Wilson Cole 04 - Die Rebellen
davon hatte Gelegenheit, SOS zu funken - und die Region der Inneren Grenze umfasst so um die achtzehn Milliarden Sterne. Man könnte hier lange nach zwei Schiffen suchen, die aus irgendeinem Grund nicht auf die Signale reagieren, die man ihnen schickt.«
»Was, wenn dieses Schiff hier ein SOS-Signal gesendet und uns identifiziert hat?«
»Dann müssen wir improvisieren.« Cole verzog das Gesicht. »Verdammt, wir improvisieren jetzt schon!«
»Machst du dir nicht wenigstens ein bisschen Sorgen?«, wollte Sharon wissen. »Ich spreche jetzt nicht von den heutigen Ereignissen - aber wir legen uns mit der Republik an! Wir sagen zwar immer wieder, dass sie keine paar Tausend Schiffe erübrigen kann, die uns nachsetzen und die Grenzregion nach unseren Bundesgenossen absuchen, aber wir wissen es nicht.«
»Ich weiß nicht, wie es dir geht«, sagte Cole, »aber mir persönlich würde es außergewöhnlich leid tun, falls die Republik einige Tausend Kriegsschiffe hierher entsendete.«
»Sei doch mal ernst!«, schimpfte sie.
»Du hast gesehen, was diese Leute mit Four Eyes und mit Braccio getan haben«, hielt ihr Cole entgegen, und seine Miene wurde härter. »Das war ernst. Das, wovon du redest, ist Fantasie. Die Republik kann die Schiffe nicht erübrigen, solange der Teronikrieg andauert. Du weißt es, ich weiß es, und sogar sie wissen es.« Er seufzte und schüttelte dann den Kopf. »Sieh nur auf diesen Monitor«, sagte er und deutete auf die dort gezeigten Leichen und Brände. »Ich kann nicht glauben, dass wir jemals diesen Leuten die Treue geschworen haben, dass wir tatsächlich unser Leben für sie riskiert haben.«
Christines Hologramm tauchte auf. »Sir, Commander Jacovic meldet, dass er das Flottenschiff in der Hand hat.«
»Gab es heftigen Widerstand ?«, fragte Cole.
»Zwei Mannschaftsangehörige waren zurückgeblieben, um das Schiff zu bewachen«, antwortete sie. »Er gab ihnen die Möglichkeit, sich zu ergeben, und sie entschieden sich dagegen.«
»Auch gut«, sagte Cole.
Die Übertragung endete.
»Warum hast du das gesagt?«, wollte Sharon wissen. »Wir haben ein Schiffsgefängnis. Ich weiß, dass der Gefängnisplanet noch nicht so weit ist, aber wir hätten sie auf einem unbewohnten Planeten absetzen und später holen können, sobald die Kämpfe vorbei gewesen wären.«
»Wir haben vierzig Schiffe, mit denen wir die Republik angreifen - oder zumindest den Teil der Raumflotte, der die Republik an der Inneren Grenze repräsentiert«, erklärte er. »Die Chancen stehen gut, dass der Feldzug nie zu Ende sein wird, solange wir ihn nicht aufgeben oder verlieren - und ich habe nicht die Absicht aufzugeben.« Er zögerte. »Die Republik hat Gefängnisplaneten, wir nicht. Falls diese beiden Leute auf irgendeiner Welt gestrandet wären, wo sie keinen Unterschlupf haben, keine Medizin, keinen Funk und keine Hoffnung, je wieder von dort wegzukommen, dann war es besser für sie, hier und jetzt schnell zu sterben.«
Sharon machte dazu eine zweifelnde Miene, entschied sich aber, keine Einwände zu erheben. Dann erschien Briggs' Abbild vor ihnen. »Ich muss Ihnen die gute Nachricht einfach persönlich ausrichten, Sir«, sagte er. »Wir haben gerade von Wladimir Sokolow erfahren, dass er ein weiteres Schiff besiegt hat!«
»Wo?«
»Draußen am Quinellus-Sternhaufen. Ich kenne die Einzelheiten nicht, aber er hat offenkundig gut abgeschnitten.
Er sagt, sein Schiff wäre in weniger als zehn Stunden wieder repariert.«
»Waren keine weiteren Schiffe der Raumflotte in der Nähe ?«, fragte Cole.
»Im ganzen Sektor nicht, soweit er feststellen konnte«, antwortete Briggs.
»Also, mich freut, dass alle Glück hatten«, sagte Cole. »Ich schätze mal, dass jetzt wir hier auf Keepsake damit an der Reihe sind.«
Es dauerte weitere zwanzig Minuten, und er hatte sein Glück. Walli kehrte mit triumphierendem Lächeln auf die Kermit zurück und meldete, das gesamte Personal der Raumflotte wäre nicht mehr da - und da sie nun mal Walli war, versicherte sie ihm, dass keiner davon zu einer schöneren Gegend abgereist war.
»Danke«, sagte Cole. »Wie viele waren es insgesamt?«
»Elf Männer, acht Frauen und drei Außerirdische«, antwortete sie. »Bull muss medizinisch versorgt werden, aber es ist nichts Ernstes.«
»Und Domak?«
»Nichts durchschlägt diese Panzerung, die sie hat.«
»Sind Sie sicher, dass Sie niemanden übersehen haben?«
Sie starrte ihn nur an.
»Nein, natürlich haben Sie das nicht«, antwortete
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