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Wilson Cole 05 - Flaggschiff

Titel: Wilson Cole 05 - Flaggschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Sie gaben mir einen Befehl, den ich nicht ausführen konnte.«
    »Dafür respektiere ich Sie«, sagte Cole. »Und ich wünschte, es wäre nicht nötig gewesen. Allerdings standen achtzig Leben auf dem Spiel.«
    »Er hätte vielleicht ohnehin geredet, Sir.«
    »Das hätte er vielleicht«, stimmte ihm Cole zu. »Wir wissen das jedoch nicht, und nach meiner Meinung konnten wir das Risiko nicht eingehen. Und der Kern der Sache ist, dass an Bord unseres Schiffes meine Meinung die ist, die zählt.«
    »Setzen Sie uns dann auf einem Planeten ab, Sir?«, fragte Brill.
    »Möglich«, antwortete Cole. »Wie ich jedoch schon zu Colonel Blacksmith sagte, respektiere ich Sie dafür, dass Sie Ihren ethischen Grundsätzen treu geblieben sind, und mir ist auch klar, dass wir für diesen Feldzug jeden brauchen, den wir nur bekommen können.«
    »Nehmen wir dann wieder unseren Dienst auf?«, fragte Dunyach verwirrt.
    Cole schüttelte den Kopf. »Nein. Sie haben einen direkten Befehl verweigert, und Sie haben mir gerade erklärt, dass Sie
    einen weiteren Befehl, der Ihren ethischen Regeln widerspräche, ebenfalls missachten würden. Ich kann Sie nicht auf der Teddy R gebrauchen.«
    »Dann verstehe ich Sie nicht, Sir«, sagte Brill.
    »Ich habe Verbindung zu Mr Flores aufgenommen, dessen Schiff, The Golden Dawn, für eine Besatzung von zweiundzwanzig Personen ausgelegt ist. Er hat derzeit nur sechzehn Menschen und Außerirdische an Bord. Falls Sie weiter zu unserem Team gehören möchten, hat er sich damit einverstanden erklärt, Sie aufzunehmen.
    Andernfalls setzen wir Sie auf dem nächsten Agroplaneten aus, den wir erreichen, obwohl ich Ihnen nicht garantieren kann, dass man dort zwei Aufständische willkommen heißen würde. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.
    Wir befinden uns im Krieg und halten uns in feindlichem Gebiet auf, und da kann ich einfach nicht mehr für Sie tun.«
    Brill blickte Dunyach an, der nickte.
    »Wir fahren mit Mr Flores, Sir«, sagte Brill.
    »In Ordnung«, sagte Cole. »Kehren Sie in Ihre Kabinen zurück, und packen Sie Ihre Sachen ein.« Als sie gegangen waren, drehte er sich zu Sharon um. »Nimm Kontakt zu Flores auf und sag ihm, er soll herüberkommen und seine neuen Mannschaftsmitglieder abholen.«

    »Danke, Wilson.«
    »Nicht nötig. Sicherheitspersonal ist schwer zu kriegen.«
    »Captains ebenfalls«, sagte sie, küsste ihn auf die Wange und ging.
    Und am schwersten von allen, dachte er bitter, kriegt man Captains, die sich so zäh an ihre Prinzipien klammern wie manche ihrer Mannschaftsmitglieder. Ein wehmütiger Zug breitete sich in seinem Gesicht aus. Ich frage mich, ob ich jemals so einer war.
18
    Cole hatte drei Stühle vor seinem Schreibtisch in dem kleinen Büro aufgestellt. Er wünschte sich, er hätte auch Platz für Sharon gehabt, aber der Raum fühlte sich schon beengt an, wenn er sich allein darin aufhielt.
    Zum vereinbarten Zeitpunkt übergab Jacovic die Brücke an Braxite, und dann suchten er, Christine Mboya und Walli Coles Büro auf. Als alle Platz genommen hatten, meldete sich Cole zu Wort.
    »Sharon überwacht dieses Gespräch, meldet sich aber nicht zu Wort, solange wir ihr nicht direkt eine Frage stellen.
    Ich habe Sie hergebeten, weil Sie meine drei ranghöchsten Offiziere sind und es Zeit wird, auf diesem Feldzug unseren nächsten Schritt zu tun. Wir haben die Republik und die Raumflotte auf uns aufmerksam gemacht, haben sie zu Uberreaktionen provoziert und ihnen direkt vor der Nase Gefangene weggenommen. Es wird Zeit für eine Eskalation, natürlich ohne dass wir uns dabei auf eine direkte Konfrontation einlassen. Ich habe dazu einige Überlegungen angestellt, möchte aber zunächst Ihre Meinungen hören. Hat jemand einen Vorschlag?«
    »Sir«, sagte Christine, »ich bin nicht dafür geeignet, eine Strategie zu diskutieren. Sie möchten sicher lieber mit Mr Sokolow sprechen oder mit Jaxtaboxl.«
    »Ich weiß, mit wem ich reden möchte«, erklärte Cole entschieden.
    »Wir haben bewiesen, dass wir unsere eigenen Leute aus einer geschützten Position auf Malagori V befreien konnten«, sagte Jacovic. »Was, wenn wir dazu übergingen, draußen unweit der Grenzen der Republik Gefängnisse anzugreifen und die Insassen zu befreien? Sobald die Raumflotte davon erführe und reagieren könnte, wären wir schon tausend Lichtjahre weit weg.«
    »Nicht schlecht«, kommentierte Walli.
    »Ich weiß nicht«, sagte Christine. »Wie mir scheint, würden Sie einige wenige politische Gefangene und

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