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Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich

Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich

Titel: Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Betz
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Forscher, der dem Schmetterling hilft, sich aus seiner Verpuppung zu befreien, mit dem Ergebnis, dass der Schmetterling verkümmert. Er ist nicht in der Lage, seine Flügel auszubreiten und zu fliegen. Genauso ist es beim schlüpfenden Küken. Es muss die Schale seines Eies selbst aufpicken. Dieser Akt der Anstrengung macht das Küken erst überlebensfähig.
    Genauso ist es auch für ein Baby während der Geburt ein sehr stärkender Vorgang, wenn es sich durch den Geburtskanal »arbeiten« muss. Es ist nicht nur dieser
natürliche Engpass, der das Kind kräftigt. Auch die Schleimhaut, die das Kind bei diesem Vorgang umkleidet, macht es für sein Leben sehr viel widerstandsfähiger und stärkt sein Immunsystem. Immer mehr Frauen tendieren gegenwärtig dazu, ihre Kinder per »Wunsch-Kaiserschnitt« zur Welt zu bringen, und tun ihrem Kind damit nichts Gutes, sondern schwächen es.
     
    Wenn ein Mensch oder ein Tier in unserem Umfeld leidet, löst er oder es bei uns Mitleid aus und wir beginnen, mit ihm mitzuleiden. Aber auch Mitleid hat wie das Sich-Sorgen-Machen nichts mit Liebe zu tun. Der leidende Mensch erinnert uns nur an das, woran wir selbst im Innern noch leiden, an eine ungeheilte Wunde. Ein Mensch, der seine Wunden, wie die des Verlassenwerdens geheilt hat, kann mit einem anderen mitfühlen, er kann sich in dessen Lage mit offenem Herzen hineinversetzen, aber es wird ihn nicht hinunterziehen. Er kann mit klarem Geist bei sich bleiben und seinem Gegenüber dann mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn dieser danach fragt. Aber er wird sauber unterscheiden, was für den anderen eine Hilfe zur Selbsthilfe ist oder was ihn schwächen würde.
    Es ist verständlich, dass wir in einer Krise schnell zu Hilfe eilen, um einem Menschen die Situation möglichst zu erleichtern. Aber diese Hilfe kann sich für den Betroffenen als Bärendienst erweisen, weil wir ihm nicht zutrauen, eine schwere Zeit selbst zu bewältigen. Genau wie für die Raupe, das Küken oder das Baby muss es in unserem Leben in Phasen der Dunkelheit heißen: »Da muss ich jetzt allein durch.« Anstatt helfen
zu wollen, wäre ein ermutigendes »Du schaffst das schon. Ich trau dir das zu« wirkliche Hilfe. Das, was wir »Krisen« nennen, sind wichtige Wachstumsprozesse, die unsere Seele erfahren und bewältigen will. Nehmen wir uns selbst also die Zeit und Ruhe für unsere eigenen Angelegenheiten, für Einkehr und Besinnung, für das Reflektieren und Meditieren, für Ruhe und Entspannung, für das Fühlen und Verwandeln unserer Gefühle. Es ist das größte Geschenk und wir machen es nicht nur uns selbst, sondern auch unseren Liebsten, und ermutigen sie, ihren Weg durch Krisen und Herausforderungen vertrauensvoll zu gehen.

Mütter, Väter, lasst eure Kinder endlich los!
    Wer morgen Freude an seinen erwachsenen und glücklichen Kindern haben will, der darf beizeiten anfangen, sie innerlich loszulassen und ihnen Stück für Stück die Verantwortung für ihre Angelegenheiten zu übertragen. Das betrifft vor allem die Mütter, die sich seit Generationen ihre Kinder gekrallt haben. Sobald Frauen Mütter werden, beginnen viele von ihnen, sich vom Frau-Sein zu verabschieden und ihr Mutter-Sein zum Hauptjob ihres Lebens zu machen. Nach dem Motto »einmal Mutter, immer Mutter« wechseln sie aus dieser Rolle nicht mehr zurück zur Frau in sich, auch dann nicht, wenn Sohn oder Tochter schon dreißig sind. Das hat fatale Folgen für alle Beteiligten: für sie selbst, für den Ehepartner und für die Kinder. Mütter benutzen ihre Kinder unbewusst, um sich wichtig zu fühlen und Macht auszuüben, aber auch um die Ohnmacht zu kompensieren, die sie während ihrer Kindheit häufig empfunden haben. Das kleine, von ihnen physisch und psychisch abhängige Kind ist das ideale Objekt, um sich von sich selbst abzulenken. Ob sie wie eine Glucke ständig um das Kind herum sind und sich ängstlich oder überfürsorglich darum kümmern, ob sie die Tochter oder den Sohn ständig fragen, mit wem sie zusammen waren, was sie vorhaben und wie viele
Hausaufgaben sie machen müssen, oder ob sie durch ihr stilles oder ganz offenes Leiden, Jammern und Klagen deutlich machen, dass eine Mutter es heutzutage (wegen der Kinder) schwer habe – in allen Fällen legen sie einen Strick um den Hals ihres Kindes, von dem sich Sohn oder Tochter oft ihr Leben lang nicht mehr befreit.
     
    Vermutlich glaubt der eine oder andere, dieses Bild sei überzeichnet. Ich kann dir aus meiner Erfahrung in

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