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Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Titel: Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers & Jill Paton Walsh
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als wäre da ein Experte am Werk gewesen. Nicht die Art Vorgehen, die jedem einfallen würde.»
    «Vor sechs Monaten wäre ich noch ganz Ihrer Meinung gewesen», entgegnete er. «O selige Zeiten! Das kann nur einer, der so was im Weltkrieg gelernt hat, hätte ich gemeint. Aber heutzutage lernt die halbe Einwohnerschaft Englands, wie man Menschen umbringt. Luftschutzeinheiten, die Heimwehr, wer immer Sie wollen. Es gibt nicht genug Waffen, also nehmen die Männer Holzgewehre für ihre Drillübungen und lernen, die bloßen Hände einzusetzen. Der deutsche Fallschirmspringer, der das Pech hat, einem englischen Dorfbewohner über den Weg zu laufen, kann einem schon fast Leid tun.»
    «Aber wir können wohl einigermaßen sicher davon ausgehen, dass die windige Wendy keine deutsche Fallschirmspringerin war», sagte Harriet. «So hat man sie hier genannt, die windige Wendy?» «Offenbar.»
    «Na bitte, dann steckt ja höchstwahrscheinlich das dahinter, was ich dachte.»
    Harriet konnte es nicht leugnen.
    «In Anbetracht dieses Umstands», fuhr er fort, wobei er ihren Blick geflissentlich mied, «und insofern Lord Peter nicht verfügbar ist, frage ich mich, ob Sie wohl bereit wären einzuspringen.»
    «Und ein bisschen zu ermitteln? Ich bin ein sehr schlechter Ersatz für Peter.»
    «Ihre Bücher verraten Sie, Mylady. Sie wissen, worauf es ankommt.»
    «Jetzt überraschen Sie mich aber, Mr. Kirk. Ich hätte nie erwartet, dass ein Polizist der Kriminalliteratur auch nur die geringste Reverenz erweist. Was für ein Bekenntnis!»
    «Könnten Sie sich vorstellen, uns unter die Arme zu greifen, als eine Art von Kriegshilfsdienst sozusagen?», fragte er. «Schließlich können wir doch nicht einfach Mörder davonkommen lassen, bloß weil Krieg ist.» «Sie würden mich über alles informieren müssen, was Sie selbst herausfinden», sagte Harriet skeptisch. «Abgemacht. Es ist eine Ausnahmesituation, und ich habe nicht die Absicht, mich ans gewohnte Reglement zu klammern.»
    «Gut – ich steh bereit zur rechten Seit'. Was genau soll ich tun?», fragte Harriet.
    «Zur Brückenwehr mit mir! Macaulay, Thomas Babington. Ach, wie in alten Zeiten, Lady Peter. Es wäre mir lieb, wenn Sie alles über das Mädchen herausfinden, was Sie können. Freundinnen, Freunde, Herkunft, all so was. War sie mit jemandem fest zusammen? Würden Sie Ihre Fühler für mich ausstrecken?» Harriet zögerte noch. «Ich könnte es versuchen. Aber nicht, wenn ich vorgeben müsste, es sei gar nichts Amtliches. Ich würde rundheraus sagen, in wessen Auftrag ich meine Fühler ausstrecke.»
    «Sie möchten keinen schmierigen Spitzel abgeben, Lady Peter? Das ist verständlich.»
    «Auch Peter würde in dieser Frage nie falsche Tatsachen vorspiegeln», sagte Harriet mit Nachdruck. «Nein», stimmte Mr. Kirk zu, «wohl kaum. Und Sie haben wirklich nicht den leisesten Anhaltspunkt, wann er zurückkommt?»
    «Nein, wenn ich es Ihnen sage.»
    «Das muss Sie ungeheuer belasten, stelle ich mir vor.»
    «Leicht ist es nicht.» Harriet war sehr dankbar für das aufflackernde Mitgefühl. «Offenbar besteht meine Aufgabe zurzeit darin, Peter in verschiedenster Hinsicht zu vertreten. Lieber wäre mir allerdings, wenn er hier bei uns wäre und Gelegenheit hätte, seine sämtlichen Rollen selbst zu spielen.»
    «Und diese vielen Kinder, die Sie unter Ihre Fittiche genommen haben?» Superintendent Kirk schaute durchs Fenster auf das ausgelassene Spiel, dass auf dem Rasen tobte.
    «Der da mit Mühen das Schlagholz hält, ist mein Sohn Bredon – er ist gerade drei, und mein jüngster Sohn Paul sieht vom Kinderwagen aus zu. Bei den restlichen Kindern handelt es sich um das Trio meiner Schwägerin: ein Junge und zwei Mädchen. Charlie ist mit seinen zehn Jahren schon ein richtiger kleiner Erwachsener, und die beiden anderen sind seine Schwester Polly und die kleine Harriet, meine Patentochter.» «Habe ich den kleinen Charlie nicht bei den Pfadfindern in Great Pagford gesehen? Ich bin neulich für den Pfadfinderführer in die Bresche gesprungen und habe einen Vortrag über die Polizei gehalten.» «Das ist sehr gut möglich. Er geht immer mit Sam Bateson, dem Nachbarsjungen, zu den Treffen. Wenn möglich, bringen wir sie hin, aber wir schaffen es nicht immer.»
    «Sie haben sicher alle Hände voll zu tun, und da komme ich noch und bitte Sie um …»
    «Unfug, Mr. Kirk, darüber brauchen Sie sich wirklich keine grauen Haare wachsen zu lassen. Ich habe eine Köchin, ein Hausmädchen

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