Willküra (German Edition)

Titel: Willküra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucia Hodinka

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hier, Gesandter 6574. Also, ab morgen gibt es keine Zwerge mehr und du bist zurück in deinem Sportstaat, noch Fragen, sonst habe ich jetzt nämlich meinen nächsten Termin, Gesandter 6574.«

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    Amanus, Fürchtedich IX., die Kursleiterin und Raja mit dem Zwerg in der Tasche, schlichen sich heimlich und mit viel Adrenalin im Blut an die Blende heran.
    Raja hatte sich gewundert, dass Amanus auf dem Weg hierher nicht ein Mal etwas gesagt hatte, aber wahrscheinlich hielt die Angst sie zurück, denn hier war die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering, dass Willküra jeden Moment auftauchen könnte. Und wenn sie nicht rechtzeitig zurück in den Geheimen Bereich gelangen würden, könnte Willküra sie direkt orten und eliminieren.
    Sie sollten sich also besser beeilen, das war allen klar. Der Zwerg war so weit vorbereitet. Raja hatte ihm bereits die Hirndaten des Willkürherrschers eingespielt und musste ihm nur noch den Code eingeben. Sie hatte zwar keine Ahnung, ob es wirklich einen Unterschied machte, dass sie jetzt hierher an die Blende gekommen waren, aber sie selbst machte es auch immer so, dass sie sich genau vor der Blende positionierte, wenn sie die unüberwindbare Grenze überwinden wollte. Allerdings hatte sie noch nie versucht, durch die Blende in den Neutralen Raum zu gelangen.
    »So, jetzt gib deinen Zettel her«, forderte Raja Amanus auf, und die übergab ihn ohne Widerworte.
    Dann kratzte sich Amanus am Hals, denn der Mantel juckte dort schrecklich unangenehm. Ihr armer Willkürherrscher, wie hielt er es nur den ganzen Tag immer in diesem fürchterlich kratzenden Mantel aus? Und sie hatte auch das Gefühl, dass er immer schwerer wurde.
    Raja legte die Nachricht von Amanus ins Buch, holte den Zwerg raus und erklärte ihm, dass er gleich auf den Willkürherrscher treffen würde. Er müsse ihm das Buch geben und sich dann in dessen Tasche setzen, um wieder mit zurück zu kommen. Ihm würde nichts geschehen, sagte sie, auch wenn sie sich da überhaupt nicht sicher war, besonders was den Rückweg anging. Er solle keine Angst haben, er würde eine große Tat tun, für die er im gesamten Universum berühmt werden würde, und nachdem er sich in der Tasche vom Willkürherrscher versteckt haben würde, käme er ins Paradies.
    »Ins Paradies!«, rief der Zwerg froh, »das trifft sich gut, da wollte ich eh hin!«
    Er griff nach dem Buch.
    »Das ist aber echt ein bisschen groß!?«, beschwerte er sich, und konnte es nicht an sich nehmen, weil es ihn in seinen Ausmaßen bei weitem überragte.
    Raja fiel auf die Schnelle nichts anderes ein, als den Zwerg auf das Buch zu setzen, und ihn mit der Schnur an das Buch zu binden.
    »Bereit?«, fragte sie den Zwerg und der nickte, weil er lieber weg wollte, als mit diesem Chaotenpack weiter Zeit verbringen zu müssen.
    »Bereit?«, fragte Raja nun auch in die Runde, und alle nickten.
    »Bleibt ja auch gar nicht mehr viel Zeit!«, mahnte Fürchtedich IX. und Amanus fühlte sich dadurch aufgefordert, auch etwas zu sagen. Sie stammelte ängstlich und voller Adrenalin: »Nun, nun, nun mach schon!«
    Raja war inzwischen zwar schon zu Tode genervt von Amanus’ Art und fragte sich, ob sie dem Willkürherrscher nicht doch auch eine heimliche Nachricht dazu legen sollte, in der sie ihn vor der neuen Amanus warnen sollte, aber dann gab sie doch nur vorsichtig den Code in das Display der Zwergenwade ein, den sie sich vorher auf ihre Hand geschrieben hatte.
    »Letztes mal war die Blende hier aber rot, gelb, grün?«, merkte Amanus kritisch an, »nicht so! So wird das doch nicht funktionieren!«
    Raja reagierte nicht mehr auf Amanus, sondern tippte weiter ruhig den Code ein.
    »Nun mach schon«, krähte der Zwerg, »ich mach mir gleich sonst vor Spannung in die Hose!«
    »Nun mal nicht vulgär werden, kleiner Freund!«, sagte Fürchtedich IX., und er selbst hielt es vor Spannung fast auch nicht aus.
    Alle schauten zu, wie Raja den Code eintippte, und plötzlich war der Zwerg mitsamt dem Buch verschwunden.
    »Es hat geklappt!«, umarmten sich Raja und Fürchtedich IX., und nach einem kurzen Zögern, ob die Freude über der momentan schwierigen Situation ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen stand, umarmte dann doch noch ein jeder jeden vor Glück jauchzend.
    »Los, wir müssen jetzt sofort wieder in den Geheimen Bereich«, unterbrach Fürchtedich IX. diese Szene des harmonischen Glücks.
    »Kursleiterin, kannst du vielleicht hier bleiben?«, fragte Raja. »Das wäre ganz gut, denn wenn