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Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Titel: Wimsey 11 - Der Glocken Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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ist sicher ihr Wunsch, daß ich Sie von ihnen grüße.
    Mit den freundlichsten Grüßen, auch von meiner Frau
    Ihr sehr ergebener
    THEODORE VENABLES

    P.S. – Meine Frau erinnert mich daran, Ihnen mitzuteilen, daß die gerichtliche Voruntersuchung am Samstag um 14.00 Uhr stattfindet.«

    Dieser Brief, am Freitagmorgen aufgegeben, erreichte Lord Peter am Samstag mit der ersten Post. Er schickte ein Telegramm, daß er unverzüglich nach Fenchurch St. Paul aufbrechen werde, sagte freudig eine Reihe gesellschaftlicher Verpflichtungen ab und saß pünktlich um zwei Uhr im Gemeindesaal, in dem sich außer ihm die Einwohnerschaft des Ortes in einer Zahl eingefunden hatte, wie sie wohl seit der Plünderung der Abtei nie mehr unter einem Dach versammelt gewesen war.
    Der Untersuchungsrichter, ein rotgesichtiger Provinzjurist, der mit allen Anwesenden auf vertrautem Fuß zu stehen schien, gab sich den Anschein eines ungeheuer beschäftigten Mannes, dessen Zeit Sekunde für Sekunde kostbar ist.
    »Also los, meine Herren … Bitte keine Privatgespräche da drüben … alle Geschworenen hierher … Sparkes, gib die Bibeln an die Geschworenen aus … bitte wählen Sie einen Sprecher … ah! – Sie haben schon Mr. Donnington gewählt … sehr gut … komm mal her, Alf … nimm die Bibel in die rechte Hand … gewissenhaft zu untersuchen … Seine Majestät der König … unbekannter Mann … Leiche … Anblick … Wissen und Gewissen … so wahr mir Gott helfe … küß die Bibel … setz dich … Tisch da drüben … jetzt die übrigen … Bibel in die rechte Hand … die rechte Hand, Mr. Pratt … kannst du deine rechte Hand nicht von der linken unterscheiden, Wally? … kein Gelächter bitte, wir haben keine Zeit zu vergeuden … denselben Eid wie euer Sprecher … von allen gemeinsam und jedem einzelnen einzuhalten … mir Gott helfe … küßt die Bibel … dort auf die Bank neben Alf Donnington … So, meine Herrschaften, Sie wissen, wozu wir hier sind … festzustellen, wie dieser Mann ums Leben … Zeugen für seine Identität … aha, keine Zeugen für die Identität, höre ich … Ja, Herr Polizeidirektor? … Ah, verstehe … warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Also gut … hierher, bitte … Wie bitte, Sir? … Lord Peter … würden Sie das noch einmal sagen … Whimsy? … aha, ohne h … nur so … aber mit e … Wimsey … so so … Beruf? … Wie? … Also, wir schreiben am besten ›Gentleman‹ … Nun, Mylord, Sie sagen, Sie können zur Identifizierung des Toten beitragen?«
    »Nicht direkt, ich glaube aber …«
    » Einen Moment, bitte … nehmen Sie die Bibel in die rechte Hand … Zeugnis … Untersuchung … Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit … küssen Sie die Bibel … jawohl … Name, Adresse, Beruf haben wir schon … Wenn Sie nicht dafür sorgen können, daß das Kind still ist, Mrs. Leach, müssen Sie mit ihm hinaus … Ja?«
    »Man hat mich den Toten sehen lassen, und danach halte ich es für möglich, daß ich diesen Mann am 1. Januar dieses Jahres gesehen habe. Ich weiß nicht, wer er ist, aber wenn es derselbe Mann ist, hat er etwa eine halbe Meile hinter der Brücke an der Schleuse meinen Wagen angehalten und mich nach dem Weg nach Fenchurch St. Paul gefragt. Ich habe ihn seitdem nicht noch einmal und hatte ihn meines Wissens auch vorher noch nie gesehen.«
    »Warum glauben Sie, daß es derselbe Mann sein könnte?«
    »Weil er dunkelhaarig und bärtig ist, und weil der Mann, den ich gesehen habe, anscheinend auch einen dunkelblauen Anzug trug, ähnlich dem, den der Verstorbene anhatte. Ich sage ›anscheinend‹, weil er einen Mantel anhatte und ich nur die Hosenbeine sehen konnte. Er schien mir um die Fünfzig zu sein, sprach leise mit Londoner Akzent und drückte sich recht gewandt aus. Mir gegenüber gab er sich als Automechaniker auf Arbeitssuche aus, aber nach meinem Dafürhalten …«
    »Augenblick. Sie sagen, Sie erkennen den Bart und den Anzug. Können Sie beschwören …?«
    »Ich kann nicht beschwören, daß ich ihn zweifelsfrei wiedererkannt habe. Ich sage nur, daß der Mann, dem ich begegnet bin, in diesen beiden Punkten Ähnlichkeit mit dem Verstorbenen hatte.«
    »Sein Gesicht können Sie nicht identifizieren?«
    »Nein; es ist zu sehr entstellt.«
    »Schön. Danke. Noch Zeugen für die Identität?«
    Der Schmied erhob sich linkisch.
    »Hierher an den Tisch, bitte. Die Bibel … Wahrheit … Wahrheit … Wahrheit … Name: Ezra Wilderspin. Also, Ezra,

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