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Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Titel: Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers & Jill Paton Walsh
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abermals in die Tasten griff, waren alle aus voller Kehle dabei. «Also», sagte Mrs. Simcox, sobald der Schlussakkord erstarb, «eins ist mal sicher, Herr Pfarrer. Bei den Methodisten wird das nicht gesungen, da geh ich jede Wette ein!» Woraufhin erneute Lachsalven im Keller ertönten. «Ich muss diesen Jungen zurechtweisen», nahm sich Mr. Goodacre vor. «Eine solche Schande.»
    «Seien Sie in diesem Fall nachsichtig, Herr Pfarrer», sagte Harriet ruhig. «Wenigstens hat er hier unten für eine ganz andere Stimmung gesorgt.»
    «Meinen Sie wirklich, Lady Peter? Kann ich das durchgehen lassen? Solche Wörter! Und noch dazu vor Frauen!»
    «Die Frauen haben genauso mitgelacht, Herr Pfarrer.
    Und wissen Sie was – solange wir lachen, sind wir unschlagbar.»
    «Aha», sagte er. «Aha.»
    Und während er noch darüber nachdachte, fuhr Harriet, um das Thema zu wechseln, bereits fort: «Da wir gerade bei Rufschädigung sind – kann mir jemand diese skandalumwitterte Person vom Landdienst zeigen, von der alles spricht? Welche ist es?» «Sie meinen Wendy Percival?», fragte Mrs. Goodacre. «Die von allen ‹die windige Wendy› genannt wird?»
    «Wie weißt denn du davon, meine Liebe?», entfuhr es Mr. Goodacre.
    «Ich hab da so meine Mittel und Wege, Simon, Mittel und Wege. Ach, wo Sie sie nun erwähnen, kann ich sie nirgends entdecken. Ich habe sie heute Abend überhaupt noch nicht gesehen. Eigenartig – ich hätte doch gemeint, dass sie sich das Tanzvergnügen nicht entgehen lässt. Das ist doch genau ihre Kragenweite, die ganzen feschen Flieger auf einem Haufen.» «Vielleicht ist sie zu den Methodisten geflüchtet», sagte Mrs. Ruddle. «Die werden sie gebührend empfangen.» Nochmaliges Gelächter.
    «Weißt du, meine Liebe», sagte Mr. Goodacre, «ich finde es wirklich nicht richtig, diese junge Frau mit solchen Namen zu belegen. Mir ist dabei gar nicht wohl. Sie mag vielleicht ein wenig wild sein, aber wenn du an die Verworfenheit denkst, die uns jüngst zu Ohren kam, steht das hier doch in keinem Verhältnis dazu. Wir sollten solche Reden beide nicht gutheißen, meine ich.»
    «Auf welche Verworfenheit spielen Sie da an, Herr Pfarrer?», fragte Harriet.
    «Ach, wir haben neulich von einem jungen Piloten in einer Gemeinde in Lincolnshire gehört», antwortete Mrs. Goodacre für ihren Mann, «der kam von seinem Einsatz über der Nordsee nicht zurück und galt als vermisst, wahrscheinlich tot. In Wirklichkeit war er aber ausgestiegen, so sagt man wohl, und von einem Fischerboot gerettet worden. Und anstatt sich bei seinem Stützpunkt zurückzumelden, ist er einfach nach London gefahren und hat unter anderem Namen eine Arbeit angenommen. Bloß hat er natürlich keine Lebensmittelmarken gehabt, und so kam alles ans Tageslicht, und er musste es zugeben.» «Glauben Sie nicht, dass er vielleicht zu große Angst hatte, wieder zu fliegen?», fragte Harriet.
    «Mit welcher Nachsicht Sie über die Menschen urteilen, meine liebe Lady Peter. Nein, soweit mir bekannt ist, ging es um die horrenden Schulden, in die er sich unter seinem wirklichen Namen gestürzt hatte, und er hoffte, auf diese Weise seinen Gläubigern zu entkommen.»
    «Das ist dann allerdings verworfen zu nennen», stimmte Harriet zu.
    «Auch in der Air Force gibt's halt solche und solche», sagte Jerry und sah von seiner Picture Post auf, die er offenbar in der Manteltasche gehabt hatte. «Zum Beispiel bin ich heute Abend das erste Mal auf einen Menschen gestoßen, dem eine Spitfire keinen Respekt einflößt. Meinte der doch tatsächlich, bei der deutschen Luftwaffe geb's bessere Kisten. Höchst erstaunlich.»
    «Wer war denn das, Jerry?», fragte Harriet. «Hab den Namen nicht mitgekriegt.»
    «Ruhe mal, alle miteinander!», sagte Constable Baker. «Ich glaube, ich höre …»
    Alle verstummten, und da war es plötzlich deutlich zu hören: der gleichmäßige Dauerton der Sirene, die triumphierend Entwarnung gab.
    «Na, das war auch allerhöchste Zeit», seufzte Mrs. Ruddle. Unterstützt durch einen heftigen Ruck vonseiten ihres Sohnes, wuchtete sie ihre beachtliche Leibesfülle vom Boden empor.
    «Kopf hoch, Baker», sagte Dr. Jellyfield. «Vielleicht bleibt uns der Ernstfall ja erspart.»
    Constable Bakers Miene ließ Harriet vermuten, er sähe das Dorf bei weitem lieber von feindlichen Bomben ausgelöscht als sein Werk durch solche Fügung in vergebliche Mühe umgewandelt. Aber schon drängten die Menschen dem Ausgang entgegen, alle gleichzeitig und mit

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