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Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Titel: Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers & Jill Paton Walsh
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immerhin war er über mich hergefallen. Ich hatte schließlich nicht angefangen. Also habe ich nur noch zugesehen, dass ich da weg und wieder auf den Stützpunkt komme, damit ich meine Pflicht den Kameraden gegenüber tun kann. Den Einsatz fliegen wie geplant. Darum ging's. Ich habe ihn einfach in ein Loch geworfen und bin auf die Harley gestiegen.» «Und der Einsatz, wie lief der?», fragte Peter. «Geschafft. Und alle zurückgebracht, was noch wichtiger ist.»
    «Gut. Ich gratuliere. Und danach wollten Sie also die Suppe auslöffeln, die Sie sich eingebrockt hatten?» «Ich hab's wohl in den Sand gesetzt», sagte Quarley. «Mich noch tiefer reingeritten, was? Ich hatte ja keine Ahnung, dass der Einsatz nur das Vorspiel zu einer anderen Sache war. Einer noch verzwickteren. Die sagen zu uns also: Gut gemacht, Jungs, das macht ihr jetzt jeden Tag, und zwar ein paar Monate lang. Wobei die Einsätze nicht weniger wichtig geworden sind. Vielleicht sogar noch wichtiger. Wir mussten seitdem noch einen Piloten verlieren und haben jetzt einen Neuen im Team. Er ist ein Ass, aber er fliegt einen Tick hitziger, als für uns alle gut ist. Ein Pole. Ihn kümmert keine Technik, wenn Sie verstehen, was ich meine, ihn treibt die Mordlust an. Er hat einen solchen Hass auf die, dass er den ganzen Auftrag aufs Spiel setzen würde, nur um einen von ihnen runterzuholen. Einer in der Formation muss kühlen Kopf bewahren und ein bisschen Erfahrung haben.» «Sie wollen damit sagen, Sie würden sich schon stellen, aber der richtige Zeitpunkt ist noch nicht gekommen?»
    «Mit Ihnen scheint er wohl gekommen zu sein.» «Ich sollte wohl Ihren Kommandeur informieren», sagte Wimsey. Er war schon an der Tür, als er sich plötzlich noch einmal umdrehte und zu Quarley sagte: «Sagen Sie, alter Junge, ob Sie mir wohl mal Ihr Messer geben würden?»
    Quarley zog es von seinem Gürtel ab und reichte es ihm. Peter hatte sein Taschentuch herausgeholt, er schüttelte es auf und nahm das Messer damit entgegen. Harriet sah Quarley käseweiß werden. Sie folgte Peter in den Korridor. «Harriet, ich muss los und so etwas wie ein Standgericht auf die Beine stellen. Würdest du solange bei Quarley bleiben und ihn nicht aus den Augen lassen?» «Selbstverständlich, wenn du das willst.» «Es kann eine Weile dauern.» «Wird schon gut gehen, Peter.» «Ich wüsste gern, was du denkst.»
    Sie fühlte sein Elend, es kroch aus ihm heraus und tauchte den dunklen Flur in noch tiefere Schwärze. Der gefürchtete und inzwischen schon vertraute Moment war da, wo Peter jemanden in der Falle hatte und sein Verlangen nach Gerechtigkeit mit einem Mal dahinschwand; ihm blieb nur noch der Ekel. Sie hatte ihn das schon früher durchmachen sehen und war diesmal darauf gefasst gewesen. Was sollte aber jetzt die Frage?
    «Er tut mir Leid», antwortete sie bestimmt. «Wirst du ihm sagen, dass es ein deutscher Agent war?» «Für ihn war es ja keiner», entgegnete er. «Als er ihm den Hieb versetzte, ging er davon aus, dass es ein Kamerad war, der seine Schwester zum Besten hielt. Und seine Geschichte hat eine Schwachstelle, Harriet. Das Messer. Warum hatte er ein Messer bei sich, wenn er nicht an Mord oder zumindest Körperverletzung dachte?»
    «Dann würdest du es also nicht für richtig halten, ihm zu sagen, dass der Tote zum Feind gehörte, und ihn laufen zu lassen?»
    «Wäre es das denn?»
    Im Geiste sah sie den falschen Brinklow deutlich vor sich, wie er die Straße hinunterhumpelte, wie er mit Mrs. Maggs sprach, wie er auf dem dörflichen Tanzvergnügen seinen Charme versprühte. Wer auch immer er gewesen war. «Wahrscheinlich wäre es das nicht», sagte sie. «Aber die Unmenschlichkeit höherer Stellen hat auch ihren Teil beigetragen, Peter. Jemand, der es für unnötig befunden hat, die Freunde und Angehörigen eines Gefallenen davon in Kenntnis zu setzen, dass er wirklich und wahrhaftig tot ist. Dieses unselige ‹vermisst, wahrscheinlich tot› hat das Unheil angerichtet. So entstand das Missverständnis. Siehst du das nicht auch so?»
    «Eigentlich nicht», sagte er. «Nach meiner Auffassung hat Quarleys Messer das Unheil angerichtet. Aber, meine Liebe, das haben nicht wir zu entscheiden. Zu viel hängt davon ab. Vermutlich viele Menschenleben. Es tut mir Leid, dass ich dir das abverlangen muss, aber bitte bleib bei ihm. Pass auf, dass er sich nicht aufknüpft oder aus dem Staub macht.»
    Harriet nickte.
    «Ich beeile mich. Aber der Weg von London hierher ist

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