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Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Titel: Wimsey 11 - Der Glocken Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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gesprungen.«
    »Harry Gotobed sollte wirklich etwas ordentlicher mit dem Koks umgehen«, fand Wimsey. »Gesagt bekommt er's oft genug.«
    »Und dieses Päckchen mit dem verflixten Zeug, ich kann Ihnen sagen, das hat in meiner Tasche geglüht. Ich bin zu den Öfen gegangen und hab reingesehen, aber die waren alle für die Nacht schon so weit runtergebrannt, da war gar keine Glut mehr zu sehen. Da noch etwas hineinzuwerfen, hab ich mich nicht getraut. Dann hab ich noch mal raufgehen und die Glokkenstube säubern müssen. Es war Bier auf den Boden verschüttet worden. Zum Glück hatte Harry Gotobed einen Eimer Wasser im Kohlenkeller stehenlassen, da brauchte ich wenigstens keins aus dem Brunnen raufzuholen – obwohl ich mich ja hinterher gefragt habe, ob er nicht anderntags gemerkt hat, daß der Eimer leer war. Ich hab alles so sauber aufgewischt, wie's ging, und die Bretter wieder an ihren Platz geräumt und die Bierflaschen mitgenommen –«
    »Zwei«, sagte Wimsey. »Es waren aber drei.«
    »So? Ich hab nur die zwei gesehen. Dann hab ich alles wieder abgeschlossen und überlegt, was ich mit den Schlüsseln machen soll. Schließlich hab ich gedacht, ich lasse sie am besten in der Sakristei liegen, so als ob der Pfarrer sie da vergessen hätte – außer dem vom Portal, den hab ich im Schloß steckenlassen. Was Besseres ist mit nicht eingefallen.«
    »Und das Päckchen?«
    »Ach ja, das! Die Papiere und das viele Geld, das dabei war, hab ich behalten, aber die – das andere – hab ich in den Dreißigfußkanal geworfen, zwölf Meilen hinter Fenchurch, und die Flaschen auch. Die Papiere und das Geld hab ich dann verbrannt, als ich wieder in London war. Im Wartesaal vom Kings-Cross-Bahnhof hat mal ausnahmsweise ein gutes Feuer gebrannt, und es war kaum jemand da. Ich hab nicht gedacht, daß dort jemand danach sucht. Was ich mit Wills Mantel machen sollte, hab ich nicht so recht gewußt, aber schließlich hab ich ihn mit der Post zurückgeschickt und einen Zettel dazugelegt, auf dem nur stand: ›Vielen Dank fürs Leihen. Ich hab das beseitigt, was du im Turm gelassen hast.‹ Offener konnte ich ja nicht schreiben, denn Mary hätte das Paket öffnen und den Brief lesen können.«
    »Und aus demselben Grunde konnte ich dir auch nicht viel schreiben«, sagte Will. »Sieh mal, ich hab gedacht, du hast Deacon irgendwie weggeschafft. Daß er tot war, ist mir nie in den Sinn gekommen. Und Mary liest meist meine Briefe, bevor sie weggehen, und manchmal schreibt sie selbst noch was dazu. Ich hab also nur geschrieben: ›Vielen Dank für alles, was du für mich getan hast‹ – da konnte sie dann meinen, das bezog sich darauf, wie du mir geholfen hast, als ich krank war. Daß du die zweihundert Pfund nicht angerührt hattest, hab ich gesehen, aber ich hab angenommen, du hast das irgendwie anders geregelt, und da hab ich sie einfach wieder bei der Bank eingezahlt, wo ich sie geholt hatte. Komisch ist mir nur vorgekommen, daß deine Briefe plötzlich so kurz waren, aber jetzt verstehe ich das natürlich.«
    »Ich hab einfach nicht mehr dasselbe fühlen können, Will«, sagte Jim. »Ich hab's dir nicht übelgenommen, das nicht – aber dieser Strick, der hat mir auf der Seele gelegen. Wann hast du rausgekriegt, was passiert war?«
    »Na ja, als sie die Leiche gefunden haben. Und – jetzt mußt du mir verzeihen, Jim – aber ich hab natürlich gedacht, du hast es selbst getan und – na also! Ich hab auch nicht mehr dasselbe fühlen können. Ich hab nur die ganze Zeit gehofft, daß er vielleicht eines natürlichen Todes gestorben ist.«
    »Das ist er nicht«, sagte Parker bedächtig.
    »Aber wer hat ihn denn umgebracht?« fragte Jim.
    »Sie nicht, dessen bin ich immerhin sicher«, antwortete der Detektiv. »Sonst hätten Sie sofort die Vermutung aufgegriffen, daß er an Unterkühlung gestorben sei. Und irgendwie bin ich geneigt, anzunehmen, daß es auch Ihr Bruder nicht war – obwohl Sie natürlich beide Deacons Untaten gedeckt haben, und aus der anderen Sache sind Sie auch noch nicht raus, bilden Sie sich das nur ja nicht ein! Der Anklagevertreter wird Ihnen noch gehörig einheizen, beiden. Aber ich persönlich neige dazu, Ihnen zu glauben.«
    »Danke, Sir.«
    »Wie steht's nun mit Mrs. Thoday? Aber die Wahrheit, bitte.«
    »Ja, Sir. Sie war irgendwie unruhig – doch, das war sie auf jeden Fall, wie sie mich so komisch erlebt hat, besonders nachdem die Leiche gefunden worden war. Aber erst als sie Deacons Handschrift auf

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