Wilson Cole 04 - Die Rebellen
vertraue niemandem mehr als ihm, wenn es darum geht, diese Station gegen Angriffe abzusichern. Wahrscheinlich schicke ich auch Walli hinüber. Ihr entgeht nicht viel.«
»Wir könnten sie einfach auf einem der Docks postieren, bewaffnet mit einem Klopfer und einem Lasergewehr, und mehr bräuchten wir nicht an Abwehrmitteln«, fand der Herzog.
»Die brauchen Sie ohnehin für einige Wochen noch nicht, sofern wir nicht wirklich großen Mist bauen«, wandte Cole ein. »Dann wünschten Sie sich, sie hätten tausend Wallis.«
»Wie bald erwarten Sie bewaffnete Auseinandersetzungen ?«
»Ich weiß nicht. Niemand hat diese übrigen fünf Schiffe unter Feuer genommen, und sie sind inzwischen wieder in der Republik in Sicherheit. Ich wünschte, wir könnten sie aufs Korn nehmen, aber vielleicht tauchen sie nie wieder in der Grenzregion auf.« Er stockte und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Was nicht heißen soll, dass wir nicht in diesem Augenblick ein paar hundert Schiffe der Raumflotte hier haben. Wir werden versuchen, uns eines zu schnappen, das allein unterwegs ist, und es so schnell vernichten, dass es keine Nachricht mehr absetzen kann.
Noch sind wir nicht dafür bereit, dass die Republik anrückt und nach uns sucht.«
»Sie vergessen etwas, Wilson.«
»Ach ja?«
Der Herzog nickte. »In der Republik weiß man, dass sich die Theodore Roosevelt an der Inneren Grenze aufhält, und man weiß, dass Sie die Endless Night vernichtet haben. Wäre es da nicht logisch, Sie auch dann zu verdächtigen, wenn irgendein weiteres Schiff unvermittelt in der Grenzregion verschwindet?«
»Vielleicht. Wenn wir es jedoch richtig machen und keine Spuren hinterlassen und außerdem verhindern, dass unsere Beute SOS sendet, dann weiß ich nicht, was die Republik unternehmen sollte, außer ein paar Tausend Schiffe zu schicken - die sie gar nicht erübrigen kann -, um eine wirklich gründliche Suche durchzuführen.«
»Sie fordern das Glück ganz schön heraus«, stellte der Herzog fest.
»Wir zeichnen eine Linie in die Erde - na ja, in den Weltraum - und teilen der größten Militärmacht in der Geschichte der Milchstraße mit, dass sie sie nicht überqueren darf«, sagte Cole. »Ich weiß nicht, wie man da vorgehen sollte, außer sich auf sein Glück zu verlassen.«
»Ganz zu schweigen von eventuellen Unwägbarkeiten.«
»Ja«, pflichtete ihm Cole grimmig bei. »Darüber denken wir lieber gar nicht erst nach.«
Kapitel 13
Am nächsten Tag zeigte der Herzog Cole ein ungenutztes Gebäude und bot es ihm zur Verwendung als Hauptquartier an, eine Stelle, die als Nervenzentrum für den Feldzug dienen konnte und die alle Befehle und Nachrichten weiterleitete. Cole bedankte sich höflich, lehnte das Angebot jedoch ab.
»Aber warum?«, beharrte der Herzog. »Sicherlich wissen Sie, wie wichtig es wäre, wenn Sie mit allen Ihren Schiffen, allen Ihren Spionen und Kundschaftern Verbindung hielten.«
»Natürlich«, sagte Cole, »aber mir ist auch klar, wie wichtig es wäre, ein bewegliches Ziel zu sein und kein ruhendes. Christine und Briggs können die entsprechende Koordinierung von der Teddy R aus leisten.«
»Warum schreitet dann Ihr Ingenieur jeden Zentimeter der Station Singapur und ihrer Docks ab und fertigt umfangreiche Notizen unserer Verteidigungsanlagen oder ihres Fehlens an?«
»Weil alle Schiffe, wann immer möglich, hier Treibstoff nachtanken und neue Vorräte bunkern. Wir können es nicht ewig geheim halten, also ist dies die Stelle, in deren Schutz wir die meisten Anstrengungen investieren müssen.«
»Ich frage mich nur, wie viel mich das kosten wird«, brummte der Herzog.
»Falls es Ihnen zu viel wird, sagen Sie einfach Mr Odom Bescheid, dass Sie nicht zahlen und er es nicht installieren soll.«
»Habe ich schon erwähnt, was ich von Ihrer Art Humor halte?«, fragte der Herzog.
»Seit gestern noch nicht.«
»Na ja, es hat sich nicht geändert.«
Auf einmal tauchte Christines Abbild vor ihnen auf. »Verzeihen Sie, Sir, aber wir erhalten gerade eine dringende Nachricht von Captain Velasquez.«
»Er gehört zu denen, die sich uns nach dem Slocomb-III-Einsatz angeschlossen haben, richtig?«, fragte Cole.
»Das stimmt, Sir.«
»Okay, stellen Sie ihn durch.«
Velasquez' Hologramm leuchtete auf. Er war ein Mann mittleren Alters, und etliche Narben im Gesicht und am Körper zeugten von seinen Erlebnissen an der Inneren Grenze.
»Hier spricht Marco Velasquez, Captain der Purple Streak«, sagte er.
»Was kann ich
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