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Wilson Cole 03 - Die Söldner

Titel: Wilson Cole 03 - Die Söldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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hoffe ich.«
    »Ursprünglich hielten sie auch nicht viel von dem Offizier, an dessen Stelle Sie treten«, sagte Cole. »Innerhalb eines Monats war diese Frau jedoch die beliebteste Person an Bord. In dieser Hinsicht werden Sie es noch leichter haben. Fast alle hier waren bereits an Bord der Teddy R, als Sie die Einwohner New Argentinas verschonten und uns sicheres Geleit aus dem Cassius-Sternhaufen gewährten.«
    »Jeder vernünftige Kommandeur hätte so gehandelt«, sagte Jacovic.
    »Unser eigener Captain wollte, ehe ich das Schiff übernahm, den ganzen verdammten Planeten vernichten«, erinnerte ihn Cole. »Vernünftige Kommandeure trifft man seltener an, als Sie vielleicht denken. Warum hocken wir beide sonst jetzt an der Inneren Grenze?«
    Jacovics Kinnbacken flatterten, als er seufzte. »Das hat etwas für sich, Captain Cole.« »Nennen Sie mich Wilson.«
    »Ich nenne Sie lieber weiter Captain Cole«, lehnte der Teroni ab. »Sonst vergesse ich es womöglich mal vor der Mannschaft.«
    »Alle hier dürfen mich anreden, wie sie möchten, obwohl die meisten von ihnen bei Captain bleiben.«
    »Darf ich fragen, warum? Oberflächlich betrachtet, scheint es von einem Mangel an Disziplin zu künden, aber ich bin sicher, dass Sie einen Grund dafür haben.«
    »Es soll sie daran erinnern, dass wir nicht mehr der Republik oder der Raumflotte angehören«, erklärte Cole. »Ich bestehe auf Gehorsam und Leistung, aber ich habe nie eingesehen, warum man voreinander salutieren sollte. Das ist aus einer Zeit vor ein paar Jahrtausenden übernommen, ehe meine Lebensform auch nur die Raumfahrt entwickelt hatte.« Er unterbrach sich. »Ich schätze, der wesentliche Punkt lautet: Wir sind für immer hier.
    Niemandes Dienstzeit wird je enden; wir können nie in die Republik zurückkehren, und natürlich würde man uns auch sofort unter Feuer nehmen, sobald wir in die Teroni-Föderation gerieten. Deshalb möchte ich, dass die Leute es so leicht haben wie nur möglich, denn sie sitzen für den Rest ihres Lebens hier fest.«
    »Jetzt verstehe ich es, und ich billige es«, sagte Jacovic. »Trotzdem denke ich, dass ich Sie weiter Captain Cole nenne.«
    »Nur auf dem Schiff und auf Station Singapur«, sagte Cole.
    Jacovic starrte ihn neugierig an.
    »Falls ich an einem verdeckten Einsatz meiner Mannschaft teilnehme«, fuhr Cole fort, »würde ein militärischer Gruß oder die Anrede >Sir< der anderen Seite nur verraten, wen sie als Erstes erschießen muss.«
    Der Teroni lächelte. »Ich habe mein Schiff nie verlassen und wäre nie auf diese Idee gekommen. In Zukunft weiß ich es besser.«
    »Nun, Sie werden die Teddy R häufiger verlassen als ich. Ich habe einige Offiziere, die überzeugt sind, sie müssten mich noch mehr beschützen als das Schiff.«
    »Eindeutig sind sie um Sie besorgt.«
    »Ich könnte ein bisschen weniger Fürsorge und ein bisschen mehr Unterwürfigkeit gut brauchen«, sagte Cole.
    »Was Sie natürlich nicht ernst meinen.«
    »Nein, ich schätze, das tue ich nicht«, sagte Cole. Er blickte sich um. »Okay, das war die große Führung. Ich schätze, jetzt können wir genauso gut auf die Station zurückkehren. Ich garantiere Ihnen, dass Sie dort eine bessere Mahlzeit und ein bequemeres Bett erhalten als hier.«

    Sie begaben sich zu einem Luftpolsterlift, fuhren hinunter zum Shuttlehangar, grüßten Idena Müller, die dort Wache stand, traten aufs Dock hinaus und nahmen ein Verkehrsmittel ins Innere der Raumstation. Wenige Minuten später waren sie zurück im Herzogspalast, wo Cole Walli, Forrice und den Hausherrn entdeckte. Sie alle saßen am üblichen Tisch des Platinherzogs.
    »Ah, Captain Cole und Commander Jacovic!«, sagte der Herzog. »Setzen Sie sich zu uns!« »Aber gern«, sagte Cole, und sie beide nahmen Platz. »Walli, haben Sie schon Ihren Nachfolger kennen gelernt?« »Ich habe von ihm gehört«, antwortete sie. »Willkommen im Irrenhaus.«
    »Danke«, sagte Jacovic. »Und Sie sind ... ?«
    »Im laufenden Monat bin ich Walli. Falls Sie einen Namen wissen, der Ihnen besser gefällt, reagiere ich wahrscheinlich darauf.«
    »Sie hatten schon andere Namen?«, fragte er erstaunt.
    »Ich gehöre nicht zur Raumflotte«, antwortete sie.
    »Das verstehe ich nicht«, gestand der Teroni.
    »Sie sind erst seit wenigen Tagen an der Inneren Grenze«, sagte Cole. »Was Sie noch herausfinden werden: Die Leute hier wechseln die Namen wie Sie und ich die Kleider. Zum Beispiel gehe ich jede Wette ein, dass unser Gastgeber

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