Wilson Cole 03 - Die Söldner
des Militärs zu unterstehen scheint.«
»In Ordnung«, sagte Cole. »Sehen wir mal, ob wir diese Sache beenden können, ohne dass weiter geschossen wird.
Wie hieß noch mal der Thuggee, dem wir die Kanonen geliefert haben? Rashid?«
»Ja, Sir.« »Halten Sie sein Hologramm auf Standby und stellen Sie mich durch.«
»Ich kann den eigentlichen Anführer nicht allein erfassen, Sir«, entschuldigte sich Christine. »Sie empfangen auch alle Personen, die sich in seiner Nähe aufhalten.«
»Das ist okay. Tun Sie es.«
Und auf einmal sah sich Cole dem Bild dreier Thuggees gegenüber. Einer von ihnen saß, während die beiden anderen hinter ihm standen. Alle waren gekleidet wie Rashid - also nackt, abgesehen von einer einzelnen Schärpe mit Rang und Abzeichen.
»Ich bin Wilson Cole, Captain der Theodore Roosevelt.«
Der sitzende Thuggee blickte direkt geradeaus und starrte somit offenkundig auf Coles Hologramm. »Ich bin Nasir, Kommandant der Stadt Dschamata. Warum haben Sie uns angegriffen?«
»Sie halten einen gewissen Quinta vom Volk der Thrales gefangen«, sagte Cole. »Wir möchten ihn haben.« »Ich vermute, es waren Ihre Leute, die versucht haben, sich mit Gewalt einen Weg ins Gefängnis zu bahnen?«
»Das ist richtig. Ich möchte auch sie wiederhaben. Lebend.«
»Sie brechen unsere Gesetze und schießen auf unsere offiziellen Friedenshüter, und dann erwarten Sie, dass ich mit Ihnen Verhandlungen führe?« »Hier geht es nicht wirklich um Verhandlungen. Ich möchte sie zurückhaben, und Sie werden sie mir geben.« »Das tue ich womöglich, aber leben werden sie nicht mehr.«
»Ich denke doch«, entgegnete Cole. »Sie haben nämlich mein Angebot noch nicht gehört.«
»Was interessiert mich Ihr Angebot? Offenkundig werden Sie drohen, uns umzubringen, falls wir Ihrem Wunsch nicht entsprechen, und eindeutig haben Sie die Macht dazu, aber das wird Ihnen Ihre Leute nicht lebend zurückbringen. Falls Ihre Waffen sie nicht genauso töten wie uns, dann bringen wir sie um, ehe Sie uns vernichten.«
»Ich bin mit dem Schießen aus dem Weltraum fertig«, wandte Cole ein. »Damit wollte ich nur Ihre Aufmerksamkeit gewinnen, und ich bedaure zutiefst jeden Schaden, den wir Bürgern Ihrer Nation womöglich zugefügt haben.
Ich denke jedoch wirklich, dass Sie sich mein Angebot anhören sollten. Ich unterbreite es nur einmal, und es ist nicht verhandelbar.«
»In Ordnung, Captain Cole«, sagte Nasir. »Erläutern Sie es, und beten Sie dann zu Ihrer Gottheit um Ihre Leute.«
»Ich habe vor, einen Shuttle zum Planeten hinabzuschicken. Er wird direkt vor dem Gefängnis landen und meine Besatzungsmitglieder und den Gefängnisinsassen Quinta an Bord nehmen. Sie werden meine Leute dabei in keiner Weise schädigen oder behindern.«
»Sie unterliegen der Selbsttäuschung, Captain Cole.«
»Sie haben mich nicht ausreden lassen«, fuhr Cole fort. »Falls meinen Bedingungen nicht entsprochen wird, enthält sich mein Schiff trotzdem weiterer Schüsse oder sonstiger Maßnahmen gegen Sie. Aber ...« Er wandte sich an Christine und senkte die Stimme. »... ich werde zehn Stufe-5-Impulskanonen und zehn Stufe-5-Laserkanonen meinem Freund Rashid schenken, nicht verkaufen - Rashid aus der Nation Pandschab, dessen Bild Sie jetzt sehen.
Die Theodore Roosevelt hat kein Interesse an Eroberung oder Annektierung.
Falls wir selbst Sie für die Ermordung unserer Mannschaft und Ihres Gefangenen bestrafen wollten, würden wir einige Ihrer Führungspersonen umbringen, könnten womöglich Ihre ganze Stadt auslöschen, falls Sie unseren Mannschaftsmitgliedern besonderes Leid zugefügt hätten, aber das wäre dann alles. Der Rest Ihrer Nation ginge weiter seinen Geschäften nach. Ich denke jedoch nicht, dass Sie sich bei den Anführern Pandschabs auf eine ähnlich kurze Aufmerksamkeitsspanne verlassen können.« Er legte eine Pause ein, damit seine Gesprächspartner die Konsequenzen verdauen konnten. »Sie haben zwei Standardminuten Zeit, Nasir.«
Es dauerte keine zwei Minuten. Es dauerte nicht mal dreißig Sekunden. Nasir wusste, wann er geschlagen war.
»Schicken Sie Ihren Shuttle«, sagte er nach ganz kurzem Zögern. »Wir tun ihm nichts.«
»Er ist unterwegs«, sagte Cole. »Vor wenigen Minuten haben wir den Kontakt zu unserem Landekommando verloren. Falls im Gefängnis noch geschossen wird, weisen Sie Ihre Leute an, das Feuer einzustellen. Sofort!«
»Falls der Kampf noch andauert, wird er jetzt enden«, versprach Nasir.
Cole nickte
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