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Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Titel: Wimsey 11 - Der Glocken Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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gleich mal zur Post und rufst Dr. Baines an, er soll sofort herkommen, und dann ruf in St. Peter an und laß nach Jack Priest schicken. Und Sie, Harry, bleiben am besten hier und haben ein Auge auf – auf das Grab. Ich selbst gehe zum Roten Haus und bringe Miss Thorpe die schlimme Nachricht bei, damit sie es nicht von jemand anderm allzu plötzlich und schmerzlich erfährt. Ja, doch, das sollte ich tun. Oder vielleicht wäre es besser, wenn meine Frau hinginge. Ich muß sie mal fragen. Ja, ja, ich muß sie fragen. Und du, Dick, läufst jetzt gleich los, aber daß du nur ja zu niemandem ein Wort sagst, bevor der Konstabler hier ist!«
    Es besteht gewiß kein Zweifel, daß Dick Gotobed in dieser Hinsicht sein Bestes tat, doch da das postamtliche Telefon in der guten Stube der Postmeisterin wohnte, war es nicht einfach, ein vertrauliches Gespräch zu führen. Als Konstabler Priest leicht außer Atem auf seinem Fahrrad ankam, hatte sich auf und vor dem Friedhof schon ein kleiner Menschenauflauf eingefunden, darunter Hezekiah Lavender, der so schnell, wie seine alten Beine ihn tragen konnten, aus seinem Vorgarten herbeigeeilt war und sich nun sehr über Harry Gotobed entrüstete, weil er ihn nicht die Plane hochheben ließ.
    »He!« rief der Konstabler, indem er sein Zweirad gekonnt mitten in eine Gruppe von Kindern lenkte, die sich vor dem Friedhofseingang drängten, und sich zum Absteigen zur Seite kippen ließ. »He, was soll das hier werden? Schert euch ja nach Hause zu Mutter, klar? Und laßt euch hier nicht noch einmal erwischen! Guten Tag, Mr. Venables. Was haben wir denn hier für Kummer, Sir?«
    »Auf dem Friedhof ist eine Leiche gefunden worden«, antwortete Mr. Venables.
    »Eine Leiche, so?« meinte der Konstabler. »Auf dem Friedhof? Da ist sie ja gerade richtig, wie? Was haben Sie damit gemacht? Aha, Sie haben sie liegengelassen, wo sie lag. Vollkommen richtig, Sir. Und wo war das? Ah – hier. Ich verstehe. Schön; sehen wir sie uns mal an. Oh – aha – das wäre sie also, ja? Sag mal, Harry, was hast du denn gemacht? Hast du sie begraben wollen?«
    Der Pfarrer begann zu erklären, doch der Konstabler wehrte ihm mit erhobener Hand.
    » Einen Augenblick, Sir. Wir müssen in dieser Angelegenheit schön der Reihe nach vorgehen. Ganz wie es sich gehört. Moment, ich muß nur mein Notizbuch hervorholen. Also dann: Datum von heute. Anruferhalten um 17.15 Uhr. Zum Friedhof gefahren. Ankunft 17.30 Uhr. So, und wer hat nun die Leiche hier gefunden?«
    »Dick und ich.«
    »Name?« sagte der Konstabler.
    »Hör auf, Jack. Als wenn du mich nicht kennst!«
    »Egal. Hier muß alles seine Ordnung haben. Name?«
    »Harry Gotobed.«
    »Ausgeübter Beruf?«
    »Totengräber.«
    »Na schön, Harry. Dann erzähl mal.«
    »Also paß auf, Jack. Wir fangen gerade an, das Grab hier aufzumachen, was Lady Thorpes Grab ist, die an Neujahr gestorben ist – in das Grab soll nämlich die Leiche ihres Mannes rein, der morgen begraben wird. Wir schaufeln die Erde raus, an jedem Ende einer, und sind erst so ungefähr 'nen Fuß tief unten, da stößt Dick auf einmal seinen Spaten tief rein und sagt zu mir: ›Dad‹, sagt er, ›da ist was drin.‹ Und ich sag: ›Na was denn‹, sag ich, ›wie meinst du denn das? Etwas drin?‹ Und damit stoß ich auch meinen Spaten kräftig rein, und da fühl ich etwas, so'n Mittelding zwischen Hart und Weich, und ich sage: ›Dick‹, sag ich, ›das ist komisch, da ist wirklich was.‹ Und dann sag ich: ›Vorsichtig, Junge‹, sag ich, ›das fühlt sich ganz komisch an‹, sag ich. Und da fangen wir nun an einem Ende an ganz vorsichtig zu schaufeln, und nach einer Weile sehen wir da etwas rausgucken, was aussehen kann wie eine Stiefelspitze. Und da sag ich: ›Dick‹, sag ich, ›das ist ein Stiefel, ist das.‹ Und er: ›Du hast recht, Dad, es ist einer.‹ Da sag ich: ›Es scheint, wir haben am falschen Ende bei ihm angefangen.‹ Und er darauf: ›Also, Dad, wenn wir schon mal so weit sind, können wir ihn uns auch mal ganz ansehen.‹ Wir schaufeln also weiter, immer ganz vorsichtig, und nach 'ner Weile sehen wir so was wie Haare. Da sag ich: ›Dick, tu den Spaten weg und nimm die Hände, wir wollen ja nichts dran kaputtmachen.‹ Und er sagt: ›Das mag ich aber nicht.‹ Darauf ich: ›Stell dich nicht so an, Kerl. Du kannst dir doch die Hände waschen, wenn wir fertig sind, oder?‹ Und so haben wir ihn ganz vorsichtig freigelegt, und wie wir ihn schließlich ganz sehen, sag ich zu Dick:

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