Wilson Cole 03 - Die Söldner
antwortete Cole.
»Aber Sie sind der Captain!«
»Ein guter Captain weiß, wann er nur im Weg steht«, entgegnete Cole.
»Das Gleiche gilt für einen guten Flottenbefehlshaber«, fügte Jacovic hinzu. »Und einen guten Unternehmer. Mir fällt zum Beispiel auf, dass Sie nicht selbst Karten an den Tischen austeilen, obwohl hier Ihr Geld auf dem Spiel steht.«
»Mir gefällt dieser Teroni immer besser«, sagte Cole. »Ich hoffe wirklich, dass wir beide lange genug leben, um zu sehen, wie er sein eigenes Kriegsschiff erhält.«
»Ich hatte schon ein Kriegsschiff«, wandte Jacovic ein. »Was ich jetzt brauche, das ist eine Aufgabe.«
»Ich dachte eigentlich, Csonti und seine verdammten Killer abzuwehren wäre Aufgabe genug«, bemerkte der Herzog.
»Ich habe nichts gegen Csonti«, sagte Jacovic. »Da er angreifen wird, werde ich natürlich nach Kräften bemüht sein, mich zu verteidigen und ihn zu vernichten, aber das ist ein Umstand, keine Aufgabe.«
»Wortklauberei«, fand der Herzog. »Es heißt töten oder getötet werden. Sie beide sollten scharf darauf sein, diesen Mistkerl zu vernichten.«
»Kein Soldat ist je scharf darauf zu kämpfen«, sagte Cole. »Wir haben Krieg erlebt, und wir haben Frieden erlebt, und man wird keinen Soldaten oder Flottenangehörigen in der Galaxis finden, der dem Frieden nicht den Vorzug gibt.« Er legte eine Pause ein und runzelte die Stirn. »Außerdem muss ich gegen den besten Krieger antreten, den ich je erlebt habe, und das widerstrebt mir doch sehr.«
»Csonti?«, fragte der Herzog. »Ich wusste gar nicht, dass Sie ihn schon im Kampf erlebt haben.« Cole schüttelte den Kopf. »Ich spreche von Walli. Es hätte nicht so weit kommen müssen.«
»Sie hat Sie im Stich gelassen.«
Cole seufzte. »So einfach ist das nicht.«
»Doch, genau so einfach ist es«, beharrte der Herzog.
»Ich habe sie dafür gewonnen, eine sehr erfolgreiche Piratenkarriere aufzugeben. Ich habe ihr gezeigt, dass eine Militäreinheit, der es schwerfiel, als Piraten über die Runden zu kommen, als Söldner sehr erfolgreich sein konnte.
Sie hat sich überzeugen lassen. Ich kann es ihr jetzt nicht zum Vorwurf machen, dass sie genau das macht, wofür ich sie gewonnen habe.«
»Sie haben ihr nie gesagt, dass sie gegen die Theodore Roosevelt kämpfen soll«, gab der Herzog zu bedenken.
»Sie verstehen sie nicht«, sagte Cole. »Sie ist als Gesetzlose aufgewachsen. In einer Gesellschaft, die Mumm und Stärke belohnt, erreichte sie den Spitzenplatz in einem Beruf, mit dem es die meisten Frauen gar nicht erst versuchen und in dem die meisten Männer nicht bis zum dreißigsten Lebensjahr überleben. Auf der Teddy R findet man kein Crewmitglied, das Walli nicht das eine oder andere zu verdanken hat. Falls wir müssen, kämpfen wir gegen sie, töten sie sogar, aber ich bin nicht froh darüber.«
»Sie klingen ganz so, als hätten Sie sie aufgebaut, damit sie irgendwann Großes leistet«, sagte Jacovic.
»Sie war ohnehin schon dazu fähig«, sagte Cole. »Ich habe mich nur bemüht, die rauen Kanten zu glätten und sie in die richtige Richtung zu lenken.«
»Und jetzt werden wir sie umbringen müssen«, sagte der Teroni.
»Falls wir Glück haben«, mahnte Cole. »Sie ist so ziemlich die am schwierigsten umzubringende Person, die ich je gesehen habe.«
Sie schwiegen eine Zeit lang. Dann bemerkte Cole, dass Forrice und Mustapha Odom das Kasino betraten. Er winkte ihnen zu, und sie bahnten sich ihren Weg durch die Menge.
»Setzen Sie sich«, lud der Herzog sie ein. »Die Getränke gehen aufs Haus. Ich vertraue doch darauf, dass Sie frohe Kunde bringen.«
»Na ja, jedenfalls Kunde«, sagte Forrice.
»Wie lautet die Zusammenfassung?«, fragte Cole.
»Um einen Ausdruck der Menschen zu benutzen«, antwortete der Molarier, »so sind wir glattweg Zielscheiben.«
»Nein!«, rief der Herzog ärgerlich. »Ich habe über hundertfünfzig Klopfer- und Brennerkanonen rings um die Station anbringen lassen.«
»Es sind alles Stufe-2-Waffen«, wandte Odom ein. »Was zum Teufel soll das denn heißen?«, verlangte der Herzog zu wissen.
»Es bedeutet, dass sich das Feuer der Impulskanonen nach fünfundzwanzigtausend Kilometern zerstreut und die Laser so schwach sind, dass etwa fünfundachtzig Prozent der Schiffe in der Grenzregion sie abwehren. Csonti braucht nicht mehr zu tun, als seine Flotte in dreißigtausend Kilometern Distanz zu parken und mit dem Schießen anzufangen.«
»So viel zur Waffenbestückung«, sagte
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