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Wimsey 07 - Fünf falsche Fährten

Wimsey 07 - Fünf falsche Fährten

Titel: Wimsey 07 - Fünf falsche Fährten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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«Aber wie ich es verstehe, sind wahre künstlerische Verdienst in diesem speziellen Falle nicht so wichtig.»
    «Kein bißchen», sagte Wimsey. Seine Laune schien sich plötzlich sehr gebessert zu haben. «Ich bin Ihnen beiden über die Maßen dankbar. Kommen Sie, wir trinken einen. Ein paar. Mir ist nach Feiern.»
    «Was denn?» fragte Waters, dessen Gesicht sehr rot und plötzlich wieder ganz weiß wurde.
    «Warum?» fragte Graham. «Heißt das, Sie haben Ihren Mann? Soll es einer von uns sein?»
    «Ja», sagte Wimsey. «Ich meine, ich habe den Mann, glaube ich. Ich hätte es schon längst wissen müssen. Eigentlich habe ich auch nie sehr gezweifelt. Aber jetzt weiß ich es mit Sicherheit.»

À la Gowan
    «Ein Anruf für Sie, aus London», sagte der Konstabler.
    Inspektor MacPherson nahm den Hörer.
    «Ist dort Inspektor MacPherson in Kirk-cud-bright?» fragte London in vornehmem Tonfall.
    «Ja», sagte Inspektor MacPherson.
    « Einen Augenblick, bitte.»
    Pause. Dann: «Ich verbinde», und darauf eine amtliche Stimme:
    «Ist dort Polizeistation Kirkcudbright? Inspektor MacPherson am Apparat? Hier ist Scotland Yard. Einen Augenblick, bitte.»
    Neue Pause. Dann: «Ist dort Inspektor MacPherson? Ah, guten Morgen, Inspektor. Hier Parker – Chefinspektor Parker von Scotland Yard. Wie geht’s Ihnen?»
    «Gut, Sir, danke, und Ihnen?»
    «Prächtig, vielen Dank. Also, Inspektor, wir haben den Mann gefunden. Er hat uns eine sehr unterhaltsame Geschichte aufgetischt, aber nicht unbedingt die Geschichte, die Sie hören wollen. Wichtig auf jeden Fall. Wollen Sie herkommen und ihn sich ansehen, oder sollen wir ihn zu Ihnen schicken, oder Ihnen nur seine Aussage schicken und ihn im Auge behalten?»
    «Nun, was sagt er denn?»
    «Er gibt zu, daß er Campbell in der betreffenden Nacht auf der Straße begegnet ist und sich mit ihm geprügelt hat, aber er sagt, er hat ihn nicht umgebracht.»
    «Das war ja zu erwarten. Was sagt er denn, was er mit ihm gemacht hätte?»
    Ein langes Lachen vibrierte durch die 400 Meilen Draht.
    «Er sagt, er hat gar nichts mit ihm gemacht. Er sagt, Sie liegen vollkommen falsch. Er sagt, er war die Leiche im Wagen.»
    «Was!»
    «Er sagt, er war die Leiche – er, Gowan.»
    «Ach, so ein Blödsinn!» rief der Inspektor gegen alle Etikette.
    Parker mußte wieder lachen.
    «Er sagt, Campbell hat ihn k.o. geschlagen und dort liegen lassen.»
    «So, Sir, sagt er das? Na, dann glaube ich, ich komme am besten doch mal rrrunter und seh ihn mir an. Können Sie ihn festhalten, bis ich da bin?»
    «Wir tun, was wir können. Sie wollen doch nicht, daß wir ihn verhaften?»
    «Nein, verhaften besser nicht. Der Polizeipräsident hat sich eine völlig neue Theorie ausgedacht. Ich komme mit dem nächsten Zug.»
    «Gut. Ich glaube nicht, daß er was dagegen hat, hier auf Sie zu warten. Soweit ich feststellen kann, hat er nur vor einem Angst, und zwar nach Kirkcudbright zurückgeschickt zu werden. Also gut, wir erwarten Sie. Wie geht’s Lord Peter Wimsey?»
    «Ach, der ist gerade furchtbar beschäftigt mit dem und jenem. Ein richtiger Schlaumeier ist das ja.»
    «Aber Sie können ruhig auf ihn hören», sagte Parker.
    «Das weiß ich schon, Sir. Soll ich ihn mitbringen?»
    «Wir sehen ihn hier immer gern», sagte Parker. «Er ist wie ein Sonnenstrahl in diesem alten Gemäuer. Laden Sie ihn auf alle Fälle ein. Ich glaube, er würde Gowan ganz gern sehen.»
    Lord Peter nahm jedoch die Einladung nicht an.
    «Ich käme ja so gern mit», sagte er, «aber ich habe das Gefühl, das wäre reine Genußsucht. Ich glaube nämlich, ich kenne die Geschichte schon, die er uns erzählen wird.» Er grinste. «Da wird mir sicher was entgehen. Aber ich glaube, ich kann hier nützlicher sein – sofern ich überhaupt von Nutzen bin. Grüßen Sie Parker schön von mir und sagen Sie ihm, ich habe das Rätsel gelöst.»
    «Sie haben das Rätsel gelöst?»
    «Ja. Das Geheimnis ist kein solches mehr.»
    «Möchten Sie mir nicht erzählen, was dabei rausgekommen ist?»
    «Noch nicht. Es ist noch nichts bewiesen. Vorerst bin ich mir nur selbst ganz sicher.»
    «Und Gowan?»
    «Oh, ich vergesse Gowan nicht. Er ist überaus wichtig. Und denken Sie daran, daß Sie den Schraubenschlüssel mitnehmen.»
    «Ihrer Meinung nach ist es also Gowans Schraubenschlüssel?»
    «Ganz recht.»
    «Und diese Spuren an der Leiche?»
    «Ach ja, das ist schon richtig. Sie können durchaus davon ausgehen, daß die von dem Schraubenschlüssel stammen.»
    «Gowan

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