dass du so lustig sein kannst, Willkürherrscher?!«
Sie lachten alle zusammen noch mal auf, als Jamel kopfschüttelnd »Grab halt ein Loch und schaufle sie hinein.« wiederholte und noch mal aufquietschte vor Lachen.
»Warte, ich hab auch noch einen«, rief General Faulidös. »Was ist der Unterschied zwischen unseren Machtapparaten und einem Theater?«
Jamel und der Willkürherrscher schauten General Faulidös erwartend an.
»Im Theater werden gute Schauspieler schlecht bezahlt!«
Jamel lachte wieder übertrieben laut und lang, dass sein Lachen auch den Willkürherrscher in eine Lachsalve mitriss, selbst wenn der den Witz an sich gar nicht so lustig fand.
Plötzlich tauchte ein Zwerg auf einem Buch sitzend vor ihnen auf.
Sie schauten sich an und prusteten los.
»O.K., wer von euch beiden hat den gemacht?«, fragte Jamel, der doch irgendwann endlich richtig begriffen hatte, dass sie mit ihren Gedanken hier die Realität mit formen konnten.
Sowohl General Faulidös als auch der Willkürherrscher schüttelten unschuldig den Kopf.
»Losmachen. Los. Sofort losmachen!«, rief der Zwerg. »Ich hab Nachrichten für euch. Schnell, schnell, wir müssen dann auch sofort los, das Paradies wartet auf mich.«
Der Willkürherrscher band den Zwerg los, der sprang sofort vom Buch runter und klappte mit aller Kraft den Buchdeckel um. Der Willkürherrscher sah den Zettel, auf dem ‚Willkürherrscher’ stand, nahm ihn und riss ihn auf.
»Und hier noch Nachricht für dich«, schaute der Zwerg General Faulidös an und blätterte die erste, leere Seite um, auf die nächste, wo er auf die Nachricht zeigte, die Raja General Faulidös dort hinein geschrieben hatte.
»Ich war ja schon oft hier«, sagte General Faulidös, ohne zu erkennen, dass das eine Nachricht von Raja war, »aber die Nummer hier ist Premiere. Alle Achtung, Jungs. Die wollen uns wohl loswerden. Haben wir zu lange Witze erzählt, oder ist hier gleich noch eine Party im Neutralen Raum? Da würde ich dann aber auch gerne noch bleiben.«
Er lachte und begann dann, die Nachricht zu lesen.
»Ist für mich auch was dabei?«, fragte Jamel aufgeregt.
»Wer bist du überhaupt?«, fragte der Zwerg.
»Jamel!«, antwortete er stolz.
»Ah, Jamel!«, rief der Zwerg freudig aus, fasste sich mit beiden Händen in die Hosentaschen, kramte kurz in ihnen herum und stülpte dann beide Taschen nach außen. »Nein, für Jamel leider nichts dabei.«
Der Zwerg guckte erst gespielt traurig, dann lachte er laut über seinen Scherz.
»Ich schlage nun Punkt 4 der Tagesordnung vor«, sagte General Faulidös für seine Verhältnisse sehr hektisch. »Dank, Respekt, Verabschiedung.«
»Ich bin dringend einverstanden!«, bestätigte der Willkürherrscher ihn in der Dringlichkeit, das Treffen nun so schnell wie möglich zu beenden.
»Vielen Dank, Willkürherrscher!«
»Vielen Dank, General Faulidös!«
Der Zwerg ahnte, dass das hier nun wohl sehr schnell enden würde und sprang in die Tasche vom Willkürherrscher.
»Es war mir eine Ehre!«, fuhr der Willkürherrscher fort.
»Die Ehre war ganz auf meiner Seite!«, antwortete General Faulidös und sie verneigten sich gleichzeitig ein wenig voreinander.
»Nein, stopp!«
General Faulidös hatte zwar das Buch in seine Tasche genommen, hatte aber plötzlich Angst bekommen, dass es vielleicht nicht mit durch geblendet werden würde, holte es also schnell wieder heraus und hielt die Erdbeere darüber. Die Analysierte in kürzester Zeit Form und Inhalt und leuchtete kurz grün auf, als der Speichervorgang beendet war.
»Ich hoffe wirklich auf ein Wiedersehen!«, verabschiedete sich General Faulidös nun und der Willkürherrscher hätte das nie vermutet, aber er wäre gerne noch länger mit General Faulidös hier im Neutralen Raum geblieben. Mit diesen Gedanken im Kopf verabschiedete er sich mit einer kleinen Verneigung von ihm.
»Ja, das tue ich auch! Auf Wiedersehen!«
Mit dem letzten Wort des Willkürherrschers wurde es schlagartig dunkel.
100
»Das ist ja schrecklich!«
Raja, Amanus und Fürchtedich IX. starrten den Willküra-Schriftzug am Himmel an.
»Wird das jetzt die ganze Nacht da bleiben? Und von nun an jede Nacht so über uns leuchten?«
Amanus schüttelte
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