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Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Titel: Wimsey 11 - Der Glocken Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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Thomas eine geschnitzte Glocke gesehen und ob ich ihm sagen kann, was die Schrift darauf heißt. Ich hab ihm wieder gesagt, da soll er den Pfarrer fragen, und er: ›Steht auf allen Glocken was drauf?‹ – ›Meist ja‹, sag ich, und danach haben wir nicht mehr darüber gesprochen.«
    Da nun niemand mit Mr. Wilderspins Enthüllungen etwas anzufangen wußte, wurde der Pfarrer aufgerufen, der sagte, er könne sich erinnern, diesen Stephen Driver einmal gesehen zu haben, als er in die Schmiede gekommen sei, um das Pfarrblatt zu verteilen, aber weder da noch zu einem anderen Zeitpunkt habe Driver ihn nach den Glocken gefragt. Der Pfarrer schil derte dann noch den Leichenfund und wie er die Polizei eingeschaltet habe, dann durfte er wieder abtreten und dem Totengräber Platz machen.
    Mr. Gotobed war sehr gesprächig und wiederholte mit weitschweifigen Ausschmückungen und Zitaten dessen, was er zu Dick und Dick zu ihm gesagt habe, im wesentlichen den Bericht, den er der Polizei gegeben hatte. Dann erklärte er, daß Lady Thorpes Grab am 3. Januar ausgehoben und am 4. Januar wieder gefüllt worden sei, gleich nach der Beerdigung.
    »Wo bewahrst du dein Werkzeug auf, Harry?«
    »Im Kohlenkeller, Sir.«
    »Wo ist der?«
    »Also, Sir, der ist unter der Kirche – wo früher die Krypta war, sagt der Herr Pfarrer. Macht 'ne ganz schöne Arbeit, den Koks da die Treppe rauf und durch den Altarraum zu schleppen und hinterher auszufegen. Da rieselt nämlich immer was aus dem Behälter raus, da kann man machen, was man will.«
    »Ist die Tür immer verschlossen?«
    »Jawohl, Sir, immer. Das ist die kleine Tür unter der Orgel, Sir. Man kommt da nicht rein, wenn man nicht den Schlüssel hat und den Schlüssel vom Westportal dazu. Das heißt, entweder den zum Westportal oder zu einem von den anderen Eingängen, wenn Sie verstehen. Ich hab den Schlüssel zum Westportal, weil das am praktischsten ist für mich, wo ich wohne, aber einer von den andern würd's natürlich auch tun.«
    »Wo bewahrst du die Schlüssel auf?«
    »Die hängen bei mir in der Küche, Sir.«
    »Hat noch jemand einen Schlüssel zum Kohlenkeller?«
    »Ja, Sir, der Herr Pfarrer hat alle Schlüssel.«
    »Sonst niemand?«
    »Nicht daß ich wüßte, Sir. Mr. Godfrey hat auch alle Schlüssel, bis auf den für die Krypta.«
    »Aha. Wenn die Schlüssel bei dir in der Küche hängen, kommt die ganze Familie heran, vermute ich?«
    »Nun, ja, Sir, so gesehen schon, aber ich hoffe, daß Sie mir oder meiner Frau hier nichts anhängen wollen, Sir, oder Dick, oder womöglich sogar den Kindern. Ich bin in diesem Dorf schon zwanzig Jahre Kirchendiener und Totengräber, gleich nach Hezekiah, und uns hat noch nie einer verdächtigt, daß wir Fremden eins über den Kopf hauen und sie dann begraben. Da fällt mir ein, dieser Driver ist mal einen Morgen zu mir gekommen und hat was ausgerichtet, und was weiß ich, was er gemacht hat? Ich meine, wenn er den Schlüssel genommen hätte, war mir das schon aufgefallen, aber mal abgesehen davon …«
    »Hör auf, Harry. Red keinen Unsinn. Du willst uns doch nicht weismachen, daß der arme Kerl das Grab geschaufelt und sich selbst darin begraben hat, oder? Verschwende hier nicht unsere Zeit.«
    (Gelächter und Rufe wie: »Das ist gut, Harry!«)
    »Ruhe, wenn ich bitten darf! Also, keiner verdächtigt dich. Aber hast du denn irgendwann mal den Schlüssel vermißt?«
    »Nein, Sir« (mürrisch).
    »Oder war irgendwann mal das Werkzeug durcheinander?«
    »Nein, Sir.«
    »Hast du es saubergemacht, nachdem du das Grab für Lady Thorpe geschaufelt hattest?«
    »Natürlich hab ich es saubergemacht. Ich halte mein Werkzeug immer sauber.«
    »Wann hast du es das nächstemal benutzt?«
    Da mußte Mr. Gotobed erst einmal überlegen. Dicks Stimme meldete sich zu seiner Unterstützung: »Masseys Baby!«
    (»Bitte den Zeugen nicht beeinflussen!«)
    »Stimmt«, bestätigte Mr. Gotobed. »Bei Masseys Baby war das, da können Sie im Kirchenregister nachsehen. Und das muß ungefähr eine Woche danach gewesen sein – ja, so um die Zeit!«
    »Du hast also das Werkzeug sauber und am richtigen Platz vorgefunden, als du das Grab für Mrs. Masseys Baby gegraben hast?«
    »Mir ist nichts aufgefallen.«
    »Auch nicht später?«
    »Nein, Sir.«
    »Danke, das genügt. Konstabler Priest.«
    Der Konstabler leistete schnell den Eid und erzählte dem Gericht, wie er an den Schauplatz gerufen worden sei, mit Polizeidirektor Blundell gesprochen, bei der Bergung der Leiche

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