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Wilson Cole 02 - Die Piraten

Titel: Wilson Cole 02 - Die Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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und hielt Cole gegenüber.
    »Was soll ich Ihnen bringen?«, fragte der Roboter.
    »Ein Bier.«
    »Welche Marke, Sir?«
    »Was habt ihr hier?«
    »Wir haben dreiundfünfzig Marken von zweiundvierzig verschiedenen Planeten, Sir.«
    »Suche selbst eine aus.«
    »Ich bin nicht dazu programmiert, Werturteile zu fällen, Sir. Ich kann Ihnen eine Liste unserer Biersorten vorlegen, falls Sie das wünschen.«
    »Vergiss es. Gib mir einfach das, was ihr hier zapft.«
    »Wir zapfen vierzehn Sorten.«
    »Er nimmt ein Blue Star«, sagte eine Frauenstimme links von Cole. »Und er bestellt auch mir eines.«
    »Sir...«, begann der Roboter.
    »Tue, was die Dame gesagt hat«, befahl Cole.
    Er drehte sich um, damit er sehen konnte, wem er hier ein Bier spendierte, und musste sich körperlich am Riemen reißen, um nicht zweimal hinzuschauen. Dort stand - und er war überzeugt, dass sie noch nicht dort gewesen war, als er vor ein oder zwei Minuten eingetreten war - eine Frau mit flammend roten Haaren und den Proportionen eines Models, aber an die zwei Meter groß. Ihre Aufmachung bestand aus einem glänzenden metallischen Stoff, der sich eng an den Körper schmiegte, und einem Paar bis zum Oberschenkel reichender Stiefel, aus denen jeweils der Griff einer Waffe ragte. Sie trug lange Handschuhe, und Cole erblickte die Umrisse von Dolchen darunter. Auf den ersten Blick konnte er nicht entscheiden, ob er eine Prostituierte oder Meuchelmörderin vor sich sah oder einfach nur jemanden, der von einem Maskenball geflüchtet war; sie schien für all diese Dinge passend gekleidet.
    »Danke«, sagte die Frau, als der Roboter das Bier brachte.
    »Keine Ursache«, sagte Cole und nahm einen Schluck aus seinem Glas.
    »Blue Star ist gut«, sagte sie. »Ich kenne den Typ, der es braut. Na ja, ich kannte ihn«, korrigierte sie sich. »Seine Familie führt das Geschäft jedoch weiter und fährt gut damit.«
    Cole nahm erneut sein Glas zur Hand. »Hier wird es ein bisschen laut. Setzen Sie sich mit mir an einen Tisch ?«
    »Sicher«, sagte sie und folgte ihm zu einem kleinen Tisch auf halbem Weg zwischen Eingang und Theke.
    »Haben Sie auch einen Namen?«, erkundigte sich Cole, als sie Platz genommen hatten.
    »Eine Menge davon«, antwortete sie. »Diese Woche lautet er Dominick.«
    »Dominick?«, wiederholte er. »Ich bin noch nie einer Frau begegnet, die Dominick hieß.«
    »Das werden Sie vermutlich auch nie wieder«, entgegnete sie. »Er war mein siebter Liebhaber. Oder der achte?
    Nein, der siebte. Also, ich widme die laufende Woche dem Andenken seines Namens. Inzwischen das vierte Mal.
    Noch ein oder zwei weitere Male, und ich weiß genau, dass ich ihn nie vergessen werde.«
    »Also möchten Sie wirklich, dass ich Sie mit Dominick anrede?«
    »Jedenfalls in der laufenden Woche«, sagte sie. »In der vergangenen Woche war ich die Königin von Saba. Und wie nenne ich Sie?«
    »Delveccio.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das ist nicht gut.«
    »Verzeihung?«
    »Dieser Name ist schon aufgeflogen. Wählen Sie sich einen anderen, Wilson Cole.« Sie starrte ihn an. »Und greifen Sie nicht nach den Waffen. Falls ich Sie bloßstellen wollte, hätte ich es schon an der Theke tun können, wo es jeder gehört hätte.«
    »Was bringt Sie auf den Gedanken, ich wäre dieser Cole?«, fragte er.
    »Weil Sie auf McAllister einen Typen fertiggemacht haben, und er hat öffentlich bekannt gegeben, wer Sie sind.
    Ihr Hologramm ist in allen Nachrichtensendungen der Republik, an beiden Grenzen und im Spiralarm zu sehen.«
    Sie lächelte. »Die Raumflotte hält Sie für unartig.«
    Cole blickte sich in der Kneipe um. Niemand schien ihm Aufmerksamkeit zu schenken.
    »Keine Sorge, Commander Cole«, sagte Dominick. »Vorläufig sind Sie hier sicher.«
    »Captain Cole«, berichtigte er sie. »Und was bringt Sie auf die Idee, ich wäre hier sicher? Falls Sie mich erkennen konnten, kann es jeder andere auch.«
    »Zumindest zwei weitere haben das auch«, entgegnete sie. »Vielleicht drei. Aber Sie schweben nicht in unmittelbarer Gefahr.«
    »Warum nicht?«, fragte er.
    »Weil Sie in meiner Gesellschaft sind.«
    »Sind Sie dermaßen Furcht erregend?«
    »Ich schätze, da könnten Sie die Männer fragen, die anders dachten, aber die meisten von ihnen sind tot oder liegen noch in Krankenhäusern.«
    Er starrte sie an. »Das glaube ich. Sie erinnern mich an eine Walküre.«
    »Was ist eine Walküre?«, wollte sie wissen.
    Er erklärte es ihr.
    »Das ist mein neuer Name!«,

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