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Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich

Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich

Titel: Willst Du Normal Sein Oder Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Betz
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Qualitäten, ohne die wir nie diesen unglaublichen Lebensstandard erreicht hätten, den wir heute genießen, und den sich unsere Vorfahren
nicht hätten träumen lassen. Es gilt also, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten, indem wir das Männliche verurteilen und jetzt nur noch das Weibliche leben wollen.
     
    In der weiblichen Haltung konzentriert sich der Mensch mehr auf sich selbst, hat eine lebendige Verbindung zu seinem Herzen und zu seinem Körper oder zu seinem »Bauchgefühl«. Er nimmt sich Zeit für sich, genießt bewusst die kleinen oder alltäglichen Dinge wie einen Sonnenaufgang, die warme Dusche, den ersten Schluck Kaffee und die frische Morgenluft. Er ist mehr in der Gegenwart. Das weibliche Prinzip betont den Innenbereich des Menschen und erlaubt ihm, bewusst bei sich zu sein, nach innen zu lauschen, das jeweils Stimmige für sich herauszuhören und dieser Stimme zu folgen. Es betont das Zuhören, Empfangen, Einfühlen, Genießen, das Öffnen des Herzens, das Annehmen und Lieben, die Intuition, die Medialität, die Meditation und die Besinnung. In der weiblichen Haltung lernen wir zu vertrauen anstatt zu kontrollieren, etwas geschehen zu lassen und anzunehmen und zu würdigen, auch das, was uns zunächst unangenehm erscheint.
    Würden wir jedoch nur in dieser weiblichen Haltung verharren, bekämen wir im Leben nicht viel gebacken und ein geordnetes Leben in einer Gemeinschaft wäre kaum möglich. Stell dir vor, du kämst am Morgen zur Bäckerei und es gäbe kein Brot und keine Brötchen (für Bayern: »Semmeln«), weil der Bäcker heute ganz das weibliche Prinzip lebt und sein warmes Bett genießt. Beide Qualitäten sind für Frau wie Mann wichtig
und es ist unsere Aufgabe, die für uns richtige Mischung herauszufinden und zu leben. Viele Männer und Frauen leiden darunter, dass ihnen der Antrieb, die Kraft, der Wille, der Mut und die Disziplin fehlen, ihre Träume oder Vorstellungen tatkräftig umzusetzen und zu verwirklichen. Die meisten von ihnen hatten in ihrer Kindheit einen schwachen oder abwesenden Vater, den sie bis heute nicht kraftvoll in ihrem Rücken spüren, sondern mit dem sie noch immer heillos verstrickt sind, ohne es zu wissen.
    Auch diejenigen Menschen, die sich aus Enttäuschung über die Vertreter unseres christlichen Erbes den östlichen Richtungen, insbesondere dem Buddhismus zugewandt haben und auf ihre baldige Erleuchtung hoffen, wundern sich, warum in ihrem Leben wie in ihrem Beruf Erfolg und Erfüllung ausbleiben und das Geld zum Leben oft knapp ist. Sie setzen einseitig auf das weibliche Prinzip, auf den Innenbereich des Menschen, und verurteilen die äußere Welt als »Illusion«.
     
    Wie lebst du das Männliche und Weibliche in deinem Leben? Bist du eine eher männliche Frau oder ein eher weiblich-weicher Mann oder umgekehrt? Welcher Pol wird von dir bisher nicht geachtet oder sogar ein wenig verachtet und daher nicht gewürdigt und gelebt? Ich habe an anderer Stelle bereits erwähnt, dass viele Frauen sich in den letzten Jahrzehnten für mehr Männlichkeit entschieden haben, weil sie glaubten, damit erfolgreicher zu sein als ihre Mütter, deren Lebensweise sie partout nicht als Vorlage für ihr eigenes Leben akzeptieren wollten. In der Folge sind viele von
ihnen hart geworden, haben die Hosen angezogen und kämpfen sich durchs Leben. Sie wollten auf keinen Fall von irgendjemandem abhängig sein und sind dann sehr überrascht, wenn sie sich doch wieder so fühlen, nachdem sie sich in einen Mann verliebt haben. Sie wenden zwar viel Zeit auf, um das Äußere ihres Körpers ins rechte Licht zu rücken, lassen den Körper auch chirurgisch korrigieren oder malträtieren ihn mit vielen Diäten, aber lieben tun sie ihn nicht.
    Unbewusst lehnen sie das Weibliche ab, wollen sich nicht schwach oder verletzlich zeigen und lenken sich wie die Männer von ihren unangenehmen Gefühlen und den alarmierenden Hilferufen ihrer Seele und den Schmerzen ihres Körpers ab. Anstatt sich Zeit zu nehmen für das innere Gespräch mit sich selbst, für Entspannung und Besinnung, reden viele Frauen ständig mit anderen, verbringen mehr Stunden am Telefon als Männer und sind dauernd im Außen aktiv. Hier ähnelt ihre Lebensweise dann doch wieder der ihrer Mütter, die ihr Leben damit zubrachten, sich auf andere zu konzentrieren. Selbst Frauen, die mehrmals pro Woche zur Yogastunde pilgern, sind weit von der inneren Harmonie und Ruhe einer Yogini entfernt, da sie Yoga als eine Art

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