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Wilson Cole 01 - Die Meuterer

Titel: Wilson Cole 01 - Die Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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er außer Sichtweite; sofern nicht einer von ihnen Schwein hatte und Cole mit einem Sensor aufspürte, war er wohl vorläufig in Sicherheit - und die Hetzjagd war so unvermittelt losgegangen, dass er nicht glaubte, jemand von ihnen hätte die Geistesgegenwart gehabt, nach einem Sensor zu greifen, ehe er Cole nachstürmte.
    Was allerdings nicht bedeutete, dass er jetzt anhalten oder auch nur langsamer werden durfte. Er folgte dem Fluss eine weitere Meile weit, stieg ans Ufer und wanderte daran entlang. Als das Gelände offener wurde, ließ er den Fluss zurück und stieg über steinigeren Grund weiter bergab.
    Die Sonne ging schließlich unter; er musste sich den Weg mit größerer Vorsicht suchen, und er war sich darüber ganz im Klaren, dass die Bortelliten jetzt jeden Vorteil auf ihrer Seite hatten. Erste Muskelkrämpfe meldeten sich in den Beinen. Er ignorierte die Schmerzen, solange er sich überwinden konnte, musste aber letztlich doch eine Pause einlegen. Er zählte bis zweihundert, stand auf und ging weiter, diesmal ein bisschen langsamer.
    Er blickte am Berg hinauf und hoffte einen Hinweis zu sehen, wie nahe sie ihm waren und wie energisch sie ihm nachsetzten, aber sie benutzten keine Lampen, und somit war das einfach nicht zu erkennen. Er war sich ziemlich sicher, dass sie den Wald umgehen und, wenn sie keine Spur von ihm fanden, die auf der anderen Seite herausführte, davon ausgehen würden, dass ihn das Feuer erwischt hatte. Dann entdeckte bestimmt einer von ihnen den Fluss und deutete an, dass Cole auf diesem Wege dem Brand entgangen war. Sie würden einige Soldaten flussabwärts schicken, um nach ihm zu suchen. Aber falls er noch zwei Stunden weitergehen konnte, war er in Sicherheit. Die Bortelliten würden sich nicht allzu weit vom geplanten Landeplatz des Shuttles entfernen, das sie erwarteten. Ihm ging vielleicht die Energie aus, aber ihnen dafür die Sauerstoffmischung.
    Auf einmal hörte er ein scharrendes Geräusch auf dem Weg, hangabwärts von ihm.
    Wie zum Teufel konnten sie mich überholen? Ich dachte, ich hätte mindestens eine Meile Vorsprung!
    Das Geräusch wiederholte sich, und dann erblickte er die Silhouette eines großen vierbeinigen Tieres. Es schnupperte in der Luft, nahm Coles Witterung auf und flüchtete in die entgegengesetzte Richtung, während Cole vor Erleichterung seufzte.
    Er setzte seinen Weg für noch einmal fünfzehn Minuten fort und sah dann, wie sich ein Shuttle fremder Bauart dem Berg näherte. Es schwebte eine Zeit lang über der Stelle, wo man ihn den ganzen Tag lang festgehalten hatte, und sank tiefer, bis er es aus den Augen verlor.
    Er war recht zuversichtlich, dass jeder Bortellit, der ihm noch gefolgt war, jetzt zur Bergspitze zurückkehren würde, um seinen Luftvorrat aufzufrischen. Man würde der Shuttlebesatzung von Cole berichten, und er konnte damit rechnen, dass sich das Boot anschließend an die Erkundung der Bergflanke machte. Er überlegte sich, die Richtung zu wechseln und ein paar Meilen weit auf seiner jetzigen Höhe zu bleiben, ehe er weiter abstieg, entschied sich aber dagegen; das Shuttle konnte viel mehr Gelände abdecken als er. Für ihn war es besser, endlich vom Berg zu verschwinden, statt zu versuchen, dass er dem Shuttle auf dem Hang entging.
    Er entdeckte in der Ferne einen weiteren Fluss und ging darauf zu. Dieser Fluss war breiter als der andere und strömte schneller. Cole stieg einen Schritt weit hinein, dann noch einen Schritt und stellte fest, dass das Wasser in der Mitte der Furche, die es in den Berg gegraben hatte, gute zwei Meter tief war. Cole streckte sich und ließ sich von der Strömung abwärts tragen, wobei er hoffte, nicht an allzu viele Unterwasserfelsen zu stoßen. So trieb er bis fast an den Fuß des Berges hinab und hielt erst an, als er einen mächtigen Damm aus Schlamm und Holz erreichte, den irgendein einheimisches Tier gebaut hatte.
    Dort stieg Cole wieder auf festen Boden und hatte in weiteren fünf Minuten den Berg endlich hinter sich gebracht; zumindest war er hier in den von Pflanzenwuchs bedeckten Vorbergen. Er wusste, dass Pinocchio im Nordosten lag, wahrscheinlich zweihundert Meilen oder noch weiter entfernt, aber er wusste auch, dass er ein gejagter Mann war. Er konnte nicht einfach zweihundert Meilen weit durch die offene Landschaft wandern, nicht, falls die Bortelliten hier so viel Einfluss errungen hatten, wie er vermutete. Außerdem war Cole erschöpft, und von dem Zeug abgesehen, mit dem die Bortelliten ihn

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