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Willst du meine Liebe nicht

Willst du meine Liebe nicht

Titel: Willst du meine Liebe nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Augenzwinkern, das sie sofort für ihn einnahm.
    Nachdem er sie überschwänglich begrüßt und ihr die Hand geküsst hatte, überreichte er ihr eine rote Rose. Julie musste unwillkürlich lachen, was ihm sichtlich gefiel.
    Carlo ging mit Beppe kurz das Programm durch, aber der ältliche Künstler hatte noch eine Überraschung parat und setzte sich an den Flügel.
    “Hören Sie zu”, bat er und sang “Whatever Happened to My Heart”. Er lud Julie ein, sich ihm anzuschließen, und sie stimmte ein. Es klang gut. “Wollen wir es heute Abend singen?” fragte er.
    “Warum nicht?”
    Mit Carlos musikalischer Begleitung übten sie Gesten und Mimik. Da Beppe ein gutes Stück kleiner als Julie war und sich selbst nicht allzu ernst nahm, bekam das an sich gefühlvolle Lied eine heitere Note. Am Ende umarmte er Julie und schaute sie schmachtend an.
    Sie lachte, doch ihre Heiterkeit verflog, als sie sich umwandte.
    Rico stand mit aschfahlem Gesicht vor ihnen. Einen Moment lang glaubte sie, er wolle mit ihr reden, aber stattdessen ging er fort.
    Bald darauf trafen die ersten Gäste ein. Da Julie sich geweigert hatte, an dem festlichen Abendessen und der anschließenden Party teilzunehmen, hatte sie vor ihrem Auftritt noch reichlich Zeit. Sie duschte in Mariellas prächtigem Bad und stellte ihren kleinen Reisewecker, um ein wenig zu schlafen, wie sie es stets vor der Show zu tun pflegte. Um keinen Preis der Welt hätte sie sich jedoch auf das “Bett für Liebende” gelegt.
    Also nahm sie eine Decke aus dem Wandschrank und machte es sich auf dem Sofa gemütlich. Diesmal fand sie keinen Schlaf.
    Ricos Worte “Du hättest mich heilen können” gingen ihr nicht aus dem Sinn.
    Sie war damals fast noch ein Kind gewesen und hatte gegen Mächte kämpfen müssen, die stärker als sie gewesen waren. Sie hatte einen hohen Preis dafür bezahlt und lebte damit. Aber der Preis, den Rico gezahlt hatte, ließ sie fast glauben, dass sie zu leicht aufgegeben hatte. Und ihn verraten hatte.
    Ein lautes Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Grübeleien.
    Sie erhob sich, um zu öffnen. Draußen stand Rico in einem eleganten Abendanzug.
    “Ich werde dich nicht lange aufhalten”, versprach er ernst, als er das Zimmer betrat. “Ich habe dir neulich gesagt, was du singen sollst. Beppe hat ebenfalls seine Instruktionen bekommen. Ich wünsche keine Änderungen im Programm.
    Keine einzige.”
    “Was …” begann sie und verstummte sofort. Ihr fiel ein, dass Rico sie und Beppe beobachtet hatte. “Am ersten Tag hast du mir praktisch befohlen, diesen Titel zu singen”, protestierte sie.
    “Allein”, erinnerte er sie kühl. “Ich finde dieses Lied ungeeignet für ein Duett.”
    Es sei denn, es wurde von zwei wirklich Verliebten vorgetragen …
    “Du hast Recht”, räumte sie ein. “Ich rede mit Carlo und Beppe.”
    “Das habe ich schon getan.” Er wollte gerade das Zimmer verlassen, als sein Blick auf die Couch mit der Decke fiel.
    “Mariella hätte bestimmt nichts dagegen gehabt, wenn du ihr Bett benutzt hättest.”
    Statt zu antworten sah Julie ihn nur an. Er verstand. Kurz darauf schloss er die Tür hinter sich.
    Julies Auftritt war ein triumphaler Erfolg. Das Publikum feierte sie begeistert. Im Gegensatz zu Carlo und Beppe lehnte sie es ab, sich anschließend unter die Gäste zu mischen.
    “Ich möchte lieber früh schlafen gehen”, erklärte sie.
    “Mein Chauffeur wird dich nach Hause bringen.”
    Sie holte ihre Sachen, und als sie wieder nach unten kam, wartete bereits der Wagen. Rico half ihr beim Einsteigen, bedankte sich noch einmal und wünschte ihr eine gute Nacht.
    Nach seinem höflichen, aber kühlen Verhalten zu urteilen, hätten sie flüchtige Bekannte sein können.
    Trotzdem blieb er auf der Treppe stehen und blickte dem Wagen nach, bis die Rücklichter in der Dunkelheit verschwunden waren. Mariella musste zwei Mal seinen Namen rufen, bis er antwortete.
    Am Premierenabend saß Julie in der Garderobe und schminkte sich. Gina, die ältliche Garderobiere, hatte ihr berichtet, das La Dolce Notte sei bis auf den letzten Platz ausgebucht.
    “Sie sind wunderschön”, sagte sie bewundernd. “Nur wenige Frauen können so ein Kleid tragen.”
    Es handelte sich um ein hautenges Modell aus schwarzem Satin, dessen Saum mit schimmernden Perlen verziert war.
    Glücklicherweise hatte Julie die perfekte Figur für einen so gewagten Schnitt.
    Begeistert zählte Gina die Prominenten auf, die sie im Saal erspäht hatte. Es waren

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