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Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Titel: Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers & Jill Paton Walsh
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taut, stell ich meinen Anderson bei mir im Garten auf, dann brauch ich hier nicht mit euch allen rumhängen!» Damit traf er die Stimmung genau, und Harriet war mit einem Mal alarmiert: Wenn eine Menschenmenge unter widrigen Umständen stundenlang zusam mengepfercht war, würde das nicht gerade das Beste für die Moral sein. Doch da erschien schon, wie so oft auf dieser kleinen, dicht besiedelten Insel, im rechten Augenblick der rechte Mann, die rechte Frau auf der Bildfläche.
    Die Vorsitzende des Frauenverbands von Paggleham kletterte auf Constable Bakers orangefarbene Kiste und wandte sich an die Anwesenden.
    «Wie Sie sicher alle einsehen, müssen wir etwas unternehmen», erklärte sie, «selbst wenn es nur um ein paar Wochen geht. Aber ich persönlich wüsste eigentlich nicht, warum wir uns nicht auch für die ganze Zeit des Krieges hier einrichten sollten, anstatt mit den Anderson-Unterständen Zeit zu verplempern. Einigen hier ist bereits bekannt, dass ich in Grundzügen ein Konzept erarbeitet habe. Wir brauchen Schlafkojen. Decken kann jeder selbst mitbringen. Wir brauchen ein paar Tapeziertische und einen Primuskocher, um Tee und heiße Suppe kochen zu können, und einige Petroleumöfen, um es an kalten Abenden hier drin schön mollig zu haben. Wir brauchen Haken für unsere Gasmasken, und die Schulkinder könnten ein paar Bilder malen, damit die Wände nicht mehr so trist aussehen. Und wir brauchen Freiwillige – jede Menge Freiwillige.» «Bert Ruddle zimmert für die Methodisten Kojen», wusste George Withers.
    «Ein paar Schlafkojen könnte ich auch einbauen», erbot sich Archie Lugg, «wenn wer mit anfasst. Ich habe einen ganzen Haufen Holz von den Schuppen übrig, die wir abreißen mussten, als der Flugplatz auf Datchetts Farmland gebaut wurde.»
    «Ich bin dabei», sagte Mr. Puffett. «Was Bert Ruddle kann, kriegen wir bestimmt genauso gut hin.» «Großartig. Danke Ihnen beiden.»
    «Ich hätte eine Reihe Klappstühle», meldete sich jemand, «und Kartentische dazu. In längst vergangenen Zeiten hatten wir mal einen Bridgeclub.» «Ich kann für einen Erste-Hilfe-Koffer sorgen», bot Harriet an. «Doktor Jellyfield berät mich sicher, was da hineingehört. Und wie wäre es mit einem Regal mit Büchern? Da hätten wir ganz gewiss etwas beizusteuern.» «Danke, Lady Peter.»
    «Schauen Sie mal, Verehrteste», meldete sich Mrs. Hodge zu Wort, «wo wir hier doch drei Räume haben. Da könnten wir einen zum Ruheraum mit Kojen machen, einen richten wir für die, die nicht schlafen können, zum Kartenspielen her und einen für die Kleinen.» «Ich darf uns wohl im Namen des Frauenverbands für den Notfall rüsten: Kerzen, Plätzchen und Tee …» «Das reinste Picknick!», rief Mrs. Baker. «Da werden die lieben Kleinen ja auf Wolke sieben schweben.» Bislang allerdings waren die lieben Kleinen nicht sonderlich begeistert. Bredon spielte, wie Harriet beruhigt feststellte, in einer Ecke still mit seinem Cousin Charlie und dem kleinen Sam Bateson. Sie hatten den schmutzigen Fußboden zum Flugplatz erklärt und ließen ihre Spielzeugflugzeuge darauf landen. Das Ganze ging ohne Surr- und Brummgeräusche vor sich. «Es macht keinen Lärm, Mami», erklärte Bredon, «weil es einen Geheimeinsatz fliegt.» «Gut so», antwortete Harriet, «das macht ihr großartig.» Paul war auf ihrem Arm eingeschlafen. Von den Kindern aus dem Dorf hingegen schliefen die wenigsten. Sie waren überdreht, langsam wurde ihnen kalt, und sie fingen an zu quengeln. Es war ja auch ein bisschen viel verlangt – auf dem Fußboden einschlafen zu müssen, nichts anderes unter sich als die rasch mitgenommene Decke –, aber Kindergewimmer konnte einem leicht auf die Nerven gehen. Und diejenigen Erwachsenen, die geradewegs aus dem Gemeindesaal hergekommen waren, hatten noch nicht einmal eine Decke. Sie mussten entweder stehen oder sich auf dem nackten Estrich niederlassen. Die Übung schien sich viel länger hinzuziehen, als man erwartet hatte.
    «Alles ein bisschen voreilig, wenn ihr mich fragt», befand Roger Datchett. Sein Hof lag am anderen Ende des Dorfes, und er hatte den längsten Heimweg. «Genau wie diese ganzen Londoner Blagen überall. Wo's doch überhaupt noch keinen Luftangriff gegeben hat.»
    «Gar nicht so weit von hier haben sie letzte Woche eine Heinkel abgeschossen», sagte Constable Baker. «Wo die herkam, da gibt's noch allerhand», fügte der Wirt hinzu.
    «Hat jemand schon Entwarnung gehört?», erkundigte sich Mr.

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