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Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Wimsey 11 - Der Glocken Schlag

Titel: Wimsey 11 - Der Glocken Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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Hahaha!«
    Er ließ behutsam die Kupplung kommen, und während sie sich entfernten, sah er im Zurückblicken, wie der Schleusenwärter sich noch im Nachhinein über den eigenen Witz krummlachte.

    Lord Peters Bedenken wegen des Briefes wurden pflichtgemäß bestätigt. Er übergab ihn getreulich und ungeöffnet dem Polizeidirektor, sowie dieser von den Sitzungen des Friedensgerichts zurück war, an denen er den ganzen Tag teilgenommen hatte. Mr. Blundell zeigte sich erschrocken über Wimseys unorthodoxen Raubüberfall auf das Postamt, gleichwohl erfreut über seine anschließende Diskretion, und billigte ihm bereitwillig mildernde Umstände für Übereifer und Intelligenz zu. Gemeinsam öffneten sie den Umschlag. Der Brief, der keine Adresse trug, war auf dünnes Papier von der gleichen schlechten Qualität wie der Umschlag geschrieben und begann:
    » Mon cher mari –«
    »Hoppla!« sagte Mr. Blundell. »Was heißt denn das? Ich bin ja nicht gut in Französisch, aber heißt mari nicht ›Ehemann‹?«
    »Doch. Der Brief beginnt mit ›Mein lieber Mann‹.«
    »Ich hab nie gewußt, daß Cranton – ach was!« rief Mr. Blundell. »Was hat denn Cranton hiermit zu tun? Ich hab nie gehört, daß er eine Frau gehabt hätte, geschweige eine französische.«
    »Wir wissen ja nicht, ob Cranton hiermit überhaupt etwas zu tun hat. Er ist nach St. Paul gekommen und hat nach einem Mr. Paul Taylor gefragt. Dieser Brief ist wahrscheinlich an ebendiesen Mr. Paul Taylor adressiert.«
    »Aber die sagen doch, Paul Taylor sei eine Glocke.«
    »Tailor Paul ist eine Glocke, aber Paul Taylor kann durchaus ein Mensch sein.«
    »Wer ist es denn?«
    »Weiß der Himmel. Irgend jemand, der eine Frau in Frankreich hat.«
    »Und der andere, dieser Batty Dingsda – ist der auch ein Mensch?«
    »Nein, Batty Thomas ist eine Glocke. Könnte aber ebensogut ein Mensch sein.«
    »Sie können nicht beide Menschen sein«, sagte Mr. Blundell, »das wäre unlogisch. Und wo ist dieser Paul Taylor überhaupt?«
    »Vielleicht war er die Leiche.«
    »Aber wo ist dann Cranton? Schließlich«, fügte der Polizeidirektor hinzu, »können nicht beide die Leiche sein. Das wäre auch unlogisch.«
    »Vielleicht hat Cranton bei Wilderspin den einen Namen angegeben und dem Briefschreiber den andern.«
    »Und aus welchem Grund hätte er dann in Fenchurch St. Paul nach Paul Taylor gefragt?«
    »Vielleicht hat er da doch die Glocke gemeint.«
    »Passen Sie mal auf«, sagte Mr.Blundell, »mir erscheint das nicht logisch. Dieser Paul Taylor oder Tailor Paul kann nicht sowohl ein Mensch als eine Glocke sein. Wenigstens nicht beides gleichzeitig. Das kommt mir so verrückt vor wie der Name Batty Thomas.«
    »Wie kommen Sie jetzt auf Batty Thomas? Batty ist eine Glocke. Tailor Paul ist eine Glocke. Paul Taylor ist ein Mensch, weil er Briefe bekommt. Man schickt keine Briefe an eine Glocke. Wer das tut, ist ein Batty Thomas … jetzt reicht's aber!«
    »Also, ich versteh's nicht«, sagte Mr. Blundell. »Stephen Driver ist auch ein Mensch, ja? Sie werden nicht sagen wollen, er sei eine Glocke, oder? Jetzt möchte ich nur wissen: Wer von allen vieren ist Cranton? Wenn er zwischen jetzt und vorigem September – ich meine, zwischen jetzt und Januar – nein, zwischen September und Januar – ich meine – ach, hol's doch der Henker! Jedenfalls, wenn er da in Frankreich war und sich eine Frau an den Hals gehängt hat … Quatsch! Lesen wir endlich den vermaledeiten Brief, Mylord. Wenn Sie so gut wären, ihn zu übersetzen – mein Französisch ist ein bißchen eingerostet.«

    »Mein lieber Mann« (übersetzte Wimsey),
    »Du hast mir gesagt, ich soll Dir nicht schreiben, wenn es nicht ganz dringend ist, aber jetzt bist Du schon drei Monate fort, und ich habe noch nichts von Dir gehört. Ich mache mir große Sorgen, daß Dich vielleicht doch die Militärbehörden geschnappt haben. Du hast gesagt, daß sie Dich jetzt nicht mehr erschießen können, weil der Krieg schon so lange aus ist, aber man weiß ja, wie streng die Engländer sind. Schreib mir doch bitte ganz kurz, nur damit ich weiß, daß Du in Sicherheit bist. Es wird langsam schwer, die Arbeit hier allein zu machen, und wir hatten Ärger mit der Frühlingsaussaat. Die rote Kuh ist auch tot. Die Hühner muß ich selbst zum Markt bringen, weil Jean zuviel dafür verlangt, und die Preise sind doch so niedrig. Der kleine Pierre hilft mir, so gut er kann, aber er ist ja erst neun. Die kleine Marie hat den Keuchhusten, und das

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