Wilson Cole 03 - Die Söldner
möglich gehalten hätte. »Falls man innerhalb der Bergbaugesellschaft und auf dem Planeten Informanten antrifft, dann muss der Stein wissen, dass er auch welche in der eigenen Organisation hat. Ich bin sicher, dass er keinen direkten Angriff starten wird.«
»Wir haben nur ein Schiff. Wir können nicht überall patrouillieren.« »Wir könnten der Gesellschaft mitteilen, dass wir aus dem Vertrag aussteigen«, bot ihm der Herzog an.
Cole schüttelte den Kopf. »Die Nachricht ginge schon morgen hinaus, und niemand würde uns je wieder anmieten.«
»Wir könnten vorschlagen, dass die Gesellschaft Djamara evakuiert.«
»Dasselbe Problem. Sie bezahlt uns dafür, dass wir ihren Betrieb hier offen und frei halten. Falls wir das nicht schaffen, wer sollte dann künftig noch Geschäfte mit uns machen?«
»Das ist eine Zwickmühle«, räumte der Herzog ein. »Falls ich hier irgendetwas tun kann ...« »Wir sagen Ihnen Bescheid«, sagte Cole und trennte die Verbindung.
Augenblicklich rief er seine Führungsoffiziere zu einer Konferenz zusammen. Das Büro war zu klein, als dass sie alle bequem Platz gefunden hätten, also versammelte er sie in der Messe und sperrte diese für die Dauer der Besprechung für alle anderen.
Sobald alle eingetroffen waren, umriss er die Lage für sie.
»Also«, schloss er seine Ausführungen, »welche Chance haben wir, ihn zu entdecken, sobald er ins System eindringt ?«
»Djamara II ist, von uns aus gesehen, derzeit ein Drittel seines Weges hinter der Sonne«, sagte Christine. »Falls wir hierbleiben und der Äonenstein sich von der anderen Seite nähert, entdecken wir ihn niemals rechtzeitig.«
»Okay«, sagte Cole. »Was, wenn wir auf eine Umlaufbahn um Djamara II gingen?«
Christine schüttelte den Kopf. »Wir würden ihn dann natürlich entdecken, aber sofern wir ihn nicht vernichten können, ehe er uns entdeckt - und er weiß ja, dass wir hier sind -, könnte er immer noch genug schmutzige Bomben abfeuern - und mindestens eine davon würde wohl fast mit Sicherheit durchkommen.«
»Sehen das alle genauso?«, fragte Cole.
Forrice, Walli und Sharon nickten.
»Also sitzen wir in der Klemme«, stellte Cole fest. »Falls wir uns in eine Position begeben, wo wir ihn mit Gewissheit entdecken, kann er immer noch genug Bomben an uns vorbeifeuern und den Planeten unbewohnbar machen, ehe wir Gelegenheit finden, die Angreifer zu vernichten - und falls wir hier draußen bleiben, wo wir schwieriger zu orten sind, können wir ihn zwar in Stücke pusten, falls er aus dieser Richtung anrückt, aber aller Wahrscheinlichkeit nach nimmt er ein Dutzend andere Routen, auf denen er es schaffen wird, an uns vorbeizukommen.«
»Hobsons Wahl«, brummte Walli.
»Hobson war ein Arschloch«, erklärte Cole schroff.
»Ich verstehe nicht...«, begann Walli.
»Das Universum ist groß und übervoll von Wahlmöglichkeiten. Die beiden naheliegendsten gefallen uns nicht. Das heißt aber nicht, dass keine weiteren existieren.«
»Aber wir können den Äonenstein nicht daran hindern, eine schmutzige Bombe ins Ziel zu bringen ...«, legte Forrice los.
»Falls wir ihn nicht daran hindern können«, sagte Cole, »dann versuchen wir es gar nicht erst.«
»Also hauen wir ab?«, fragte Forrice. »Das klingt gar nicht nach dir - und niemand schließt je wieder einen Vertrag mit einem Söldner ab, der einmal abgehauen ist.«
»Das gilt für Söldner, die abhauen«, entgegnete Cole. »Suchen wir mal nach etwas, das es lohnen würde draufzu-hauen.«
»Ich komme nicht mehr mit«, sagte Sharon. »Falls du eine Idee hast, wieso erläuterst du sie uns nicht einfach?«
»Weil sie noch nicht ganz ausformuliert ist«, antwortete Cole. »Ich arbeite daran. Klar ist: Wir können nicht im Djamarasystem bleiben. Falls wir aber nicht hierbleiben können, hat der Äonenstein auch keinen Grund mehr, seine Bomben abzuwerfen, nicht wahr?«
»Was voraussetzt: Er weiß, dass wir abziehen«, sagte Christine. »Dann müssen wir dafür sorgen, dass er es erfährt!«, entgegnete Cole.
»Einfach per Subraumfunk zu ihm Kontakt aufnehmen und ihm sagen, wir hätten es uns anders überlegt?«, fragte Walli. »Das kauft er uns niemals ab!«
»Okay«, sagte Cole. »Er wird Ihnen nicht glauben, er wird mir nicht glauben und nicht mal dem Herzog. Wem glaubt er dann?«
Sie schwiegen eine ganze Weile lang. Dann lächelte Sharon.
»Oh scheiße!«, sagte sie. »Natürlich! Er wird der Bergbaugesellschaft glauben. Wir kommen schließlich nicht
Weitere Kostenlose Bücher