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Willküra (German Edition)

Willküra (German Edition)

Titel: Willküra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucia Hodinka
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der Willkürherrscher aus der Blende kommt, dann muss ihn jemand zu uns in den Geheimen Bereich führen. Ich nehme nicht an, dass Amanus ihm das in seiner Nachricht geschrieben hat?!«
    Raja schaute Amanus fragend an. Die kratzte sich wieder am Hals, verfluchte kurz die schlechte Qualität des Mantels und kniff dann Mund und Augen zusammen.
    »Na und? Hat mir ja auch keiner gesagt!«
    »Bei dir wird keiner wirklich misstrauisch werden, dass du hier sitzt«, wandte sich Raja wieder an die Kursleiterin, weil es keinen Sinn mehr hatte, mit Amanus ernsthaft zu reden. »Besonders nicht Willküra, oder gibt es etwas, was wir besser wüssten?«
    Die Kursleiterin schüttelte den Kopf. Sie wusste zwar nicht, wie sie in diese ‚Wir-retten-die-Welt’-Mission geraten war, aber wo sie schon mal dabei war, wollte sie nicht die Bremse sein.
    »Gut, dann hoffen wir, dass alles klappt. Denn dann wird der Willkürherrscher bald hier aus der Tür kommen«, Raja zeigte auf die Blende. »Führ ihn dann schnell zu uns. Willküra wird hoffentlich nicht mitbekommen, dass er wieder da ist und wir können einen Überraschungsangriff auf sie starten.«
    »Krieg ich hin«, sagte die Kursleiterin überzeugend, also schlichen Raja, Fürchtedich IX. und Amanus in den Geheimen Bereich zurück.
    Die Kursleiterin setzte sich auf den Boden und malte mit einem Stöckchen irgendwelche Zeichen in die Erde.
    Nicht lange Zeit später wurde der Himmel von einem bombastischen Feuerwerk erhellt.

98
     
    Lange leuchtete am Ende des Feuerwerks der Schriftzug ‚Willküra’ am Willkürherrschaftlichen Himmel. Immer wieder füllte sich der Schriftzug mit neuen Farben und bestrahlte die Stadt und das Schloss gleichermaßen.
    »Na, wie hat es dir gefallen?«, fragte Willküra Gerolat, sich der Zweideutigkeit ihrer Frage bewusst.
    Sie selbst hatte im Moment des Feuerwerk-Finales, kurz bevor ‚Willküra’ im Himmel aufgetaucht war, den schönsten Orgasmus ihres Lebens erlebt. Und sie ging davon aus, dass es bei Gerolat ähnlich gewesen sein musste. Und selbst wenn nicht, so war ihr das auch nicht so wichtig, denn die Zeiten, in denen sie sich ernsthaft über den Grad der Befriedigung ihres Sexualpartners Gedanken gemacht hatte, waren lange vorbei.
    Sie lag soeben völlig beglückt und zufrieden neben Gerolat in ihrem Bett. Von dort aus, so hatten sie entschieden, würden sie den schönsten Ausblick auf das Feuerwerk haben. Wenngleich sie dann gar nicht wirklich hingeschaut hatten, und sich wohl beide für das Schlafzimmer als den besten Ort, das Feuerwerk zu sehen entschieden hatten, weil sie beide dasselbe im Sinn gehabt hatten.
    Zufriedener könnte ich jetzt gar nicht sein, dachte Willküra. Ich bin Willkürherrscherin, kann tun und lassen, was ich will und ich habe einen guten Mann für mich gefunden. Sie grinste beseelt vom Gedanken an ihr erreichtes Glück.
    Gut, Gerolat hatte ihr das Buch nicht mitgebracht, aber er hätte ihr stattdessen viele Dinge mitzuteilen, die sie und ihre kommende Willkürherrschaft betreffen würden, hatte er ihr gesagt, und er sei sich sicher, dass diese Informationen ihr zehn Mal mehr wert sein würden, als das Buch es je sein könnte.
    Er hatte gerade anfangen wollen, ihr das alles zu erzählen, als sie ihn unterbrochen hatte, denn erst wollte sie ihn auf seine wichtigste Qualität hin prüfen.
    Denn wenn er ihr uninteressante Dinge erzählt hätte, hätte sie keine Lust mehr auf ihn gehabt. Wahrscheinlich hätte sie ihn sogar eliminiert. Auf das Liebesspiel mit ihm wollte sie aber nicht verzichten, also hatte sie ihn in ihr
    Privates Arbeitszimmer geführt und nachdem sie dort die Sensoren und Signalfänger aktiviert hatte, waren sie schnell ins Schlafzimmer herüber gehuscht, um sich dort vollends der körperlichen Liebe hinzugeben.
    Und morgen, dachte sie glücklich in die Zukunft schauend, würde sie sich dann als Erstes um alles kümmern, was sie heute nicht mehr geschafft hatte. Den Mantel würde sie sich holen müssen, eine Lösung für ihren Bruder ausdenken, und, ach, alles andere, was sonst noch anstand! Alles dann morgen. Sie rieb sich an Gerolat.
    »Ich fand es ganz phänomenal«, antwortete Gerolat ihr ebenso zweideutig. »Beeindruckend, abwechslungsreich und nie da gewesen.«
    Das hier, dachte Gerolat, ja das war das wahre Glück!

99
     
    »Der Bauarbeiter hat eine Grube ausgehoben und fragt nun den Vorarbeiter: ‚Wo soll ich denn nun mit den sieben Kubikmetern Erde hin?’ Sagt der Vorarbeiter: ‚Grab halt ein

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