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Wimsey 07 - Fünf falsche Fährten

Wimsey 07 - Fünf falsche Fährten

Titel: Wimsey 07 - Fünf falsche Fährten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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seiner Meinung voreingenommen sei. Die Folge davon war ein höfliches Gerangel um Platz zwei zwischen MacPherson und Dalziel, das MacPherson mit der Begründung gewann, die Leiche sei schließlich im Bezirk Newton Stewart gefunden worden und Dalziel habe sozusagen ein Erstrecht darauf.
    Dalziel räusperte sich nervös.
    «Also dann, Mylord, Herr Staatsanwalt, Sir Maxwell, meine Herrren», begann er, in seiner Eröffnung offenbar beeinflußt von der wohlbekannten Prozedur bei Vereinsfesten seines Fußballclubs, «es dürrrfte hier unumstrrritten sein, daß dieser arme Mann im Laufe des Montagabends den Tod fand, und zwar durch einen Schlag mit einem stumpfen Gegenstand, und daß die Leiche anschließend an den Orrrt gebracht wurde, wo wir sie gefunden haben. Außerdem sind wir, glaube ich, einer Meinung, daß derjenige, der ihn getötet hat, ein Künstler sein muß, nachdem Lord Peter Wimsey darauf hingewiesen hat, daß dieses schöne Bild, das wir am Orrrt des Verbrrrechens vorgefunden haben, vom Mörrrder selbst gemalt worrrden sein muß. Dank der sorgfältigen Ermittlungen Inspektor MacPhersons können wir feststellen, daß alle im Bezirk wohnhaften Künstler für den Zeitrrraum des Verbrrrechens ausscheiden, außer fünfen, vielleicht sechsen, als da sind Mr. Farren, Mr. Gowan, Mr. Waters in Kirkcudbright und Mr. Strachan, Mr. Graham und möglicherweise Mr. Ferguson in Gatehouse. Diese sechs Künstler hatten alle ein Motiv, den Verblichenen umzubringen, indem man von ihnen weiß, daß sie Drohungen gegen ihn ausgestoßen haben, und darüber hinaus will es ein errrstaunlicher Zufall, daß nicht einer von ihnen für den ganzen in Rrrede stehenden Zeitrrraum ein zufriedenstellendes Alibi aufzuweisen hat.
    Alle diese sechs haben Aussagen gemacht, die sie entlasten können, und wenn wir also davon ausgehen, daß der Schuldige unter ihnen zu suchen ist, müssen einer oder mehrere von ihnen gelogen haben.
    Unter Berrrücksichtigung aller dieser Umstände bin ich nun der Meinung, daß wir unsere Ermittlungen auf Mr. Farren konzentrieren sollten, und warum? Weil er ein viel stärrrkeres Motiv für den Morrrd hatte als alle andern. Er scheint der Ansicht gewesen zu sein, daß der Verblichene sich zu sehr für Mrs. Farren interessierte. Ich will kein Worrrt gegen die Dame gesagt haben, aber dieser Farren hatte sich das nun mal in den Kopf gesetzt. Ich kann einfach nicht glauben, daß irrrgend jemand einen Mord begehen würde wegen ein paar dummer Worrrte über ein Bildchen oder für eine kleine Meinungsverschiedenheit bei einer Golfpartie, oder wegen ein paar Forellen oder einem Streit wegen der Nationalität. Aber wenn ein Mann sein häusliches Glück bedroht sieht, hat er in meinen Augen ein sehrrr gutes Morrrdmotiv.
    Wir wissen genau, daß Farren an diesem Abend mit der festen Absicht von Kirkcudbright aufgebrochen ist, Campbell zu finden und ihm was Schrrreckliches anzutun. Er ist zu Campbells Haus gegangen, wo ihn Mr. Ferguson gesehen hat; und dann ist er zu Mr. Strachans Haus gegangen, und nach seinem eigenen Eingeständnis hat er dort eine Nachricht hinterlassen, daß er Campbell finden und mit ihm abrrrechnen wolle. Von da an ist er verschwunden, und wir finden ihn wieder am Dienstagnachmittag um drei Uhr auf der Strrraße nach New Galloway.
    Nun haben der Inspektor und ich zuerst gedacht, daß Farren Campbell an der Straße zwischen Gatehouse und Kirkcudbright umgebracht hat, und wir haben uns gewundert, wie er dahin gekommen ist und warum er diese komischen Sachen mit Campbells Auto gemacht haben soll. Wir mußten Mr. Strachan mit ins Spiel bringen. Aber jetzt wissen wir, daß alle diese Kaprrriolen überhaupt nicht nötig waren. Wir wissen, daß es Mr. Gowan war, der Campbell auf der Straße begegnet und von ihm angegriffen worden ist, und daß Campbell mit seinem eigenen Wagen nach Hause gefahren ist, wie man ja wohl annehmen kann. Wir wissen außerdem durch Mr. Fergusons und Mr. Strachans Aussagen, daß entweder Campbell nach Mitternacht noch am Leben war oder irgendein anderer noch sein Haus betreten hat. Meiner Ansicht nach war diese andere Person Farren, der Campbell in der Umgebung seines Hauses aufgelauert hat.»
    «Einen Augenblick», warf Sir Maxwell dazwischen. «Ich verstehe also richtig, daß Sie Strachans Aussage akzeptieren, soweit sie die Nachricht und seinen anschließenden Besuch in Campbells Haus betrifft?»
    «Jawohl, Sir. Da er mit Mr. Farren befreundet ist, wird er so ein

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