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Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Titel: Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers & Jill Paton Walsh
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haben keinerlei offiziellen Auftrag, doch wir könnten unseren Verdacht gegen Sie offiziellen Stellen vortragen. Wir hatten allerdings Grund genug, uns bislang nicht zu diesem Schritt zu entschließen. Selbstverständlich müssen Sie nicht mit uns sprechen. Aber Sie werden vielleicht sehr bald feststellen, dass Sie mit jemandem sprechen möchten.»
    «Und mir selbst die Schlinge um den Hals legen?» «Ein Recht auf Notwehr gesteht Ihnen jeder zu.» «Kann ich einen Drink haben?»
    Peter ging in die Gaststube, um Whisky zu besorgen.
    «Sie haben mit meiner Mutter und meiner Schwester gesprochen?», fragte Quarley Harriet.
    «Ja.»
    «Wie zum Teufel haben Sie uns gefunden?» «Alan Brinklows Testament.»
    Er nickte. «Ich begreife ihn einfach nicht. So, wie er sich verhalten hat, muss er verrückt gewesen sein.» Dann sagte er: «Viel kann er nicht hinterlassen, aber natürlich steht es Joan zu.»
    Peter kam zurück und wartete ab, bis der Schankkellner das Tablett mit den Getränken und die Flasche Maltwhisky abgestellt hatte und wieder verschwunden war. Er fragte: «Wusste Ihre Schwester, was Sie vorhatten?»
    «Nein! Nun, irgendwie schon … Verstehen Sie doch, das ist alles so kompliziert.» Peter reichte Quarley ein Glas. «Ich kann wohl schlecht sagen, dass ich Ihr abscheuliches Dorf nicht kenne. Dass ich in meinem ganzen Leben noch nicht da gewesen bin.» «In der Tat», sagte Harriet. «Ich habe Sie ja gesehen.» «Ist doch echt komisch, oder?», sagte Quarley bitter. «Greift Sie wer in fünfzehnhundert Meter Höhe an, und Sie töten ihn, dann sind Sie ein Held. Wenn das Gleiche einer in einem Schuppen tut, und Sie bringen ihn um, sind Sie geliefert.»
    «Fangen Sie mit dem Anfang an», sagte Peter ruhig. «Lassen Sie sich Zeit.»
    Quarley stand auf und lief im Zimmer auf und ab wie ein Tiger. Harriet fühlte sich an einen Athleten erinnert, der auf der Stelle läuft, während er auf sein Rennen wartet. Doch plötzlich schien er einen Entschluss gefasst zu haben, er setzte sich wieder und schaute sie abwechselnd an. «Es war ein Albtraum», sagte er, «ein elender Albtraum. Warum ist er nur auf mich losgegangen? Wissen Sie das?»
    «Ich kann es mir denken», erwiderte Peter. «Wir haben Ihnen nicht Ihre Rechte vorgelesen. Nichts von dem, was Sie hier sagen, kann als Beweis verwendet werden. Allerdings führt die Spur unübersehbar zu Ihnen, und diese Sache muss geklärt werden. Es wäre sehr hilfreich, wenn Sie die ganze Geschichte aus Ihrer Sicht erzählen.»
    «Na ja, wir waren ziemlich fertig, als es hieß, Alan wäre gesund und munter in Hertfordshire», sagte Quarley, «das kann man sich ja vorstellen.» «Wie haben Sie davon erfahren?», fragte Peter. «Dusel, reiner Dusel. Nachdem er einige Zeit vermisst war, musste ich nach Lopsley runter, um ein paar Aufnahmen zu besprechen, die ich gemacht hatte. Dort gab es eine nette junge Person, die meinte, ich soll den Kopf nicht so hängen lassen. Ich war ziemlich schlecht drauf, das muss ich zugeben. Also erzähle ich ihr, dass ich einen Freund verloren habe, und sie sagt, soweit sie weiß, lebt er noch und wohnt in Paggleham. Da hätte sie Freundinnen. Erst war ich skeptisch, aber dann habe ich mich umgehört und mit jemand gesprochen, der auf einer Tanzveranstaltung da gewesen ist und meinte, den Namen gehört zu haben. Ich brauche Ihnen nicht zu erklären, wonach das für mich aussah.»
    «Warum haben Sie ihn nicht bei der Militärpolizei angezeigt?»
    «Ich wusste ja nicht, warum er sich versteckt hat. Er war mein Freund. Ich hätte es ihm nicht übel genommen, wenn er nicht sehr geneigt gewesen wäre, gleich wieder Dienst zu tun und sich in die Schlacht zu stürzen. Ich wollte ihn nicht verpfeifen. Erst musste ich mit ihm reden.»
    «Aber Ihre eigenen Dienstzeiten ließen Ihnen keine Luft.»
    «Genau. Und gleichzeitig war zu Hause ein fürchterlicher Ärger. Mit Joan war nicht zu reden. Für sie war er tot, sonst wäre er ja zu ihr zurückgekommen, und damit basta. Mutter schwante, dass sie einem Lumpen geholfen hatte, der sich nun aus seiner Verantwortung schleichen wollte. Auf den Gedanken war ich auch schon gekommen, abgesehen davon, dass er eine Heidenangst haben musste, seit sie ihn abge schossen hatten und er gezwungen war abzuspringen, und dass ihn daher die Aussicht auf weitere Flüge nicht sonderlich freute. Ich musste ihn einfach sehen. Also schreibe ich ihm, immer wieder, und zwei-, dreimal schaffe ich es auch runterzufahren. Dort hatte ich

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